meinungsstark:
Männer als tumbe Sexmonster
„SPD Frauen wollen Sexkaufverbot“,
taz vom 13. 6. 2019
Neue Töne in der taz: Bisher las man immer das Hohelied der „Sexarbeiterin“, die Männer angeblich zu ihrem Wohlbefinden bräuchten. Jetzt – zwanzig Jahre nach den Schweden – wird der deutsche Sonderweg als das gebrandmarkt, was er ist: Ausbeutung von Frauen für ein angebliches Männerbedürfnis. Männer als tumbe Sexmonster, die ihre Triebe leider nie beherrschen. Das gehört abgeschafft. Welche Frau möchte mit einem Mann zusammen sein, der meint, er habee ein Grundrecht auf Geschlechtsverkehr? Welcher Mann möchte, dass seine Partnerin das Gleiche für sich reklamiert?
Sexkauf ist sexistischer Müll aus dem letzten Jahrhundert – abschaffen!
Uwe Barkow Frankfurt am Main
Frauenfußball
„Das große Schlachten“,
taz vom 13. 6. 2019,
Die Thailänderinnen wurden „in Grund und Boden gespielt“ oder gar „vom Platz gefegt“, aber auf gar keinen Fall „geschlachtet“. Sie sind kein Vieh, von dem andere Menschen sich ernähren.
Volker Scheunert, Hamburg
Flat Earther
„Homoheilung“ soll schnell verboten werden“,
taz vom 12. 6. 2019
Wir schreiben das Jahr 2019. Für die Flat Earther ist die Erde nach wie vor eine Scheibe. Doch dass die katholische Kirche nach wie vor das Wesen vieler Menschen als pathologisch ansieht statt als gottgegeben, belastet die Betroffenen schwer, aber auch die Gesellschaft. Denn damit bewirkt die Kirche gesellschaftliche Exklusion wider das Narrativ von gegenseitiger Achtung.
Der Vatikan deutet die Gendertheorie als Elimination der anthropologischen Grundlage der Familie. Die Grundfrage der Anthropologie nach dem Ichbewusstsein des fühlenden und denkenden Menschen, die Frage also nach dem Kern der menschlichen Identität, jedoch ignoriert er. Die Frage nun, warum der Vatikan (weiterhin) so handelt, ist ebenso profan wie rhetorisch; und weitere Fragen eines mit der Aufklärung versöhnten Glaubens erübrigen sich hiernach ohnehin.
Matthias Bartsch, Lichtenau
Angriff auf Integration
„MAUTSCHI!“
taz vom 19. 6. 2019
Der plakative Titel greift zu kurz. Denn das Scheiten der Pkw-Maut beschreibt weniger einen Komödienstadl als vielmehr ein sehr trauriges Kapitel, da jedes Gesetz, das vornehmlich nur dazu dient, die eigenen Nachbarn stärker finanziell zu belasten, auch nicht weniger als einen direkten Angriff auf den europäischen Integrationsgedanken bedeutet. Deshalb zählen neben der CSU die CDU und die SPD zu den großen Verlierern, die mit ihrer Zustimmung zum populistischen bayerischen Prestigeprojekt zugunsten des Koalitionsfriedens gegen ihre eigenen Grundwerte gehandelt haben: ein vereintes Europa ohne nationale Ressentiments!
Rasmus Ph. Helt, Hamburg
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