Oliver Baurhenn, Dorothee Bienert, Marisa Maza, Antje Weitzel, Jole Wilcke, Moira Zoitl, Kurator*innen und Künstler*innen: Einblick (702)
Vor circa drei Jahren haben sich Oliver Baurhenn, Dorothee Bienert, Marisa Maza, Antje Weitzel, Jole Wilcke und Moira Zoitl als Arbeitsgruppe der neuen Gesellschaft für bildende Kunst zusammengetan, um die Ausstellung „Reframing Worlds“ zu konzipieren und zu organisieren, die bis 21. Januar in der nGbK und in der Galerie im Körnerpark zu sehen ist (siehe oben). Die Doppelausstellung zeigt Arbeiten von Berliner Künstler*innen, die sich mit Leben und Werk von Frauen wie Gertrude Bell, Agatha Christie oder Sayyida Salme Prinzessin von Oman und Sansibar beschäftigen und ausgehend davon untersuchen, wie kolonialistisch geprägte Denkweisen und Bildwelten bis heute wirksam sind.
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
nGbK-Projektgruppe: Die Ausstellung „Deutscher Kolonialismus“ 2016 im DHM hat uns an- und aufgeregt, weil sie sich zwar mit wenig bekannten Exponaten und Dokumenten aus den deutschen Kolonien auseinandergesetzt hat, aber Frauen, die in dem Zusammenhang aktiv waren, nicht vorkamen.
Die aktuelle Ausstellung „Form Follows Flower. Moritz Meurer, Karl Blossfeldt und Co“ im Kunstgewerbemuseum ist absolut sehenswert und inspirierend.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen?
Nach der Renovierung der Paloma Bar am Kotti gibt es dort wieder fantastische Tanzabende und als Kollektiv planen wir, auch mal ins ://about blank zu gehen. Und natürlich empfehlen wir das CTM Festival vom 26. 1. – 4. 2. 2018, das Oliver organisiert.
Welche Magazine, Zeitschriften und/oder Bücher begleiten euch zurzeit durch den Alltag?
Der neue Roman „Swing Time“ von Sadie Smith stellt ebenso viele Fragen wie unsere Ausstellung: die Freundschaft zweier Mädchen im Nordwesten Londons, die eine mit jamaikanischem Hintergrund. Hier werden Fragen der weiblichen Solidarität aufgeworfen über Klasse, Herkunft, Geschlecht und Kontinente.
Empfehlenswert auch: „Black Noise: Rap Music and Black Culture in Contemporary America“ von Tricia Rose.
Was ist euer nächstes Projekt?
Es werden alle erst einmal wieder ihrer eigenen künstlerischen oder kuratorischen Arbeit nachgehen.
Welche Ereignisse des Alltags machen euch am meisten Freude?
Morgens einen duftenden Kaffee ans Bett zu bekommen, mit dem Rad durch die Stadt zu fahren oder aber in unserer Ausstellungsbroschüre zu blättern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen