Musikgeschichte: Ramones stehen auf der Straße

Das Museum über die legendäer Punkrockband Ramones in Berlin muss schließén. Der Vermieter will mehr Geld.

Da wäre die Miete noch zahlbar gewesen: Die Ramones, Anfang der 70er Jahre, in irgendeiner Schrottecke von New York Bild: Reuters

"Gabba Gabba Hey" war gestern, in Zukunft heißt es auch in Kreuzberg: "Money makes the world go round". Das Ramones-Museum, das den legendären US-Punkrockern huldigt, muss schließen. Der Vermieter hat die Miete für die zwei kleinen Räume in der Solmsstraße um 300 Prozent erhöht.

"Gimme Gimme Shock Treatment!", mag Museumsgründer Florian Hayler ausgerufen haben, als er die Nachricht von der Kostenexplosion erfuhr. Vielleicht dachte er auch "Now I wanna sniff some glue". Der manische Ramones-Fan muss jedenfalls nach einer neuen Lokalität für seine rund 300 Fetischgegenstände umfassende Devotionaliensammlung suchen: Hayler sammelt einfach alles aus der Geschichte der New Yorker Band, die zwischen 1974 und 1996 unzählige Drei-Minuten-Hymnen schrieb, aber nie einen Hit hatte. So finden sich in Haylers "Pet Sematary" eine Jeans von Johnny Ramone, Turnschuhe von Marky Ramone, T-Shirts, Fotos, Setlists, Schallplatten, Konzertplakate und Tickets. Ein neues Heim für das Punkrock-Mausoleum zu finden, dürfte machbar sein. Schließlich ist der Ramones-Mythos genauso wenig tot zu kriegen wie ihre schwarzen Reißverschluss-Lederjacken, Röhrenjeans und Chucks. Offenbar hat Hayler auch schon neue Räume in Aussicht, wie er gestern verriet. Allerdings nicht in Kreuzberg, sondern im angeschnöselten Prenzlauer Berg. Da kann man mit Punkrock wenigstens noch jemanden erschrecken. "Hey ho, lets go!"

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