Das Detail: Korrupt, aber auf zack
RINGE Das Olympische Komitee will Flüchtlinge ab 2016 an den Spielen teilnehmen lassen
Das ist eine gute Nachricht, und sie wurde von Thomas Bach, Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in New York mitgeteilt. Sportler*innen, die zu FLÜCHTLINGEN wurden, weil sie es in ihren Heimatländern nicht mehr aushielten, bekommen, so sie sich sportlich qualifizieren, bei Olympischen Spielen ein eigenes Startrecht. Unter olympischer Flagge können sie um Plätze und Medaillen mitmachen. Diese Regelung gilt schon für die Sommerspiele im kommenden Jahr in Rio de Janeiro.
Das ist vor allem für die Betroffenen eine glückliche, zukunftsweisende Meldung: Wenn ein*e Gewichtheber*in, beispielsweise aus Syrien oder Afghanistan, die auf die Schnelle nicht zu einer Staatsangehörigkeit in ihrer neuen Heimat kam, weiter trainieren will. Und das mit Sinn: Athletisch immer am Ball (hier: an den Hanteln) zu bleiben, lohnt ja nur, wenn der entscheidende Wettkampf möglich wird – eben der in der olympischen Arena.
Was für eine Ironie: Das IOC, eine der korrumpierbarsten Globalinstitutionen der Welt, macht mal wieder Politik der Inklusion – so wie ja die Integration aller Sportler*innen durch die olympischen Prinzipien schon immer eine globalisierungsfreundlichste war (und ist). Allein schon, um wirklich alle Märkte zu erschließen, nicht nur jene, die mehrheitlich von Hellhäutigen belebt werden. Aber Geld ist ein auch Partizipation befeuerndes Mittel: postnational sozusagen. Mag das IOC auch ein Klub undurchsichtiger Herren und (weniger) Damen sein – die politischen Fragen der Zeit haben sie drauf.
JAF
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