Kunst: Mehr Picassos, Mirós und Klees

Das Museum Berggruen in Charlottenburg wird erweitert. Die Familie des verstorbenen Mäzens stockt die Sammlung der Moderne um weitere Schätze auf.

Dieses Picasso-Bild hängt in New York. Aber auch in Berlin gibt es bald mehr moderne Kunst zu sehen. Bild: AP

Berlins nächste Museumserweiterung ist einmal nicht auf der Museumsinsel oder am Kulturforum vorgesehen, sondern in Charlottenburg. Am Dienstagabend entschied der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), das Museum Berggruen - das in Nachbarschaft zum Schloss Charlottenburg liegt - zu vergrößern.

Die Ausstellungsfläche im historischen Stülerbau gegenüber dem Schloss, in dem die bedeutende Berggruen-Sammlung untergebracht ist, "soll durch das benachbarte Gebäude am Spandauer Damm 17 erweitert werden", sagte Stefanie Heinlein, Sprecherin der SPK. Nur so seien die zusätzlichen Bestände "sinnvoll und ihrer Bedeutung angemessen zu präsentieren". Die Stiftung könne das Grundstück aus dem Besitz des Landes Berlin erwerben und mit eigenen Mittel und Geldern des Bundes herrichten, erklärte Heinlein. Über die genauen Kosten der Erweiterung konnte sie am Mittwoch noch keine Angaben machen.

Die Sanierung des Nachbargebäudes am Spandauer Damm und seine Verbindung zum Altbau ist für das kommende Jahr anvisiert. Mit dem zweiten Haus samt der erweiterten Sammlung mit Bildern von Cézanne, Picasso, Klee, Matisse und Miró wäre die Museumslandschaft Berlins im Bereich der Klassischen Moderne dann geradezu hochkarätig besetzt.

Über den möglichen Ausbau des Museums war bereits vor einem halben Jahr debattiert worden, als Heinz Berggruens jüngster Sohn Nikolas anbot, weitere Bilder seines Vaters und einige aus seiner eigenen Sammlung zeitgenössischer Werke - darunter Warhol, Hirst und Anselm Kiefer - nach Berlin auszuleihen. Nun hat die Familie des im Februar 2007 verstorbenen Kunstsammlers beschlossen, die Kunstwerke zur Verfügung zu stellen - deswegen ist der Ausbau des Museums notwendig.

Neu präsentiert würden künftig insgesamt 91 Werke von Cézanne, Klee, Chagall und anderen Künstlern der Moderne, so die Stiftung. Etwa weitere 50 Werke aus dem Privatbesitz von Heinz und Bettina Berggruen, die als Leihgaben bereits im Museum sind, aber aus Platzgründen nicht ständig gezeigt würden, könnten dann ausgestellt werden.

Nach dem Umbau werde der Stülerbau vorwiegend den Bildern Picassos vorbehalten sein, während im neuen Gebäude Spandauer Damm 17 das Werk Paul Klees mit deutlich mehr Raum besser zur Geltung kommen soll. Die räumliche Erweiterung wird zudem eine großzügigere Eingangssituation im Stüler-Bau ermöglichen und dringend benötigten Raum für die angemessene Betreuung der bedeutenden Sammlung schaffen.

Seit 1996 zeigen die Staatlichen Museen zu Berlin unter dem Titel "Picasso und seine Zeit. Die Sammlung Berggruen" diese bedeutende Kunstsammlung. Berggruen hatte die Werke dem Land als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt - als Geschenk an seine Heimatstadt, aus der er von den Nazis ins Exil vertrieben worden war.

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