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Selten so gelacht... was soll denn dieser absolut nichtssagende Kommentar? Was wird da eigentlich kommentiert? Wo waren denn die "behutsamen Stadterneuerer" die letzten Jahre? Die gesamte Stadt ist ruiniert worden, ohne dass da ein Pieps zu hören war oder irgendetwas bewegt worden sei. Ich kann die Anschläge gut verstehen. Und würde mal behaupten sie bringen was. Denn wenn jemand um sein Auto fürchten muss, oder die Scheiben engeschlagen zu bekommen, dann sucht er sich seine Wohnung woanders als im "Alternativkiez". Ich kann nur hoffen die Anschläge werden mehr. Alle anderen Wege den Teuerungen, Privatisierungen, Luxuswohnungen, Ausverkauf durch den Senat, Mediaspree usw. beizukommen sind ja gescheitert...
Also ich habe definitiv keinen Bock ausschließlich in einem Ghetto für HARTZ-4-ler und 1-EURO-Shops zu leben. Das möchte ich auch keinen Kindern zumuten.
Wenn aber mit dem Kampf gegen Gentrifizierung gemeint ist, ein Dorado für hippe Jung-Kreative zu schaffen, so ist das erst recht kontraproduktiv lediglich ein Kampf für hipp-befreite-Zonen.
Für eine soziale Durchmischung aller Stadtteile.
So einen Blödsinn habe ich ja selten in meinem Leben gelesen. Das klingt ja wie die Argumentation Frauen würden durch aufreizende Kleidung Männer provozieren.
Ich habe eine bezahlbare Wohnung, während um mich herum alles teuer wird. Ich bin froh um jedes angezündete Nobelauto und um jeden eingeschlagenen Yuppie-Laden. Während alles andere über Jahrzehnte wirkungslos war und der Senat nichts tut, ist im Carloft in Kreuzberg nur eine einzige der Loft-Wohnungen vermietet worden, an einen Diplomaten, der jeden Tag mit Polizeischutz unterwegs ist. Das sagt doch alles.
Hockeybundestrainer Valentin Altenburg blafft in einer Auszeit eine Spielerin an. War das eine Grenzüberschreitung?
Kommentar: Ein Protest, der keinem hilft
Mit dem Begriff "Gentrifizierung" wollen sich viele schmücken. Doch das verkennt den Ernst der Lage.
Der Begriff "Gentrifizierung" hat sich zum Schlachtruf der Stunde gemausert. Egal, wer wo durch die Straßen zieht, Autos anzündet oder - wie nun geplant - Zäune stürmt, stets ist es die "Gentrifizierung", die als Grund für den Protest herhalten muss. Das ist schade. Denn wer allzu inflationär mit dem Begriff umgeht und wenig Willens ist, zu differenzieren, verkennt den Ernst der Lage: Eine aktive Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik wäre in Berlin in der Tat dringend nötig.
Der mantraartig wiederholte Satz von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, in Berlin gebe es genug bezahlbare Wohnungen und ohnehin überdurchschnittlich viel Leerstand, ist eine Farce. Längst sind die Mieten für angenehme Wohnungen in einigen Kiezen in die Höhe geschnellt; wer umziehen will, wird mancherorts tatsächlich verdrängt. Die Politik schaut zu; dabei könnte sie einiges bewirken, wenn sie auf Instrumente wie den sozialen Wohnungsbau zurückgreifen würde: Raum für Menschen mit kleinem Geld, gut verteilt übers Stadtgebiet, könnte eine echte soziale Mischung fördern.
Wenn die Linksaktivisten "Gentrifizierung stoppen" rufen und nach einer "selbst bestimmten Stadtentwicklung" schreien, behindern sie die notwendige Diskussion um Wohnungspolitik eher. Sie machen Kritiker der derzeitigen Stadtpolitik angreifbar und ziehen deren Anliegen ins Lächerliche. Den Berlinern, die tatsächlich in Billig-Quartiere verdrängt werden, hilft das überhaupt nicht.
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Kommentar von
Kristina Pezzei