Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Lange wird es nicht mehr dauern, und die Bäume des Grunewalds stehen nackig da. Also noch mal schnell durchs Gehölz spaziert, und wenn ein Wildschwein quert, keine Ahnung. Am besten schnell ins Jagdschloss Grunewald laufen. Da ist es warm und hell und lustig. Denn am Sonntag inszeniert das Duo Kerstin Otto und Kris Rogers dort das Märchen vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ aus der Sammlung der Gebrüder Grimm.
Weil er mit einer Glückshaut geboren wurde und ihm später die Hochzeit mit der Prinzessin in Aussicht gestellt wird, lässt der hartherzige König den Sohn einer armen Frau im Fluss aussetzen. Er wird aber glücklicherweise von herzensguten Müllersleut gerettet. Als der König davon vierzehn Jahre später doch noch Wind bekommt, versucht er den Knaben natürlich erneut zu meucheln. Das klappt wieder nicht, aber der fiese Imperator stellt trotzdem Bedingungen: Drei Teufelshaare müssen her. Ob und wie der Glücksbursche die beschaffen kann, und dass Habgier und Bosheit zu nichts führen, erfahren Kinder um 15 Uhr (Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, bitte telefonisch anmelden unter: 8 13 35 97, Preise: 8 €, ermäßigt 6 €, inkl. Schlossführung vorab um 14 Uhr).
Hoppla, wie soll denn das gehen? „Mit der Schere zeichnen“? Im Museum Berggruen kennt man sich in dieser Disziplin allerdings aus, schließlich hängen dort einige Collagen des französischen Malers Henri Matisse, und der beherrschte das Scherenzeichnen in Perfektion. Kinder ab sechs Jahren können sich am Samstag um 14 Uhr auch darin versuchen, verschiedenste Formen aus buntem Papier auszuschneiden und sie zu Mustern und Bildern anzuordnen. Es können einfache, geschwungene Formen sein, wie Matisse sie bevorzugt hat, aber die Kids sind auch eingeladen, eine ganz eigene Formensprache zu entwickeln, von zackig bis kubisch ist natürlich alles erlaubt (Museum Berggruen, Schlossstraße 1, Anmeldung: 2 66 42 42 42, Kosten: 9 €).
Kleine Showhasen bekommen am Samstag von 14 bis 16 Uhr mit „Bogen, Leier und Adler – Audienz bei den Göttern“. Im Alten Museum schauen sich Kinder ab 9 Jahren ganz genau um, entdecken dabei auf antiken Gefäßen Heldengeschichten, machen sich einen Reim darauf und lernen, woran die antiken Götter zu erkennen sind. Dann posieren sie vor den Statuen des Alten Museums, je nach Belieben als Zeus, Artemis oder Hermes. In typischer Götterpose fotografieren sie sich gegenseitig, drucken die Fotos aus und nehmen sie mit nach Hause. Snapchat kann da ja wohl einpacken (Altes Museum, Am Lustgarten, Anmeldung 2 66 42 42 42, Kosten 9 €).
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