Israel erinnert an Soldaten Schalit: 1.000 Tage entführt
Die Presse druckt Sonderseiten, die Eltern mobilisieren für Gedenkfeuer: Israel erinnert an die Entführung des Soldaten Schalit. Der Streit um den Gefangenenaustausch behindert Gaza-Wiederaufbau.
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Fordern den Gefangenenaustausch: Demonstranten vor dem Amtssitz Ehud Olmerts. :
dpa
Leser*innenkommentare
Stefan
Gast
Auf der Hamas-Liste stehen 450 Top-Terroristen, die für Planung und Ausführung von Morden und Anschlägen auf Zivilbevölkerung sind - im Neusprech-Jargon "legitime Widerstandskämpfer".
Auf der anderen Seite steht ein entführter Wehrdienst leistender - im Neusprech-Jargon "potentieller Mörder der israelischen Armee".
Michael Kania
Gast
über den Kommentar von plutokrator:
Ist das hier ein Tummelplatz für Leute, die nicht wissen was sie reden... dass so etwas hier veröffentlicht wird, spricht nicht gerade für die taz... dieser Mensch ist doch völlig uninformiert!
plutokrator
Gast
ich glaub ich lese hier falsch...
da wird ein ganzer artikel für einen potentiellen mörder der israelischen armee veröffentlicht, aber der artikel über die kriegsverbrechen - genau dieser - fehlgeleiteten jungs (etliche hundert tote gaza-kinder) wird schnellstens aus den augen der leserschaft verborgen.....
ich sach dazu: lobby!!! gute arbeit auf der medienfront geleistet.
an die keulenschwinger: denkt, denkt, denkt, sofern ihr net vertreter der lobby seid...
infos zu dieser problematik gib et genuch... suchet...
aso
Gast
@ t.s.:
„Shalit wurde nicht entführt, sondern er wurde als Soldat gefangen genommen.“
Bisher gibt es noch einen internationalen Konsens, was die Begrifflichkeiten angeht.
Zur Erinnerung: im Juli 06 wurden die isr. Soldaten
Ehud Goldwasser und Eldad Regev auf isr. Boden verschleppt.
Dies wurde von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch als Geiselnahme und Kriegsverbrechen eingestuft.
Daß die beiden nach der Entführung ermordet wurden, hat die Hisbolla der Öffentlichkeit lange bewusst verschwiegen.
Im Austausch gegen die Leichen wurde u.a. der Terrorist und Mörder Samir Kuntar freigelassen.
Im Juni 06 drangen Terroristen aus Gaza durch einen selbstgebautenTunnel auf isr. Gebiet vor, überfielen einen Militärposten, töteten 2 Soldaten, und verschleppten Gilad Schalit.
Juristisch und moralisch ganz klar der Tatbestand der völkerrechtswidrigen Entführung, in Tateinheit mit Geiselnahme.
Geiselnahme ist die widerrechtliche Gefangennahme und das Festhalten einer Person mit dem Ziel, einen Dritten zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen, ohne das die Geisel nicht freikommt und an Leib und Leben gefährdet ist. Geiselnahme gilt als Kriegsverbrechen und unterliegt einem absoluten Verbot.
Ebenso verstößt die Verweigerung des Besuchsrechts des Roten Kreuzes eklatant gegen das humanitäre Völkerrecht.
Damaris
Gast
@t.s.: Die Lage der in israelischen Gefängnissen einsitzenden palästinensischen Häftlinge mit der Situation, in der sich Gilad Shalit befindet, zu vergleichen, ist eine Verharmlosung sondergleichen. Die Unterschiede liegen auf der Hand:
Niemand weiß, wo sich Gilad Shalit befindet, wie es ihm geht, ob er überhaupt noch lebt. Die Umstände seiner Haft können nicht überprüft werden, da weder das Rote Kreuz noch sonst jemand Zugang zu ihm hat. Er wird hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt, darf keinen Kontakt zu seiner Familie haben, wird nicht medizinisch versorgt. Das ist die Hölle für die Eltern.
Palästinensische Häftlinge haben das Recht auf Besuch durch Familie, Anwälte, Rotes Kreuz, Telefonate, eine arabische Zeitung, Ausbildung etc.
Das allerwichtigste aber: Die israelische Regierung droht NICHT damit, die Häftlinge umzubringen. Der libanesische Kindsmörder Samir Kuntar hat 30 Jahre Haft im Gefängnis unbeschadet überstanden.
Gilad Shalit dagegen schwebt in ständiger Todesgefahr. Wer kann dafür garantieren, dass er am Ende nicht doch noch von seinen kidnappern gefoltert und umgebracht wird?
Noch etwas: Gilad Shalit ist unschuldig, er war ein 19-jähriger Wehrpflichtiger, der niemand ein Leid zugefügt hat. Die palästinensischen Häftlinge sind keineswegs alles Unschuldslämmer; unter ihnen befinden sich viele, die an Terroranschlägen beteiligt waren, bei denen viele Zivilisten ums Leben kamen. Wurden die auch "entführt"?
t.s.
Gast
Verlautbarungsjournalismmus as usual.
Shalit wurde nicht entführt, sondern er wurde als Soldat gefangen genommen.
Hingegen entführt und entführte der isr. Staat Palästinenser - auch Frauen und Kinder - zu hunderten, resp. zu tausenden.
B'tselem fordert u.a. auch die Freilassung von dutzenden pal. Minderjähriger und hunderten Pal., die sich in 'Administrativhaft' befinden - in Haft ohne Anklage oder Aussicht auf eine solche.
Deportationen sind selbstverständlich auch illegal.
Das hätte hier natürlich auch alles stehen können - passte aber nicht in das Nahost-Märchen der taz - oder - genau genommen - das der Agenturen.