Was fehlt…: … die Mauer durch die Sahara
Trump hat Europas „Migrationsproblem“ gelöst. Ganz einfach und zwar so, wie er scheinbar alle Probleme lösen will: mit einer Mauer. Das erzählte der spanische Außenminister Joseph Borrell, der sonst wohl nicht als Tratschonkel bekannt ist. Während eines Abendessens äußerte Trump ihm gegenüber diesen Vorschlag: Die Europäer sollten doch eine Mauer quer durch die Sahara bauen, um Geflüchtete von Europa fernzuhalten. Genauso, wie Trump selbst es mit Mexiko vorhat. Dann wäre das „Migrationsproblem“ bestimmt bald gelöst. Als sonderlich realistisch hat Borrell es wohl nicht eingeordnet.
Nichtsdestotrotz hat die Sun sogar ausgerechnet, was eine derartige Mauer bedeuten würde. Sie müsste 3.200 Meilen – umgerechnet circa 5.150 Kilometer – lang sein und würde sich durch sechs afrikanische Staaten ziehen. Und nicht nur das: 85 Milliarden Pfund würde der Bau kosten. Dabei müssten 90.000 Arbeiter eingespannt und dreieinhalb Jahre für den Bau geplant werden. Und wie eine stabile Mauer auf Sand gebaut werden könnte, ist noch eine ganz andere Frage. Fazit: Es wäre viel Aufwand. Aber es hat wohl letztlich niemand die Absicht, wirklich eine Mauer zu bauen. (taz)
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