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Manifesto

D/AUS 2015, R: Julian Rosefeldt, D: Cate Blanchett

Julian Rosefeldt ist ein deutscher Film- und Videokünstler und seine größte künstlerische Leistung dürfte es gewesen sein, Cate Blanchett davon zu überzeugen, in seiner Filminstallation mitzuspielen. Dafür erhielt sie hier gleich dreizehn Hauptrollen in einem Dutzend Episoden (plus Prolog), die Manifeste von Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts als Performances umsetzen.

Fr & So, 16 Uhr, Sa, 15Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Die letzte Flut

AUS 1977, R: Peter Weir, D: Richard Chamberlain

Mit seiner apokalyptischen Weltsicht passt dieses Frühwerk Peter Weirs besser in unsere Zeiten als in die 1970er. Erzählt wird von einem jungen australischen Rechtsanwalt, der gegen seinen Willen in die magische Welt der Aborigines eingeführt wird. Der Protagonist erfährt von okkulten Riten – dann rächt sich die Natur mit einer Springflut. Die Spezialeffekte wirkten schon damals ein wenig billig, aber Weir konnte so eindrucksvoll eine unheilvoll mystische Grundstimmung heraufbeschwören, dass ein Vergleich mit Nicolas Roegs „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ angemessen ist.

So, 14.30 Uhr Metropolis, Hamburg

Der Junge mit dem Fahrrad

BEL/FR/IT 2011, R: Jean-Pierre & Luc Dardenne, D: Thomas Doret, Cécile de France

Die belgischen Brüder Dardenne sind für ihre Sozialdramen – meist mit Handkamera über die Schultern der ProtagonistInnen gedreht – in Cannes mehrmals ausgezeichnet worden. So auch für diesen Film über einen zwölfjährigen Streuner, der durch die Stadt Lüttich radelt. Er scheint eine verlorene Seele zu sein, der Vater hat ihn in ein Kinderheim gesteckt, Kleinkriminelle sind seine einzigen Freunde. Doch dann nimmt ihn eine Friseurin unter ihre Fittiche.

So, 18.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Die mit dem Bauch tanzen

D 2013, R: Carolin Genreith

Eigentlich wollte die Regisseurin die Tücken der Wechseljahre filmen. Doch dann traf sie auf die Bauchtanzgruppe ihrer Mutter in der Eifel – und erzählt stattdessen von Frauen, die sich für ihren Körper begeistern und für das Glück, älter werden zu dürfen.

Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Die Chinesin (La chinoise)

FR 1967, R: Jean Luc Godard, D: Anne Wiazemsky, Jean-Pierre Léaud

Dies war Godards Kommentar zur chinesischen Kulturrevolution, die 1967 noch nicht so eindeutig als ein Schreckensregime gesehen wurde. So diskutieren hier fünf junge Franzosen in einer Kommune über den Sozialismus und Vietnamkrieg und zitieren Marx und Mao. Stilistisch zertrümmert Godard die bürgerliche Kultur, indem er auf eine Handlung im klassischen Sinne verzichtet und heftig mit den Farben experimentiert: Rot ist vorherrschend. Der Film wirkt wie eine Umsetzung von Brechts Lehrstücken, basiert aber (sehr) lose auf dem Roman „Die Dämonen“ von Dostojewski.

Di, 18.30 Uhr, Cine K, Oldenburg

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