meinungsstark
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Mir kommt das Löschwasser hoch

„Nackte Kokeljockel“, taz-Wahrheit vom 24. 4. 19

Wenn das Satire sein soll, kommt mir das Löschwasser hoch! Ich bin selbst freiwilliger Feuerwehrmann und empört über dieses Geschreibsel! Meine Kameraden, deutschlandweit, weltweit, und ich sind rund um die Uhr jeden Tag bereit, unser Leben für andere zu riskieren. Wir haben im März einen ganzen freien Sonntag Dächer geflickt, die der Sturm abdeckte. Wir retten dann, wenn Sie schlafen, Menschen aus Autowracks oder brennenden Wohnungen. Ich als 17-Jähriger sehe Bilder, die Sie nie sehen wollen.

Aber in Ihren Augen sind wir dumme, versoffene, sensationsgeile Gaffer. Ihre Satire tut weh. Und das sicherlich nicht nur mir. Ich stehe hinter Meinungs- und Pressefreiheit, doch stellen Sie sich folgende Szenarios vor: Ihre Redaktionsräume stehen in Flammen, keiner kommt. Sie hatten einen Unfall, klemmen fest, keiner kommt. Ihr Keller steht unter Wasser, keiner kommt. Aber egal wann und was passiert, wir kommen, helfen Ihnen. Und wir machen Sie nicht aus, wir haben längst Ihre beleidigende „Satire“ vergessen und handeln weiter selbstlos. Maximilian Krauß, Römerberg

Huh, schudder, grusel

„Hexenjagd auf dem Campus“, taz vom 18. 4. 19

„Sein Vater ist Dozierender.“ Hm. Kann man sagen, aber warum? So eine Partizipialkonstruktion macht einen Text nicht schöner; und schönes Deutsch sollte nicht nur Journalistinnen ein Anliegen sein. Die oben genannte genderbewusste Alternative zu Binnen-I und Sternchen („Dozierender“) ist hier jedoch völlig unnötig. Warum sagt die Autorin nicht einfach „Sein Vater ist Dozent“? Die Mutter ist dann vielleicht Designerin. Und eben nicht Designende. Gendern ist wichtig; man sollte es aber bei den Fällen belassen, wo das Geschlecht der Bezeichneten uneindeutig ist. Also bei den meisten Pluralformen etwa. So gern es mir leid tut, aber „Sein Vater ist Dozierender – huh, schudder, grusel! Gisela Graf, Magdeburg

Professionelle Distanz ist nötig

„Nächstenliebe und lange Nadeln“, taz vom 18. 4. 19

Ja, es gibt den Unterschied in allen sozialen Berufen zwischen der (Berufseinsteiger-)Motivation: „Ich will was mit Menschen machen“, und der jeweils berufsständischen fachlichen, inhaltlichen & methodischen – also: professionellen – Distanz. Wenn ich die im Laufe meiner Ausbildung und im Zuge meiner Berufstätigkeit nicht entwickle (und hier sind immer auch die Arbeitgeber, Leitungen als anleitende Instanzen gefragt!), werde ich aus-, verbrennen. Hans-J. Reich, Braunschweig