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Wolfenhagen stellt umAlle Stromkunden werden Ökos

Stadtwerke der hessischen Kleinstadt lassen sich zukünftig nur noch mit erneuerbarer Energie aus Österreich beliefern.

Idyllische Bergflüsse wie dieser beliefern den hessischen Ort künftig mit Strom. Bild: dpa

BERLIN / WOLFHAGEN taz 10.000 Tarifkunden in der hessischen Kleinstadt Wolfhagen werden ab Jahresanfang Ökostrom verbrauchen, ohne den Anbieter zu wechseln. Denn die dortigen Stadtwerke werden zukünftig ihren Strom nur noch aus Wasserkraftwerken in Österreich beziehen. "Weiter so - von dieser Formel wollten wir endlich weg", sagte Martin Rühl, Leiter der kommunalen Stadtwerke, im Gespräch mit der taz.

Bislang bezogen die Stadtwerke ihren Strom überwiegend aus Kohle- und Atomkraftwerken. Zukünftig beliefert allein die Österreichische Elektrizitätswerke AG mit Sitz in Wien die Wolfhagener. Ein TÜV-Siegel soll sicherstellen, dass die Wasserkraftwerke genauso viel Strom ins Netz einspeisen, wie die Stadtwerke abnehmen.

Der Ökostrom werde nach Angaben der Stadtwerke nicht mehr kosten als der jetzige Strommix. Trotzdem werden die Preise bald angehoben. Dies habe jedoch nichts mit der Umstellung auf regenerative Energien zu tun, sondern mit generell gestiegenen Preisen am Strommarkt, sagte Rühl. Die müssten bezahlt werden, wenn man nicht selber produziere. Dennoch wolle man zum Beispiel den Eon-Konzern ab Januar in allen Tarifen unterbieten.

Weil die Preise für konventionell erzeugten Strom derzeit steigen, lohne sich auch für regionale Anbieter mittlerweile ein Einstieg in die eigene Produktion von erneuerbarer Energie, hat das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) in Berlin berechnet. Die Forschungseinrichtung führte eine zweijährige Studie in 40 Kommunen durch. Das Thema: "Erneuerbare Energien in Kommunen optimal nutzen". Das Ergebnis: Zwar seien die Ausgaben für den Bau von neuen Photovoltaik-, Biogas- und Windkraftanlagen zu Beginn hoch. Das gleiche sich aber durch niedrigere Betriebskosten aus. Zudem werden die Kosten für Kommunen kalkulierbarer.

Zudem stärkten Investitionen in die regenerative Energien die regionale Wirtschaft und schafften Arbeitsplätze, sagen die Forscher. Sie verweisen auf die Stadtwerke Jena-Pößneck, die gegenwärtig zwei Biomassekraftwerke bauen. Diese sollen ab 2008 Strom und Wärme in die regionalen Netze einspeisen. Die Rohstoffe Holz und Mais kommen aus der Region. Die langfristige Finanzierung erfolge über die im Erneuerbare-Energien-Gesetz geregelte Einspeisevergütung. Für die kommenden Jahre sind weitere Anlagen in Jena geplant.

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