: Next bike, please
Fahrrad Pilotprojekt für neues öffentliches Verleihsystem gestartet
Seit Anfang November läuft in Lichtenberg das Pilotprojekt eines neuen öffentlichen Fahrradverleihsystems, das im Frühjahr 2017 berlinweit an den Start gehen soll. Einen Monat lang können BerlinerInnen den Radverleih des Betreibers Nextbike jetzt testen. Dazu wurden in Lichtenberg sechs Stationen mit 50 Fahrrädern aufgestellt.
Mit mehreren tausend Rädern und mehr als 200 Stationen soll ab Frühjahr 2017 ein engmaschiges Netz entstehen, das innerhalb eines Jahres auf 5.000 Räder und mehr als 700 Stationen anwachsen soll. Mit diesem Konzept will die Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Umwelt die Mobilität in der Stadt nachhaltiger machen: Ziel ist es, den innerstädtischen Autoverkehr zu entlasten und die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verringern.
Der Bezirk Lichtenberg schließt mit der Teilnahme am Pilotprojekt zudem eine Verkehrslücke: Bisher gab es außerhalb des Innenstadtrings keine öffentlichen Leihfahrrad-Stationen. Nun werden die 30 TeilnehmerInnen, die sich für das Pilotprojekt angemeldet haben, prüfen, wie nutzerfreundlich das System von Nextbike ist.
„Der erste Eindruck ist recht gut: Es fährt sich leicht und der Bordcomputer ist simpel gehalten“, findet Till Auener, der als Tester am Pilotprojekt teilnimmt.
Das Leipziger Unternehmen Nextbike hatte im Juni den Zuschlag im öffentlichen Vergabeverfahren der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt erhalten. Damit setzte sich Nextbike gegen den bisherigen Betreiber des öffentlichen Leihfahrradsystems, die DB Rent GmbH durch, die ihre Stationen in Berlin bis Mitte November abbaut.
Ab Frühjahr 2017 wird die DB Rent zusammen mit Lidl Deutschland ein eigenwirtschaftliches Fahrradverleihsystem in Berlin betreiben. „Als wir den Zuschlag des Senats nicht bekommen haben, war für uns klar: Wir wollen in Berlin bleiben und auch in Zukunft ein Fahrradvermietsystem anbieten“, sagt Sylvia Lier, Geschäftsvorsitzende der DB Rent. Mit 3.500 „Lidl-Bikes“ will das Unternehmen ein System ohne feste Stationen anbieten, das das Netz von Nextbike ergänzen soll.
Elisabeth Kimmerle
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