Die Bank als Damoklesschwert

NORDBANK Milliarden-Risiken bestehen noch mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts, glaubt Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz

Hamburg und Schleswig-Holstein werden noch bis zum Ende des Jahrzehnts mit hohen Risiken aus den früheren Geschäften der HSH Nordbank leben müssen, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Die Stadt habe deshalb großes Interesse daran, dass sich die Bank stabilisiert und eine positive Zukunftsperspektive entwickelt. „Die Länder sind bereit, das Erforderliche zu tun.“

Scholz ließ offen, ob er eine Erhöhung der Ländergarantien von gegenwärtig sieben auf zehn Milliarden Euro anstrebt, um die Kapitalausstattung der Bank zu verbessern. „Die eigentliche Herausforderung ist: Wir müssen bis zum Ende des Jahrzehnts warten, bis wir endlich wissen, was aus den bis 2009 angefangenen Geschäften werden wird, wenn sie sich allmählich dem Ende zuneigen“, sagte Scholz.

Schleswig-Holstein wird laut Finanzministerin Monika Heinold Bank alle Maßnahmen unterstützen, die zu einer Stabilisierung der HSH Nordbank führen können. Die Landesregierung prüfe derzeit die Wiedererhöhung der Ländergarantien von sieben auf zehn Milliarden Euro.

Die Regierungen in Hamburg und Kiel hatten nach dem Desaster der Bank alle Politiker aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen und durch Fachleute aus der Wirtschaft und Beamte besetzt. Daran will Scholz nicht unbedingt festhalten. „Da wird es keine absoluten Wahrheiten geben“, sagte der Bürgermeister. „Hauptsache, sie machen ihren Job, und darauf achten wir.“ Aufsichtsratschef Hilmar Kopper, der zuletzt wegen der Abfindung für Ex-Vorstandschef Dirk-Jens Nonnenmacher in der Kritik stand, habe sein Wissen zum Wohle der Bank eingebracht.  (dpa/taz)