50.000 Kilometer: Radfernwege
Über 200 Touren in Deutschland für Radler
Und der Gewinner ist: der Elberadweg! Seit Jahren hält der Elberadweg die Spitzenposition unter den mehr als 200 Radfernwegen in Deutschland. Laut Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ist er nicht nur mit Abstand der am meisten befahrene, sondern auch mit deutlichem Vorsprung der beliebteste Radfernweg. Auf Platz zwei und drei folgen der Weser-Radweg und der Main-Radweg. Bemerkenswert ist, dass alle Radfernwege unter den Top Ten (bis auf den Ostseeküstenradweg) an Flüssen entlang führen. Bei den beliebtesten Radreiseregionen steht Bayern auf Platz 1 vor Mecklenburg-Vorpommern und Franken.
145.000 Radurlauber fuhren im vergangenen Jahr auf dem Elberadweg von der deutsch-tschechischen Grenze und den Sandsteinfelsen der Sächsischen Schweiz bis nach Cuxhaven an der Nordsee. Neun Tage brauchten sie im Schnitt für den 860 Kilometer langen Radfernweg.
Die Broschüre "Deutschland per Rad entdecken", die jährlich vom ADFC und der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) herausgegeben wird, gibt eine gute Übersicht über 150 Radfernwege mit 50.000 Kilometern in Deutschland. Zu jeder Route gibt es Servicekästen mit wichtigen Reiseinformationen wie Bahnanreise und Routenplanung, Sehenswertes und Pauschalangebote. Hilfreich für den schnellen Überblick ist die "ADFC-Entdeckerkarte"; in diesem Faltblatt ist der Routenverlauf aller 150 Fernradwege eingezeichnet. Radfernwege haben laut ADFC-Kriterien einen eindeutigen Namen, sollten mindestens 150 Kilometer lang und zwei Meter breit sein, entweder als Strecke, Rundkurs oder Netz konzipiert sein und eine touristische Infrastruktur entlang der Strecke aufweisen.
Zudem hat der ADFC ein Gütesiegel für Fernradwege entwickelt. Zehn Kriterien, darunter Befahrbarkeit und Oberfläche, Sicherheit und Wegweisung sollen eine radtouristische Qualitätssicherung mit verbindlichen, bundesweit gültigen Standards gewährleisten. Bisher wurden aber erst der Fürst-Pückler-Weg in Brandenburg und der Lahntalradweg auf Wunsch der jeweiligen touristischen Anbieter durchgecheckt und zertifiziert: Beide erhielten vier (von fünf möglichen) Sternen.
Trotz aller Fortschritte fordert der ADFC eine Koordinierungsstelle für das deutsche Radfernwegenetz, "um endlich flächendeckend mit der Qualität der touristischen Radfernwege in den Nachbarländern Holland, Dänemark, Schweiz und Österreich gleichzuziehen."
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