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Es ist erschreckend, wie naiv und dumm die Masse ist.- In einer Zeit, in der unfähige und skrupelose Politiker und Banker das Wahl-Volk und ihre Kunden ausquetschen, sich selbst in kürzester Zeit eine Diätenerhöhung genehmigten und bei erwiesener Unfähigkeit mit Millionen verabschiedet werden, wird eine verantwortungsbewuste Frau verunglimpft, weil sie auf genau diese zweifelhafte Praxis aufmerksam macht. Laut KPMG Bericht wurden von UNICEF 100.000de ? an "Berater" ausgezahlt, ohne Vertrag, ohne Untetschrift. Das soll ein verantwortungbewuster Geschäftsführer bzw. Vorstand sein. - Ich gewinne den Eindruck, dass noch mehr vertuscht werden soll.
Wenn 70% der Spendengelder für den Spendenzweck ausgegeben werden, ist das ein verdammt schlechter Wert. Und es geht dabei nicht darum, ob der Geschäftsführer ein gutes Gehalt bekommt.
Regularien bei der Verwaltung von Geldern sind wichtig, um Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten, wer diese Regularien umgeht und so tut als seien sie unwichtig, macht sich - wie ich finde zu Recht - verdächtig, etwas verbergen zu wollen.
Laut Spiegel kommen rund 70% der Spendengelder bei den beduerftigen an.
Das ist doch ein verhaeltnismaessig guter Wert, gerade im Vergleich zu anderen Organisationen.
Laut KPMG wurde auch keine Veruntreuung oder Vorteilsnahme entdeckt.
Und wenn ein Spiztenfunktionaer bei Unicef ein Spitzengehalt verdient, ist das meiner Meinung nach auch in Ordnung. Warum soll das bei der Unicef anders sein als bei anderen UN (oder auch nicht UN-)Organisationen?
Ich glaube die Simonis ist maechtig frustiert, hat selbst keine Kinder und wollte Unicef politisch uebernehmen.
Da sich der ganze Vorstand gegen sie wendet (ausser ein paar Wichtigtuern, die es schliesslich immer gibt), ging Ihr Plan wohl nicht auf.
Diese negative Presse über Unicef wg. ein paar fehlender Unterschriften ist doch scheisse. Kritisiert lieber mal die Simonis. Die ist wahrscheinlich nicht ohne Grund auch schon in SH abgesägt worden!
Eine Stabilisierung der gesetzlichen Rente reicht nicht. Es braucht höhere Mindestlöhne. Außerdem sollten Vermögende zur Kasse gebeten werden.
Kommentar Krise bei Unicef: Wie man seinen Ruf verspielt
Vorsitzende Simonis wollte Licht in das undurchsichtige Gebaren des Unicef-Geschäftsführers bringen. Diesen Machtkampf konnte sie nicht gewinnen. Der Ruf von Unicef ist ruiniert.
Was hat sie nicht alles für ihr Ehrenamt als Unicef-Vorsitzende gemacht: Zugunsten des Kinderhilfswerks ließ sie sich sogar als "Hoppel-Heide" in einer RTL-Tanzshow verspotten. Und nun dieser traurige Abgang, gerade mal zwei Jahre nach Amtsantritt. Die 64-jährige Sozialdemokratin ist gescheitert. Bei ihrem Sturz als Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein war es ein bis heute unbekannter Heckenschütze aus den eigenen Reihen, der sie zu Fall brachte. Diesmal kannte sie ihren Gegenspieler und unterschätzte ihn doch sträflich.
Ihr entscheidender Fehler: Sie hat nicht erkannt, was von ihr erwartet wurde. Man wollte eine Grüßtante an der Vereinsspitze, keine Politikerin. Solange sie sich aufs Repräsentieren beschränkte, ging denn auch alles gut. Aber Simonis wollte mehr. Aufgeschreckt durch Medienberichte, wollte sie Licht in das undurchsichtige Geschäftsgebaren des fast allmächtigen Geschäftsführers Dietrich Garlichs bringen, der seit fast zwei Jahrzehnten bei Unicef frei schaltet und waltet. Daraus wurde ein Machtkampf, den sie nicht gewinnen konnte.
Verloren hat allerdings vor allem Unicef. Denn das UN-Kinderhilfswerk ist weiter dabei, seinen guten Ruf zu verspielen. Wer spendet denn noch an eine Organisation, die im Ruch eines zwielichtigen Geschäftsgebarens steht? Die Glaubwürdigkeit ist jedenfalls erschüttert - und das wird auch so bleiben, solange die Kraft zu einem wirklichen Neuanfang fehlt. Ohne Garlichs.
Was ist Unicef? Ein Unternehmen, das nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitet? Oder eine humanitäre Organisation mit hohem moralischem Anspruch? Auf eine Antwort auf diese Frage habe sie sich mit ihren Mitvorständlern nicht einigen können, beklagt Simonis.
Hier liegt das Dilemma des Deutschen Unicef-Komitees. Hauptsache, die Kasse klimperte - mehr wurde nicht erwartet. Doch denjenigen, auf deren Spenden Unicef angewiesen ist, reicht das nicht: Sie wollen eine transparente Verwaltung ihrer Spenden - damit so viel wie möglich davon bei denen ankommt, die es nötig haben. Mit Heide Simonis ist die Falsche zurückgetreten.
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Kommentar von
Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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