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Kommentar Banken-EnteignungGeisterdiskussion als Ersatzhandlung

Kommentar von R. Bollmann

Enteignung bedeutet nicht sozialistische Politik - denn der Staat verlangt Einfluss im Gegenzug zu Milliardeninvestitionen. Mies ist dagegen die Vollkasko-Mentalität vieler Wirtschaftslobbyisten.

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1 Kommentar

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  • N
    Nadi

    Es gibt in einem kapitalistischen System keine VEBs, denn diese gehören in die Geschichtsbücher der DDR. Der Staat übernimmt - wie häufig in der Geschichte - die Rolle des Gestalters in der Krise. Es kann diese Rolle auch niemand anderes übernehmen. Allerdings ist dies auch dringend geboten, denn wer sich die 500.000 EURO-Jahresgehälter der Commerzbank-Vorstände aus Steuermitteln ansieht, der begreifft, dass diese Gehälter absurd und schamlos sind.

    Da ist es schon besser, dass der Staat hier direkt besitzt und solche Gehälter weiterhin gestalten kann.

    Die Lobbyisten und Bankvertreter haben sich Superkonditionen als Opfer einer Krise rausgehandelt. Die Arbeitslosen müssen hingegen nach bereits 12 Monaten sich ins ALG II (Hartz) begeben. Bei 500.000 EURO kann man sich auf Jahre vor Hartz schützen. Die Familien der Banker leben auf dickem Fuße - direkt vom Steuerzahler.

    Und deswegen ist es richtig, dass der Staat diesen Spuk beendet und die Gehälter anpasst. Einem Unternehmen, das es schlecht geht, steht nicht eine staatliche Zuckerdose zu.

    Die alleinerziehenden Menschen in Deutschland, die sich in der ARGE rüppelhaften Mitarbeitern und mangelnden Hilfsangeboten gegenüber sehen, ist die Auszahlung dieser halben Million Jahregehalt nicht vermittelbar.

    Dieses Land brauch endlich Gerechtigkeit - dazu muss der Staat sich als Sanierer betätigen und zwar direkt.

    Wenn der Staat aber debile Unternehmen wieder fit macht für eine neue Runde im Kasion, dann läuft was schief. Diese Gefahr besteht nämlich.