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Den Blick nach vorne richten

Kommentar

von Uwe Rada

Berlin gewinnt den Poker am DragonerareAl

Es kommt nicht oft vor, dass ein Immobilienpoker zum Happy End wird. Beim Kreuzberger Dragonerareal aber haben am Ende alle an einem Strang gezogen. Der Senat, allen voran der Finanzsenator, die Bundestagsabgeordneten von SPD und Grünen, aber auch das Bündnis Stadt von unten haben Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seiner Bima die Stirn geboten – und gewonnen.

Neuer Anlauf

Der Kaufvertrag mit dem Wiener Konsortium ist – falls nicht irgendeine Seite noch den Rechtsweg beschreitet – nichtig. Das bedeutet, dass die Bima das 4,7 Hektar große Grundstück erneut, diesmal aber zum ­Verkehrswert, ausschreiben muss. Damit sind auch wieder die Wohnungsbaugesellschaften im Rennen.

Doch anders als vor einem Jahr haben sich die Bedingungen geändert. Auf dem Dragonerareal werden zunächst auch Flüchtlinge unterkommen. Auch der Wohnungsbau darf, wenn das Wort von der Berliner Mischung ernst gemeint ist, nicht von der Stange sein. Besonders interessant könnte deshalb eine Kooperation zwischen Wohnungsbaugesellschaften und alternativen Projekten sein, wie es schon einmal die Howoge und das Mietshäusersyndikat angedacht haben.

Wer auch immer in einem neuen Bieterverfahren zum Zuge kommt, er wird unter besonderer Beobachtung stehen. Gut so. Im besten Fall kann das, was am Rathaus Kreuzberg entsteht, so etwas wie ein Referenzprojekt werden, das zeigt, was möglich ist, wenn nicht Rendite, sondern Nachhaltigkeit die Liegenschaftspolitik bestimmt.

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