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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Hausbesitzer Stadtmission

„Drei neue Zuhause“, taz vom 15. 11. 2008

Sehr geehrte Berlin-Redaktion, mit Interesse lese ich die Artikel zu diesem Thema. Im Mai berichteten Sie über das geplante Modellprojekt unter Trägerschaft des SKF und der Berliner Stadtmission. Ein Mitarbeiter sollte zum 1. Oktober angestellt werden, um Wohnraum bei privaten Vermietern zu akquirieren. Im Oktober wird dann wieder von dem Projekt berichtet – nämlich dass es jetzt gestartet sei und Wohnungen gesucht würden.

Letzte Woche kam dann die Wahnsinnserfolgsmeldung (Ironie beabsichtigt): Die ersten drei Wohnungen sind gefunden, zwei davon werden von einer Privatperson zur Verfügung gestellt.

Liebe tazler, ihr habt vergessen, ganz wesentliche Fragen zu stellen. Die Berliner Stadtmission ist selbst Hausbesitzer und damit Vermieter. Wie viel Wohnraum stellt denn die Stadtmission für das Housing-First-Programm zur Verfügung?

Geht mal auf die Internetseite der Berliner Stadtmission. In der Abteilung „Immobilienverwaltung“ sind vier hauptamtliche MitarbeiterInnen beschäftigt. Wie soll das Projekt Housing First für außenstehende potenzielle Vermieter glaubwürdig sein, wenn die Stadtmission sich hier selbst raushält?

Nun könnte man damit argumentieren, dass eine Unabhängigkeit nicht gegeben ist, wenn Vermieter und betreuende Sozialarbeiter von einer Institution kommen. Was aber spricht dagegen, dass für die Mieter der Stadtmissionswohnungen dann die Hauptamtlichen vom SKF die Begleitung übernehmen?

Name ist der Redaktion bekannt

Apokalyptisch

„Da helfen nur noch Poller“, taz vom 22. 11. 18

Da ich als Fahrradfahrer auch täglich an dem apokalyptischen Verkehr teilnehme, hat Stefan Alberti all das geschildert, was ich ähnlich auch schon so erlebt habe. Ein Teil des Problems wäre auch behoben, wenn die Verkehrsvergehen geahndet werden, aber zu anderen Preisen. Die Bußgelder und Strafen sind viel zu niedrig. Wir sind in diesem Bereich ein „Billiglohn-Land“. Alle Länder in Europa erheben höhere Bußgelder und Strafen. Wenn ein Vergehen richtig teuer ist, dann erleben wir auch mehr Disziplin auf den Straßen. Peter Trenn, Berlin

Nur für Frauen

„Kampagne zum Welt-Aids-Tag“, „Gebt halt mehr Gummi“, taz vom 29. 11. 18

Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht von 2.700 HIV-Neuinfektionen im Jahr 2017 und nicht 3.300, wie es in der taz heißt. In Deutschland sinken also die Zahlen der HIV-Neuinfektionen. Besonders unter den sogenannten MSM (Männern, die Sex mit Männern haben). Bei heterosexuellen Menschen in Deutschland gab es einen leichten Anstieg auf weiter niedrigem Niveau.

Grüße an Frau Spelsberg, die für lesbische Frauen Lecktücher auf Verschreibung fordert: HIV-Infektion ist oral ausgeschlossen. Lecktücher sind dafür also nicht relevant, sondern „nur“ für andere Infektionen.

Im Übrigen können in Berlin bei den Zentren auch auf Rezept kostenlos Kondome abgeholt werden. Hier aber nur zur Empfängnisverhütung, nicht zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten (STI-Prävention). Paradoxerweise können deshalb in Berlin nur Frauen an diese Kondome kommen. Mit Rezept! Bei Spezialgrößen oder Ähnlichem muss auch das vom Arzt oder von der Ärztin bescheinigt sein. Fragen Sie dort mal nach, wie oft das passiert. Alexander Pfeiffer, Berlin

Interessenkonflikt

„Gegen die Moral per Gesetz“

Ich sehe da am ehesten noch die Tatsache, dass es hier um die finanziellen Interessen zwei der größten Industrien der Welt geht: Legalisierte man Cannabis, würde der Handel mit Zigaretten und Alkohol wahrscheinlich regelrecht einbrechen – und deshalb muss es halt verboten bleiben. Das ist und war schon immer der einzige Grund für ein Cannabis-Verbot. JAKR, taz.de

Magische Kräfte

„Berliner Polizei erntet ab“, taz.de vom 27. 11. 18

Geht man nach der Bibel der Prohibitionisten, dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG), dann entwickelt der Nutzhanf in unverarbeiteter Form, wenn er in die Hände von Endverbrauchern gerät, magische Kräfte – er verwandelt sich da zu Rauschhanf, ganz ohne THC. So eine Transsubstantiation findet sonst nur in der katholischen Kirche mit Brot und Wein statt. WOEWE, taz.de

Mal entspannen

„Berliner Polizei erntet ab“, Ja, wo kämen wir denn hin, wenn jeder entspannt wäre? Und das ausgerechnet im Mutterland der protestantischen Spar- und Arbeitsethik? Schande. Wolfgang Leiberg, taz.de

Recht auf Rausch?

„Gegen die Moral per Gesetz“, taz.de vom 28. 11. 18

Zwischen den Zeilen gelesen geht es den Klägern für die Legalisierung von Cannabis vor allem um ihr vermeintliches Recht, es anderen Branchen gleichtun zu dürfen, die mit Herstellung und Verkauf überwiegend schädlicher Substanzen ihr Geld machen. Die zu stellende Frage muss deshalb lauten, ob es ein Grundrecht darauf geben darf, Schäden zu vermehren, um damit Kasse zu machen. WXYZ, taz.de

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