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Patrick Guyton Mitarbeiter der WocheHelmut Markwort

Karikatur: Elias Hauck

Auch im Alter von 82 Jahren kämpft Helmut Markwort, und er hat einen Kampf gewonnen: Am vergangenen Freitag zog der Journalist und neue bayerische FDP-Landtagsabgeordnete als Mitglied in den BR-Rundfunkrat ein. Der vorangegangene Streit war von ziemlich kleinem Karo geprägt. Das 50-köpfige Gremium hatte Markwort zunächst abgelehnt mit der Begründung, ihm fehle die Unabhängigkeit, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag des Bayerischen Rundfunks zu kontrollieren. Denn Markwort ist auch an privaten Hörfunkstationen beteiligt. Ein Rechtsgutachten bescheinigte ihm aber Unbedenklichkeit. Gegen den AfD-Mann Uli Henkel etwa gab es keine Einwände, auch wenn dessen Partei über die Öffentlich-Rechtlichen herzieht, ihnen „Staatspropaganda“ und „Gehirnwäsche“ vorwirft und die Rundfunkbeiträge streichen möchte.

Helmut Markwort wurde 1993 als Gründer und Chefredakteur des Focus bekannt. „Länger recherchieren, kürzer schreiben“ – diese zackige Parole von ihm in der Werbung hat man immer noch im Ohr. Zeitweise kam er in der Auflage dem Konkurrenten Spiegel recht nah. Von dem setzte sich das in München erstellte Burda-Blatt ab, indem es eine junge wirtschaftsliberale Aufsteigerklientel ansprach – im Kontrast zum damals als links geltenden Spiegel.

Kollegen sagten ihm ungehobelte Chefallüren nach, keine Besonderheit bei Journalisten seiner Generation. Markwort hat Infografiken und Umfragen im Printjournalismus populär gemacht, als Erster pflasterte er den Focus damit zu, auch wenn die Themen noch so unbedeutend waren. Nach seinem Rückzug von dem Blatt wurde er umso umtriebiger: Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern München, Medienunternehmer, Gastgeber des „Sonntags-Stammtisch“ im BR-Fernsehen. Seine vielen FDP-Termine zeigen, dass er sein Mandat ernst nimmt. Über den Job als Rundfunkrat sagt Markwort: „Der BR muss keine Angst vor mir haben.“

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