: Nicht immer die gleiche Geschichte
Bernd Thalhammer weiß noch nicht, wie viele von den alten Anekdoten über die taz er in seine Führungen durchs neue Haus einfließen lässt. Sie können es aber selbst erleben, auf dem taz lab
Das alte Haus in der Rudi-Dutschke-Straße war Bernd Thalhammers Revier. 1986 zur taz gekommen, sprudelt er nur so vor Anekdoten, Wissen und Erfahrung. Auf Vermittlung seiner Schwester landete der damals alleinerziehende Vater zunächst in der Buchhaltung. Nach der Genossenschaftsgründung und dem Aufbau der Verwaltung landete er im Vertrieb, wo er täglich die Druckauflage für die drei Druckstandorte festlegt.
33 Jahre ist er nun dabei, irgendwann begann er Hausführungen anzubieten und begleitete unzählige Gruppen durch die engen Büros und Gänge. In dieser Zeit hat er vieles miterlebt: etliche Chefredaktionen, den vermeintlichen Niedergang der Tageszeitung und nicht zuletzt den Umzug in das neue Gebäude der taz in der Friedrichstraße. Damit einher gehen spürbare Veränderungen: „Der Wechsel von einer Printausgabe hin zu Onlineformaten ist keine Sparmaßnahme, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit“, prognostiziert Thalhammer.
Wie sich das auch im neuen Haus widerspiegelt, wird er auf seinen Führungen beim taz lab ausführen. Denn hier erinnern nur noch Fragmente an die lebhafte Historie der taz: Die Buchhaltung nutzt wieder den alten Tresor, der damals bei Gründung der taz in der Wattstraße – glücklicherweise samt Schlüssel – vorgefunden worden war.
Wir freuen uns, weitere Gäste auf dem taz lab begrüßen zu dürfen. Mehr zu unseren Referent*innen finden Sie immer hier und auf tazlab.de.
Zugesagt haben unterdessen auch die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan und der Syriza-Politiker Giorgos Chondros. Außerdem freuen wir uns auf Enis Maci, deren zuletzt erschienener Essayband den Titel „Eiscafé Europa“ trägt. Für die Trink-Wahrheit-Lesung treten dieses Jahr an: der Autor Uli Hannemann, der Zeichner und Autor Peter P. Neuhaus (siehe Sonett mit dem Titel „Misch und Masch“ auf dieser Seite), die Autorin Pia Frankenberg, der Blogger und Liedermacher Heiko Werning, die Autorin Susanne Fischer und die Wahrheitautor*innen Harriet Wolff und Michael Ringel. Des Weiteren kommen zum taz lab die Autorin und Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration (SPD) Petra Köpping, die Expertin für rumänische Außenpolitik Oana Popescu und der polnische Botschafter in Deutschland Andrzej Przyłębski. „Afrodystopie“ nennt Joseph Tonda, Soziologe an der Universität von Libreville in Gabun die Negativutopie, in der sein Kontinent angekommen sei. Mehr dazu, erzählt er uns als Referent auf dem taz lab. Wir heißen zudem den Architekten und Urbanisteb Boštjan Bugarič herzlich willkommen und, last, but not least für diese Woche, die Schriftstellerin Widad Nabi.
Genau gleich würde eine solche Führung nie ablaufen, sagt Thalhammer. Er wolle vielmehr auf die einzelnen Interessen der Zuhörer*innen eingehen. Vor Kurzem berichtete der RBB über ihn: Ob denn das Kunstwerk, das einen nackten Mann mit überdimensionalem Penis zeigt, beim Umzug abmontiert werde? Nein, das sei einmal da und werde immer da bleiben, so Thalhammer. Ein wenig trifft dieser Satz auch auf ihn zu. Dominik Hokamp
Bernd Thalhammer bietet auf dem taz lab Führungen durch das neue Haus an.
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