Barack Obamas: Vor dem nächsten Etappensieg?

Der Gewinner der ersten Vorwahlen bei den US-Demokraten zieht vor der nächsten Abstimmung in New Hampshire mit seiner schärfsten Konkurrentin Hillary Clinton gleich.

Obamas Sieg in Iowa zeigt bereits erste Effekte Bild: ap

IOWA taz Barack Obamas Sieg bei der ersten Vorwahlrunde in Iowa zeigt schon erste Effekte: Laut einer Umfrage des US-Senders CNN vom Wochenende hat der demokratische Senator im Bundesstaat New Hampshire überraschend mit der demokratischen Favoritin Hillary Clinton gleichgezogen. In New Hampshire finden am Dienstag ebenfalls parteiinterne Vorwahlen zur Nominierung der Präsidentschaftskandidaten der Demokraten und der Republikaner statt. Bis in den Juni hinein werden die Parteien aller 50 US-Bundesstaaten ihre Nominierungswahlen abhalten.

Clinton, die Senatorin von New York, hatte in New Hampshire seit Monaten bei Umfragen deutlich vor Obama gelegen. Nach ihrer Niederlage vom vergangenen Donnerstag in Iowa, bei der sie 10 Prozentpunkte schlechter abschnitt als Obama und hinter John Edwards landete, scheint Hillary nun auch die Führung in dem nordöstlichen Bundesstaat verloren zu haben. Laut der CNN-Umfrage kämen sowohl die ehemalige First Lady wie auch ihr schärfster Konkurrent Barack Obama auf jeweils 33 Prozent der Stimmen. Edwards, der in Iowa Zweiter geworden war, erhielte 20 Prozent.

Bei den Republikanern führt laut der jüngsten Umfrage Senator John McCain, der in Iowa keinen Wahlkampf gemacht hatte und mit Exgouverneur Fred Thompson Dritter geworden war. Exgouverneur Mitt Romney droht in New Hampshire erneut nur Platz zwei. Trotz seines aufwändigen Wahlkampfs käme er laut CNN auf 27, McCain auf 33 Prozent. Romney, der als Mormone gegen Akzeptanzprobleme zu kämpfen hat, erreichte am Samstag einen Sieg bei der weitgehend unbedeutsamen Republikaner-Versammlung im Bundesstaat Wyoming. Schlecht stehen die Chancen für den republikanischen Überraschungssieger in Iowa, den Exgouverneur Mike Huckabee. Ihn würden nur 11 Prozent der Parteigänger in New Hampshire nominieren. In Iowa hatte er von einer starken christlich-konservativen Basis profitiert. In New Hampshire sind Evangelikale nur schwach vertreten.

Hillary Clinton änderte nach Iowa ihre Strategie und verlegte sich in New Hampshire auf Attacken gegen Obama. In einer TV-Debatte des Senders ABC am Samstag warf sie Obama vor, häufig seine Meinung geändert zu haben. "Sie sagten, dass Sie gegen den Irakkrieg seien", hielt Clinton dem Senator von Illinois vor. Dennoch habe er im Senat für die Bewilligung von Kriegsmitteln gestimmt. Auch in der Gesundheitspolitik und bei anderen Themen habe Obama seine Positionen geändert.

Obama wies die Vorwürfe gelassen zurück und sagte: "Ich bin immer konsistent geblieben." Clintons Strategie könnte nach hinten losgehen und sie als wadenbeißende Vertreterin des Washingtoner Establishments im verzweifelten Kampf gegen den neuen Hoffnungsträger erscheinen lassen.

Kann Hillary Obama in New Hampshire nicht hinter sich lassen, wird es für sie auch im Südstaat South Carolina am 26. Januar eng. Dort erwartet die drei demokratischen Spitzenkandidaten erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen um viele Nichtwählende.

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