40 Jahre ohne Reue: Der Mann, der Benno Ohnesorg erschoss

Kriminalobermeister Kurras tötete Benno Ohnesorg 1967 mit einem Schuss in den Hinterkopf. In einem fragwürdigen Prozess wurde er freigesprochen - und fühlt sich noch heute im Recht.

Berlin, 2. Juni 1967, Benno Ohnesorg nach dem tödlichen Schuss. Bild: ap

Benno Ohnesorg, geboren 1940, Student der Romanistik und Germanistik, war frisch verheiratet und werdender Vater, als er am 2. Juni 1967 in Berlin an einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des Schah von Persien teilnahm. Er galt als politisch interessiert und zurückhaltend, dies war seine erste Demonstration. Es wurden Farbbeutel, Tomaten und Mehltüten geworfen. Nachdem der Schah die Oper (gegeben wurde die "Zauberflöte") erreicht hatte, löste die Demonstration sich auf - und begann die Aktion "Füchse jagen", bei der Polizeitrupps in Uniform und Zivil auf flüchtende Studenten einprügelte. Bei einem Handgemenge in einem Hinterhof wird Benno Ohnesorg von zwei Polizeibeamten fixiert und von Karl-Heinz Kurras erschossen. Die Kugel dringt oberhalb des rechten Ohres ein und zertrümmert die Schädeldecke. Das Opfer wurde am 8. Juni 1967 beerdigt, der Täter am 21. November 1967 von der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Der Tod von Benno Ohnesorg löst eine Welle der Gewalt gegen den Staat aus und mündet in die Gründung der RAF.

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