Beate Zschäpe: Unbeteiligt bis zum geht nicht mehr:
Nachdem die Hauptangeklagte im NSU-Prozess Beate Zschäpe gestern eine Erklärung verlesen ließ, in der sie ihre Beteiligung an sämtlichen Morden, Anschlägen und Überfällen der marodierenden Nazitruppe bestritt, sickern nun immer neue Vorgänge durch, an denen Zschäpe niemals beteiligt war. So habe die Jenaer Spitzenkraft absolut nichts mit dem Klimawandel zu tun, den es ihrer Meinung nach ebenso wenig gebe wie den NSU, heißt es. Auch trage sie keinerlei Verantwortung für die schlimmste Niederlage in der Vereinsgeschichte des FC Carl Zeiss Jena, der 1981 im Europapokal der Pokalsieger gegen Dynamo Tiflis mit eins zu zwei Toren unterlag. Keine Angaben machte Zschäpe ferner über den Verbleib des verschwundenen Bernsteinzimmers. Außerdem sei sie nicht in die Euro-, Finanz-, Schulden-, Banken-, Wirtschafts- oder Griechenlandkrise involviert gewesen. Am Untergang der FDP sei sie ebenfalls nicht schuld. Lediglich für den Erfolg der Band U2 fühle sich Zschä-pe, die als fanatischer Fan des Frontmanns Bono gilt, „moralisch verantwortlich“. Dafür entschuldige sie sich „aufrichtig“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen