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was tun in bremen?

Sa, 7. 10., 19.30 Uhr, Galerie K’

Planschen mit Stalin

Zum Abschluss der Ausstellung „The Pool“ lädt die Galerie K’zum Künstlergespräch mit Eiko Grimberg. In Moskau hat Grimberg das Areal der wiedererrichteten Erlöserkirche untersucht und in Archiven nach Spuren seiner Vorgeschichte gesucht. Die Sowjets ließen die alte Kirche 1931 abreißen, um an ihrer Stelle den „Palast der Republik“ zu errichten. Stattdessen wurde aber dann doch nur ein Freibad daraus. Auch wenn es diesen Pool heute nicht mehr gibt, findet sich seine kreisrunde Form in der umliegenden Architektur gespiegelt. Grimbergs Fotoessay zeigt Moskau als eine Stadt im permanenten Umbruch im Wechsel der Epochen und Ideologien: halbfertige Monumente zwischen Bauplanen und Betonmischern für den nächsten Umsturz.

Do, 12. 10., 19.30 Uhr, Sendesaal Bremen

Revolution schwoft im Dreivierteltakt

„Rauschmusik und Geschlechtertanz“ verspricht der Sendesaal Bremen für kommenden Donnerstag. Lutz Görner und Pianistin Nadia Singer veranstalten einen politischen Walzerabend um an die, zugegeben, etwas angestaubte Geschichte des wilden Walzers zu erinnern. Also zunächst daran, wie vor allem die Kirche tobte, weil auf dem Tanzboden plötzlich halbnackte Arme, Beine und gar Brüste umherkreisten. Und weg von den Füßen wird entlang der Geschichte des Konzertwalzers vorgeführt, wie sich europäisches Denken und die Musik in dem Jahrhundert zwischen Beethoven und Schönberg verändert haben.

Fr, 13. 10., 19.30 Uhr, Shakespeare Company

Duell unter Folter

Im Verhör der widerspenstigen Professorin prallen Werte und politische Systeme aufeinander. Hat sie die Gewalt als politischen Mittel nur theoretisch legitimiert oder tatsächlich selbst einen Terroranschlag geplant? Im Zweipersonenstück „Heilig Abend“, das am Leibnizplatz Premiere feiert, tickt die Bombe: eineinhalb Stunden bis zum Geständnis oder zur Explosion. Daniel Kehlmann versteht sein Kammerspiel als „Reduktion auf die Grundsubstanz des Theaters“ und als Hommage ans Kino. Filme und Serien wie „24“ haben das Verhör unter Zeitdruck als vermeintliches Dilemma folternder Rechtsschützer durchdekliniert, die Linke hingegen sieht den Staat in der Ausnahmesituation erst zu sich kommen. Unter der Regie von Petra-Janina Schultz wollen die SchauspielerInnen Markus Seuß und Ulrike Knospe den Wettstreit der Systeme nun ergebnisoffen auf die Bühne bringen. „Neutralität“, heißt es bei der Company, „ist keine Option“. (jpk)

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