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"Feiges Pack!" - genau das waren auch meine ersten Gedanken. Allerdings erst, als Beck den Rückzieher gemacht hat. Der Mann ist immun und hätte die Nummer locker durch alle Instanzen durchklagen lassen können, incl. aller Publicity und gesellschaftlicher Diskussion über einen langen Zeitraum. Aber scheinbar ist er genauso von dem klerikalen Gesocks erpressbar wie alle anderen Politiker.
Nun, wenn man nur die Worte der Polit-Laiendarstellen als wichtig erachtet, dann allerdings, unterstützt wirklich "kein Linker, Liberaler oder sogar ein Christdemokrat Herrn Beck!"
Mal davon abgesehen, dass ich weder "Grüner, noch Homosexueller" bin, habe ich vor ein paar Jahren einen Briefwechsel mit Herrn Kardinal Meisner gehabt, wo ich unter anderen einen humorvollen Vorschlag gemacht hatte, worauf der damaligen Dompropst Henrich wie das berühmte HB-Männchen, völlig manisch in die Luft ging und mir mitteilte: "Wie ich mit dem Herrn Kardinal so sprechen könnte."
(Ganz einfach, man macht den Mund auf)
Es waren keine Titelvergabe in meinem Schreiben gewesen, es war humorvoll, aber wer so jenseits von der Realität lebt, dem sollte man eigentlich keinerlei Aufmerksamkeit widmen, bis er wieder mit den Beinen auf dem Boden steht.
Ich bin inzwischen längst aus der Kirche ausgetreten, meine Kinder auch,und höre nur so am Rande das die kath. Kirche für ihre Seelsorgearbeit keinen Priesternachwuchs mehr hat.
Nun vielleicht sollte Herr Kardinal Meisner eine Partei gründen, die sich das Klonen von Priestern als Möglichkeit zur Nachwuchssicherung zum Ziele setzt.
Dann bleiben die Frauen das Böse an und für sich, das Zölibat wird eingehalten, die geistig Armen sterben nicht aus, denn Humor ist eine geistige Gabe, nur Maria bekommt Konkurrenz, wegen der Unbeflecktheit.
Sirius:-)):-))
Seltsamerweise habe ich noch keinen entsprechenden Kommentar linker Poitiker gegenüber islamischen Hasspredigern oder iranischen und nordkoreanischen Größenwahn-Politikern gehört. Traut man sich das etwa nur, wenn man keine physische Gewalt als Gegenreaktion fürchtet?
Ha ha ha.
Kurz und auf den Punkt gebracht. So muessen Kommentare sein, denn viel mehr gibt's zu dem Thema ja auch nicht zu sagen.
Gut geschrieben, gut getroffen, Herr Feddersen. Danke!
Über den Wortschatz grüner Politiker rege ich mich gar nicht mehr auf. Auf www.abgeordnetenwatch.de nahm sich Herr Beck heraus, mir am 26.10.7 mitzuteilen, dass auch "Wirrköpfe" Grundrechtträger seien. Er sprach hier auf die eine Demonstration gegen eine Islamisierung Europas an.
Gerade die "Altgeneration" war es doch, die stets von Toleranz sprach und zum "wir haben uns alle lieb" aufrief.
Der Wortschatz, den grüne Politiker neuerdings nutzen, zeigt m. E. weder Toleranz noch menschliche Reife.
Ich hoffe, dass die Wähler das 2009 noch erinnern werden.
Bundeskanzler Scholz äußert sich zu der Messerattacke auf dem Solinger Stadtfest, die drei Todesopfer gefordert hat. Die Polizeigewerkschaft warnt vor Spekulationen.
Kommentar Meisner-Beschimpfung: Überkandidelte Empörung
Die Vokabel "Hassprediger" darf offenbar nur für Muslimisches verwendet werden? Die Sprachinszenierung des Grünen-Abgeordneten Volker Beck traf jedenfalls den Richtigen.
Neulich hatte sich Claudia Roth über den Augsburger Bischof Walter Mixa aufgeregt - und ihn einen "durchgeknallten, spalterischen Oberfundi" genannt. Nun hat sich Roths männliche Politprofilentsprechung, der Abgeordnete Volker Beck, ebenfalls aus dem Fenster gelehnt und den Kardinal Joachim Meisner einen "Hassprediger" gescholten, weil der die Eingetragene Lebenspartnerschaft (bekannt als: Homoehe) als eine die Menschheit zugrunde richtende Institution begreift.
Beck muss sich nun Kritik gefallen lassen, weil die Vokabel "Hassprediger" wohl nur für Muslimisches benützt werden darf. Falsch: Ein in Deutschland sprechender Imam unterscheidet sich von einem Bischof nur dadurch, dass Ersterer hier nicht über die gleiche Macht verfügt wie Zweiterer.
Misslich aber ist, dass nur Roth wie Beck Worte wider die Kleriker finden - und kein Liberaler, kein Sozialdemokrat und Linker einstimmen mag. Feiges Pack! Dass Roth neulich wie aktuell Beck sich eines überkandidelten, pseudoempörten Tremolos bedienten, als ob sie nicht wüssten, mit wem sie es zu tun haben, darf natürlich gesehen werden. Eine wohlfeile Sprachinszenierung zum Wochenende, um ja bei den Zeitungen nicht vergessen zu werden. Typisch Beck. Aber es traf den Richtigen.
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Kommentar von
Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!