Schlossplatzkunst: Zwischenlösung kommt bald

Kulturverwaltung entscheidet noch im Herbst über das private Kunsthallen-Projekt auf dem Schlossplatz. Derzeit werden die drei Entwürfe geprüft.

Der weiße Würfel am Schlossplatz Bild: PROMO

Kunst ist ein flottes Geschäft in Berlin. Wurde doch gerade ermittelt, dass immer mehr Besucher in die Galerien und Ausstellungen in Mitte und rund um das Kulturforum strömen - und damit die sogenannte Kulturwirtschaft befeuern.

Auch das Land zieht das Tempo für die Planung und Realisierung der temporären Kunsthalle auf dem Berliner Schlossplatz jetzt wieder an. Die anvisierte Entscheidung über das privat finanzierte Projekt soll nun nicht erst zum Ende des Jahres 2007 getroffen werden. Der Zuschlag an einen der drei Bewerber ist vielmehr schon in den kommenden zwei Monaten zu erwarten. Dies sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD gestern im Abgeordnetenhaus auf der Sitzung des Kulturausschusses.

Die drei Entwürfe für das Humboldt-Forum - "White Cube", die "Wolke" von Graft-Architekten und der "Kunstwürfel" von Maik Seidel - sind im August in der Verwaltung eingereicht worden, sagte Schmitz weiter. Jetzt werde überlegt, was "dort inhaltlich passieren soll sowie finanziell und architektonisch tragbar und umsetzbar ist". Auch müssten mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bauliche Fragen "abgestimmt" werden.

Schmitz zeigte sich aber sicher, dass ein Beschluss von Berlins Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) - im Nebenjob amtierender Kultursenator - bald fallen werde. Das Projekt für die aktuelle Kunstszene soll eine Zwischenlösung sein - nach dem Palast-Abriss bis zum Schlossneubau ab 2010. Gebaut und betrieben werden soll die Halle von privaten Förderern.

Schmitz war zuvor von Alice Ströver, grüne Ausschussvorsitzende, gescholten worden, die Kunsthallen-Entscheidung zu verzögern. Wowereit habe zuletzt kundgetan, die Entscheidung über die temporäre Kunsthalle verschieben zu wollen, da nicht alle Bewerber eine Finanzierung nachweisen konnten. Geschweige denn sei bekannt, wie die Finanzkonzepte der Bewerber aussähen.

Auch der kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Christoph Meyer, kritisierte, dass die Senatskanzlei keine Erklärung zu den Konzepten gegeben und das Parlament nicht mit Informationen versorgt habe.

Kulturstaatssekretär Schmitz wies dies zurück. Es habe keine Verzögerungen gegeben. Man befinde sich derzeit "mitten in der Prüfung". Er sei sich sicher, "dass im Herbst die Entscheidung getroffen wird".

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