Was tun in Hamburg?:
Sa, 26. 8., 17 Uhr, Gartenkunstnetz, Eifflerstraße 35
Zugewuchertes Refugium
Eine schöne Gelegenheit, sich die letzten Sonnenstrahlen dieses Sommers auf den Bauch scheinen zu lassen, während das Ohr musikalisch Erlesenem lauscht, gibt es diesen Samstag auf dem elften „Platzfestival“ auf dem Gelände des Gartenkunstnetzes zwischen den S-Bahn-Gleisen und der Eifflerstraße in der Nähe des Schulterblattes. Gemütlich sitzt es sich auf den Bretter-Tribünen, während auf der Bühne Der Bürgermeister der Nacht, Neopit Pilski, Plastiq, Muutes und Elements um die Gunst der um jeglichen Eintrittspreis Herumgekommenen streiten.
Do/Fr, 30. 8./1. 9., Laeiszhalle + Hein-Köllisch-Platz und Park Fiction
Finnische Gemütlichkeit
Der argentinische Tango ist, folgt man der schönen Definition des argentinischen Dichters Enrique Santos, ein trauriger Gedanke, der getanzt werden kann. Dasselbe lässt sich auch von seinem finnischen Bruder behaupten, der sich im „Land der tausend Seen“ in den letzten hundert Jahren zur Nationalmusik und einem ganz eigenständigen Stil entwickelt hat. Der klingt zwar oft noch mal moll-trauriger – aber auch gemütlicher.
In Hamburg macht sich vor allem Timo Valtonen um die Popularität des finnischen Tangos verdient. Nicht nur als Gründer und Sänger des wunderbaren Quartetts Tangon Taikaa: 1995 veranstaltete Valtonen in der finnischen Seemannskirche sein erstes deutsch-finnisches Tango-Konzert. Seiner Arbeit als deren Musiker, Kantor und Konzertveranstalter hat das Kulturzentrum es auch zu verdanken, dass es 1999 auf Platz acht der Liste der besten Hamburger Klubs gewählt wurde.
Gefeiert wird die finnische Gemütlichkeit am Donnerstag und Freitag beim Fintango-Festival. Im Studio E der Leiszhalle ist der 72-jährige Tango-Star Markus Allan zu hören, rund um den Hein-Köllisch-Platz gibt es am Freitag ab 15 Uhr Konzerte unter anderem von Katwi Koo und Mustat Silmät und dazu Tanzkurse, Filme von Ari Kaurismäki, Piroggen, finnische Getränke und natürlich eine Sauna.
Sa, 26. 8., 22.30 Uhr, Kampnagel
Tasten-Tausendsassa
Carsten Meyer alias Erobique kennt man vor allem verschwitzt, wenn der Alleinunterhalter, Komponist, International-Pony-Keyboarder und überhaupt musikalische Alleskönner mit Fender Rhodes und Rhythmusbox zum Tanz bittet oder sich gemeinsam mit Matthias „Tex“ Stroda auf die Suche nach all den sich zwischen Avantgarde-Blödeleien und Boogie-Woogie-Fetzen findenden Möglichkeiten für kleine Lieder und großes Chaos begibt. Mit Egoexpress, Schorsch Kamerun, Rocko Schamoni und Jacques Palminger hat er zusammengearbeitet, Theatermusik für das Thalia Theater oder die Schauspielhäuser in Hamburg und Zürich geschrieben, auf dem Jazzfestival in Montreux gespielt. Am heutigen Samstag zeigt der Tasten-Tausendsassa sein Können zum Abschluss des Sommerfestivals auf Kampnagel. MATT
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