Kurzkritik: Jan Zier über Máté Mészáros „NEXTtoME: Besuch aus Ungarn
Manche halten ihn für einen der ganz Großen unter den jungen Choreografen: Der Ungar Máté Mészáros, der jetzt erstmals in Bremen zu sehen ist, in dem Gastspiel „NEXTtoME“, zusammen mit TänzerInnen der Hauskompanie „Unusual Symptoms“.
Er selbst würde so was ja nicht von sich sagen. Gerade ist der Mittdreißiger nach Ungarn zurückgekehrt, nach 13 Jahren im Ausland. „Creativity also comes from struggling“, sagt er, nach der Lage im autokratisch regierten Ungarn befragt. Und dass man die Probleme nicht löst, indem man einfach geht. Was ist mit Zensur? „They don't do anything – except from not giving money.“
Aber der gelernte Tänzer, der erst seit 2010 auch als Choreograf arbeitet, ist einer, der auch zu vielen wichtigen Festivals auf der ganzen Welt eingeladen wird. In seinen Inszenierungen geht es oft um die ganz grundlegenden Fragen des Lebens, solche, die alle angehen. Und auf der Bühne von allen verstanden werden.
Um körperliche Nähe zum Beispiel, so wie in NEXTtoME, um auch alltägliche, zufällige zwischenmenschliche Begegnungen. Dabei hat diese Inszenierung nicht das Emotionale, Verspielte, das Haus-Choreograf Samir Akika bisweilen hat.
Mészáros�Sprache auf der Bühne ist eine kraftvolle, energetische – aber auch wunderbar klare, präzise und bis zur Nüchternheit minimalistische. Die elektronische Live-Musik von Sebastian Reuschel weiß das zu unterstützen. Großartig, dieser Besuch aus Ungarn!
Premiere: 27. Mai, 20 Uhr, Kleines Haus, Theater am Goetheplatz
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