Eishockey-Playoffs: Torfestival der Eisbären

Mit 5:1 gewinnen die Berliner souverän das dritte Finalspiel gegen Düsseldorf. Die Gäste wirken müde und ausgelaugt. Schon am Mittwoch können die Eisbären mit einem weiteren Sieg den Meistertitel zum vierten Mal holen.

Legten sich vor dem Tor ganz schön ins Zeug: Berlins Eisbären sind auf Meisterkurs Bild: AP

Noch ein Sieg am Mittwoch in Düsseldorf, dann sind die Eisbären erneut Deutscher Meister! Sie gewannen am Ostermontag ihr zweites Play-off Spiel in der mit 14.200 Fans ausverkauften Arena am Ostbahnhof deutlich und überzeugend mit 5:1 gegen die DEG Metro Stars aus Düsseldorf. Die Cracks von Coach Don Jackson liegen im Best-of-five-Modus jetzt mit 2:1 Matches vorn. Der Jubel darüber war kräftig, aber kurz. Denn nach einer nur angedeuteten Ehrenrunde verschwanden die Eisbären schnell wieder in ihrer Kabine.

Mit einem Auswärtssieg in Düsseldorf am Mittwoch würden die Eisbären nach den Jahren 2005, 2006 und 2008 ihre nunmehr vierte Meisterschaft in fünf Jahren einfahren. Wenn das in Düsseldorf nicht gelingt, dann käme es am Freitag zum entscheidenden Finale in Berlin um den knapp einen Meter großen DEL-Siegerpokal. Nach der Galavorstellung, die die Berliner zum Ostermontag auf das Eis legten, zweifelt kaum jemand mehr daran, dass am Mittwoch das DEL-Finale bereits entschieden ist. Und zwar für die Eisbären. "Der besten Mannschaft der Liga", wie der Metro-Stars Coach Harald Kreis schon vor dem Montagsmatch neidlos anerkannte.

Am Ostermontag war die erwartete Rollenverteilung vor 14.200 Zuschauern also wieder hergestellt. Die Eisbären Berlin gelten in dieser Meisterschaftsfinalserie als der klare Favorit. Und endlich präsentierten sie sich auch so, nämlich deutlich frischer als ihr Gegner. Spielerisch und technisch waren sie den Rheinländern weit überlegen und mit zunehmender Spielzeit läuferisch viel flinker. Dem Gast und Außenseiter aus Düsseldorf war anzumerken, was er in den beiden Matches zuvor so trefflich zu kaschieren wusste: Die Metro Stars sind am Ende ihrer Kräfte angelangt.

Am Samstag noch schlugen die Düsseldorfer die Eisbären mit 3:1, nachdem sie zwei Tage zuvor das Play-off-Auftaktspiel in Berlin überraschend knapp mit nur einem Tor, nämlich 2:3, verloren hatten. Am Montag jedoch war von dem kraftintensiven Power-Eishockey der DEG Metro Stars ab dem zweiten Drittel kaum noch etwas zu sehen. Die Überraschungsmannschaft aus Düsseldorf wirkte müde. Nicht weniger als 15 Spiele in 30 Tagen stecken den Rheinländern jetzt schon in den Knochen.

Der elfte Heimsieg der Eisbären in Folge deutete sich bereits kurz nach Anpfiff des dritten Play-off-Spiels an. Nach nur 1:29 Minuten traf der Berliner Angreifer Nathan Robinson in das Düsseldorfer Tor. Zuvor ließ der Metro-Stars Keeper Jamie Storr einen harten Flachschuss von Andrew Roach nur zur Seite abprallen.

In der Folge dominierten die Eisbären eindeutig das Geschehen auf dem Eis. Doch Tore wollten ihnen nicht gelingen. Die Chancen dafür wurden zum Teil leichtfertig vergeben. Und wie so oft in solchen eindeutigen Spielsituationen - da ist Eishockey nicht anders als Fußball - konnte der Gegner ausgleichen. Die Düsseldorfer nutzten die Unkonzentriertheit der Eisbären aus und erzielten durch Brandon Reid vor der ersten Drittelpause (15:42) das 1:1.

Im zweiten Drittel ging es gleich wieder richtig turbulent los. Schon nach 30 Sekunden nutzte Andrew Roach für die Eisbären eine Überzahlsituation zur 2:1 Führung. Doch anders als im ersten Drittel, setzte der amtierende Deutsche Meister diesmal kräftig nach. Fast im Minutentakt schossen die Eisbären auf das Tor der überforderten Gäste. Drei mal noch fand der Puck in den zweiten 20 Minuten seinen Weg in das Netz hinter dem Metro-Stars Keeper Jamie Storr. Brandon Smith traf erst zum 3:1 (4:48), dann zum 4:1 (7:02) und schließlich Andrew Roach zum 5:1 (9:56). Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden. Die Eisbären schonten im letzten Drittel nur noch ihre Kräfte, die die Düsseldorfer zu kaum einem Zeitpunkt des Spiels wirklich besessen hatten.

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