WM-Podcast „Russisch Brot“: „Müde, schlapp, satt“
Andreas Rüttenauer fährt im Schlafwagen nach Rostow und die deutsche Elf hat den Spirit der vergangenen Jahre verloren. Folge 5 unseres Podcasts.
„Nachtzug fahren heißt Menschen kennenlernen“, sagt Andreas Rüttenauer – und deshalb hat er sich auf den Weg gemacht: nach Rostow am Don. Mit ihm im Abteil: Michael, Wladimir und Natalia. „Der Zug ist mindestens 50 Jahre alt und riecht nach Schweiß aus Sowjetzeiten“, erzählt Rüttenauer. Und wer hat Schuld? Der Putin. Sagt zumindest ein Mitfahrer: „Schöne Stadien kann er bauen – und uns schickt er in alten Zügen durchs Land.“
Und wer hat Schuld am 0:1 der Deutschen gegen Mexiko, der ersten Auftaktniederlage eines DFB-Teams bei einer Weltmeisterschaft seit 1982? Das versucht Jan Feddersen zu ergründen, und stellt erst einmal fest: „Das war in jeder Hinsicht verdient.“ Sogar ein 1:4 wäre gerecht gewesen. Denn: „Was man gesehen hat, war eine weltmeisterliche Mannschaft überwiegend, die müde wirkte, schlapp, satt, saturiert. Die hatten irgendwie diesen Spirit überhaupt nicht drauf, den man in den letzten Jahren von ihnen gekannt hatte beziehungsweise unbedingt weiter kennen wollte.“
Immerhin: Die Vorrunde dauert ja noch ein bisschen und die anderen Favoriten, Frankreich und Brasilien, konnten spielerisch an diesem Wochenende auch nicht überzeugen (spielten aber zumindest Unentschieden oder siegten sogar).
„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland. Alle bisherigen Folgen finden Sie hier.
Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.
Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen anderen Podcast-Playern.
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