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Die Stadt am Tigris

MOSSUL Einst Zentrum für Kultur und Wissen

BERLIN taz | Mossul, die Hauptstadt der Provinz Ninive, liegt am Ufer des Tigris, etwa 400 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Kennzeichen der Stadt ist der gleichnamige Staudamm. Vor der Eroberung durch den „Islamischen Staat“ (IS) hatte Mossul etwa 2 Millionen Einwohner; heute sollen es 500.000 weniger sein. Die zweitgrößte Stadt des Irak war zugleich das Wirtschaftszentrum für die Region mit Zement-, Textil- und Zuckerindustrie sowie Erdöl.

Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück; manche der historischen Gebäude gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Freilich hat der IS auch hier Schreine, Moscheen und Kirchen zerstört.

Die ehemals eher liberal gesinnte Stadt steht auch für Bildung und Wissenschaft. Sie ist Standort einer bekannten medizinischen Universität und der größten Bildungseinrichtung und des größten Forschungszentrums in der ganzen Region. Die Universität ist heute geschlossen. Auf Beschluss der örtlichen IS-Führung blieb die medizinische Fakultät geöffnet, arbeitet aber kaum noch.

In der Stadt leben mehrheitlich Sunniten, aber auch zahlreiche Christen, vor allem Assyrer, sowie Kurden, Turkmenen, Armenier; bis zur Eroberung durch den IS gab es auch Jesiden. B.S.

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