Was tun in Hamburg?:
Sa, 22. 7., 15–19 Uhr, Musikpavillon in Planten un Blomen
Regenbogenfest
Um den Regenbogen, aber nicht als Wetterphänomen, sondern als Symbol für Vielfalt von Sprachen und Hauttönen dreht sich am heutigen Samstag zum vierten Mal das Ilanga-Festival rund um die Musikmuschel in Planten un Blomen. Ein paar Tage nach Nelson Mandelas Geburtstag wird dort mit Musik und einer Rede von der zimbabwischen Frauenrechtlerin Nomazulu Thata dessen „Regenbogennation“ gefeiert. Dieses Jahr gibt es außerdem wieder ein Forum für Institutionen, die sich für Geflüchtete, Menschenrechte, Kinder in Not und Umweltgerechtigkeit einsetzen.
Sa, 22. 7., bis So, 6. 8., FriedhofOhlsdorf
Friedensfest
Seit Jahren macht das „Ohlsdorfer Friedensfest“ Revisionisten und Rechtsradikalen den Ort an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof streitig, und das mit Erfolg: Zuvor, von 2003 bis 2009, hatten Neonazis dort die „deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors“ zum Anlass für Zusammenkünfte genutzt. Thema der neunten Ausgabe des Festes, das vom Verein „Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten“ organisiert wird, ist von diesem Samstag bis zum 6. August „Seid wachsam!“. Das ganze Programm findet sich im Internet unter anderem unter www.solihilfe.de.
Sa, 22. 7., 16 Uhr, Einstellungsraum, Wandsbeker Chaussee 11
Widerstände und Wendungen
Sie sind in der Hamburger Kunstszene schon lange für alles zuständig, was irgendwie mit Verkehr zu tun hat: Die Gruppe um den Wandsbeker „Einstellungsraum“ widmet sich mit künstlerischen Mitteln der „Automobilität“ und hat sich zum Ziel gesetzt, die damit zusammenhängenden Phänomene zu ergründen. Dieses Jahr hat die Gruppe das „Drehmoment“ zum übergreifenden Thema gemacht und auch ihre Performance-Tage „momentum“ genannt. Zehn Performancekünstler*innen – unter anderem Marita Bullmann, Anne Gelderblom und Imma Helli – zeigen Solo- und Duo-Performances rund ums Widerständeüberwinden und Wendungennutzen. Natürlich draußen, inmitten all des Hin- und Herfahrens, Wendens und Sich-durch-Windens. MATT
Sa, 22. 7., 21 Uhr, Hafenklang
Eins, zwei, drei, vier!
Sprechen wir von Namen, von Arrested Denial, zum Beispiel: klingt wie ungefähr jede zweite Band, die in den Neunzigern in den mehr oder minder autonomen Jugendzentren dieser Republik aufgetreten ist, um dann klassischen US-Hardcore zu spielen, und siehe da: Mit beidem kann die so geheißene Band aus Hamburg, die jetzt im sympathischen Tätowierten-Konzertschuppen am Hafen eine neue Platte vorstellt, wohl etwas anfangen. Dabei haben sie die 2nd Class Substitutes aus Wien – der Name klingt nach London 1977, die Musik dann auch, nur weniger auf Speed als unter Dosenbiereinfluss, möchte man annehmen.
Den Vogel aber schießen ganz klar Die Shitlers ab: Schon der Name ist Punk-Humor-Gold, und dann fragen sie in ihren Texten auch noch Sachen wie: „Hast du mal überlegt, warum aus Süddeutschland nur Scheiße kommt / Und sogenannten Ostpunk eigentlich niemand hören kann?“ Ach ja: Auch sie stellen ein neues Album vor, und das trägt, zurück zum Thema, einen ebenso anspielungsreichen wie wahren Titel: „This Is Bochum Not L.A.“ ALDI
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