Werder Bremen gegen Bayern München: Kein Sieger, aber zwei Verlierer

Ein flottes, aber torloses Unentschieden im Krisengipfel der Bundesliga hilft weder Werder noch Bayern weiter in einer Saison, in der beide Clubs hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Zwei Trainer, denen in dieser Saison nichts geschenkt wird: Thomas Schaaf und Jürgen Klinsmann - von Bayern-Manager Uli Hoeneß im Hintergrund argwöhnisch beobachtet. Bild: dpa

In Zukunft wird ihn niemand mehr unterschätzen und als Sicherheitsrisiko brandmarken, den kahlköpfigen Bremer mit der Nummer 33. Der Tim Wiese-Ersatz Christian Vander hielt mit einem Dutzend Glanzparaden ein glückliches 0:0-Unentschieden für seine Mannschaft fest.

Jürgen Klinsmann überrascht mit neuer Taktik. Für die verletzten Tony und Lahm stehen die Edelreservisten Borowski und Altintop in der Anfangsformation. Zwei Mittelfeldspieler für einen Angreifer und einen Verteidiger also. Ze Roberto rückt nach hinten, vorne steht mit Klose nur eine echte Spitze, die Unterstützung aus dem Mittelfeld erhält. Thomas Schaaf, der seine Mailand-Elf ins Rennen schickt, reagiert auf die neue Konstellation und beordert Tsiolis als zweiten Sechser neben Torsten Frings ins defensive Mittelfeld.

Wer Bayerns Verzicht auf die zweite Spitze als Einlenken auf die von der Mannschaft geforderte defensivere Marschrichtung interpretiert, sieht sich schnell getäuscht. Die vier offensiven Mittelfeldspieler attackieren die Bremer so früh, dass sie über viele Ballgewinne schon in der Anfangsviertelstunde immer wieder gefährlich vor das Bremer Tor kommen.

Den ersten Torjubel haben allerdings die Bremer Fans auf den Lippen, als Ösil nach vier Minuten Addo austanzt und den Ball an den Innenpfosten setzt.

Großes Glück haben die Bremen in der 13.Minute, als Fritz nach einem Ballverlust von Pasanen den davoneilenden Ribery am Trikot hält, Schiedsrichter Manuel Graefe aber weiterspielen lässt. Das kann er zwei Minuten später nicht mehr machen. Mertesacker rutscht weg, Ribery ist erneut durch und kann von Naldo nur durch eine Notbremse gehalten werden. Klares Rot.

Schaaf füllt die Abwehr mit Boenisch auf, für den Almeida früh Feierabend hat. Die dezimierte Werder-Mannschaft muss sich erst neu finden, während Bayern im Minutentakt zu gefährlichen Flanken über die linke Abwehrseite kommt - nicht erst seit heute die Problemzone im Weserstadion. Aber Christian Vander hat heute seinen großen Tag und klärt mehrfach gegen die freistehenden Klose, Ribery und Borowski. Nach einer halben Stunde befreien sich die Bremer wieder etwas und kommen ein paar Mal über das verbliebene Offensivdreieck Diego-Özil-Pizarro gefährlich in Tornähe.

Bayern beginnt die zweite Hälfte mit Podolski für Schweinsteiger, der blass geblieben war. Einen Tag länger Pause, einen Mann mehr auf dem Platz, davon merkt man allerdings immer weniger. Lediglich Franck Ribery geht das hohe Tempo weiter und münzt die Überzahl seiner Mannschaft in gefährliche Angriffe um. Als die Bayern nach einer Stunde erste Anzeichen von Müdigkeit zeigen, werden die Bremer mutiger.

80.000 Arme schlagen in der 63. Minute über den dazugehörigen Köpfen zusammen, als Claudio Pizarro die mit Abstand größte Chance des Spiels vorbeizieht. Im Gegenzug hält Vander mit weiteren Glanzparaden gegen Podolski. Überraschenderweise scheinen die Bremer sich in der letzten Stunde mehr gegen ein Unentschieden zu sträuben, ohne noch einmal wirklich für Gefahr zu sorgen. Fünf Minuten vor Schluss muss Christian Vander dann noch einen Addo-Freistoß um den Pfosten lenken - dann ist es da, das Remi, das keinem hilft.

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