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SPD-Politiker im Barbecue-WahlkampfThunfisch und Sex

Er wurde als Spaßbremse geschmäht, als er vor dem Grillen warnte. Jetzt kehrt der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zurück - mit Schutzmarinade und dem Rat zu gesundem Sex.

"Am schlimmsten ist Billigfleisch von der Tanke, wo schlechte Fette schlechtes Fleisch kaschieren sollen." Bild: dpa

BERLIN taz | Trotz harter Kritik will der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Wahlkampf offensiv vor den Gefahren des Grillens warnen. "Die Kampagne für nachhaltiges Grillen wird ausgeweitet. Nach dem gesunden Grillen muss jetzt das umweltfreundliche Grillen kommen", sagte Lauterbach im sonntaz-Interview.

Auf Grillfesten will er die Menschen darüber aufklären, dass insbesondere das Grillen von Fleisch lebensgefährlich sein könne. Demnächst werde er mit dem Bundesumweltminister den Einsatz von Solar-Grills zeigen. "Sigmar Gabriel hat das politische Potenzial des Grillens klar erkannt."

Lauterbach war auf Entrüstung gestoßen, als er vor dem Grillen von Fleisch warnte. Die Bild machte ihn zum Verlierer des Tages und die Kölnische Rundschau höhnte: "Allgegenwärtiger SPD-Medizinmann". Auch die taz-Leser reagierten umgehend - und teils zornig "Lauterbach ist die inkarnierte Spaßbremse!", schrieb ein Leser. "Die größte Gefahr, Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen, ist notorische Miesepetrigkeit", fand ein anderer.

Bild: taz

Das Interview im gesamten Wortlaut lesen Sie in der sonntaz vom 25./26.7.09 - ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

"Am schlimmsten ist Billigfleisch von der Tanke, wo schlechte Fette schlechtes Fleisch kaschieren sollen", sagte Lauterbach nun. Er selber Grille am liebsten Thunfisch. Um die Risiken zu einzudämmen, empfiehlt der Politiker und Arzt in der sonntaz eine spezielle Marinade. "Das Olivenöl bildet eine Schutzhülle gegen den krebserregenden Ruß. Thymian und Rosmarin wiederum enthalten wie auch das Olivenöl viele Polyphenole, die Gefäßkrankheiten verhindern und die krebserregenden Substanzen im Grillgut neutralisieren."

Der Sozialdemokrat ärgert sich nach eigenen Worten über Polemiken gegen seine Ratschläge. Eine Spaßbremse wolle er auf keinen Fall sein. Es stimme auch nicht, dass nur ungesunde Dinge Spaß machten. "Nehmen Sie den Sex: Der macht Spaß und ist umso gesünder, je mehr man davon hat."

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29 Kommentare

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  • R
    rofl

    @ Blubb Nunja: jeder zieht sich den Schuh an der ihm passt ...

     

    Und für jemanden, der weder richtig nachliest, noch die Fakten präsent hat verkündest Du ne Menge "Meinung".

     

    Aber noch mal zur Qualität (die Du ja notorisch unterstellst) des "Gesundheitstips" : Wenn Herr Lauterbach mir mitteilt, ich solle kein Gift essen, ist das zwar richtig, aber der unmittelbare Erkenntnissgewinn hält sich für mich trotzdem in relativ engen Grenzen.

     

    Vgl. in dem Zusammenhang auch die tolle "weiter-Röntgen-Studie". Ich warte nun nur noch auf den "bitte-nicht-das-Atmen-einstellen" Nachfolger ;)

  • B
    blubb

    Ist ja herzallerliebst wie neuerdings jede Meinungsäußerung die vom üblichen bashen abweicht gleich gekaufte PR ist... schaust du abends auch immer unters Bett ob das Monster weg ist?

     

    Der Beitag Brandenburgers war zum Zeitpunkt meines letzten Kommentars offenbar noch in der Moderation, sonst wär ich schon selbst drauf gekommen in anzuklicken. Danke jedenfalls für den Link, ist ja schon einiges, mal schauen was man darüber so rausfindet.

    Und im übrigen wollte und will ich mich informieren, sonst hätte ich nicht gefragt... Grundlose Behauptungen kann ich in meinen Posts auch nicht finden, also komm mal runter

     

    Wieso sich jemand mit einem gesundheitsorientiertem Vorschlag disqualifizieren soll wenn er nicht in den Artenschutz passt, ist mir allerdings nicht ganz klar, auch wenns nun nicht gerade Insiderwissen braucht um zu ahnen dass die Thunfischbestände etwas überstrapaziert sind.

  • R
    rofl

    @ blubb

    Einfach mal auf den Link vom Brandenburger klicken und ... ... ... lesen!

     

    Ansonsten kann man sich auch gern mal INFORMIEREN, statt kategorisch das Gegenteil von allem zu behaupten.

     

    Über die Angebliche Fachkompetentz (der Lacher im Zusammenhang mit diesem Artikel!) läßt Du dich hier hingegen episch aus.

     

    Ich meine bei einigen Kommentaren einen gewissen Stallgeruch auszumachen.

    Und den Neoliberalen mit ihren anhängigen PR-Agenturen liegt doch immer so viel an der öffentlichen Meinung, wie man so hört ;)

  • B
    blubb

    Solangs den Gegenpol gibt, spricht wenig gegen "lobbyismus in Reinform", besser als wenn man ihn verdammt und als Normalbürger gar nicht mehr beobachten kann...

    Von dieser unverblümten (okay, Lobby, schon klar) Forderung weiß ich jetzt zwar nichts, aber die Koexistenz von Fachärzten an Kliniken (wo man sie unbedingt braucht) und den niedergelassenen Fachärzten (die man sicherlich auch braucht) auf Kosten der Versicherten, die im Falle der GKV gleich stationär behandelt werden wenn sie Leistungen ersterer in Anspruch nehmen müssen ist nun wirklich verbesserungswürdig.

     

    Aber das ist ein anderes Thema, ich hätte lieber gewusst mit welchen Krankenkassen er angeblich verquickt ist

  • EB
    Ein Brandenburger

    @blubb

    Dieser Link führt zur Biographie von Dr. Karl Lauterbach, SPD auf einer Webseite des Bundestages.

     

    http://www.bundestag.de/mdb/bio/l/lauteka0.html

     

    Die Liste der anzeigepflichtigen Nebentätigkeiten ist beachtlich lang. Viele davon in der bestbezahlten Stufe 3.

  • C
    clementine

    blubb, Lauterbach sitzt im Aufsichtsrat der größten deutschen Krankenhauskette Rhön Klinikum AG und will gleichzeitig die Abschaffung der niedergelassenen Fachärzte. Wenn das nicht Lobbyismus in Reinform ist, was denn dann?

  • T
    Tubus

    Thunfischgrillen. Ein echter Lauterbach!Lol. Wissenschaftlich wird diese Witzfigur spätestens seit seiner Untersuchung zur Notwendigkeit von Röntgenuntersuchungen nicht mehr ernstgenommen.

  • B
    blubb

    Welche Nebenjobs soll Lauterbach denn bei Krankenkassen haben? Würde mich mal interessieren, da ich nur von nem Aufsichtsratposten bei Rhön weiß, was ich nicht sehr bedenklich finde. (Lieber ein Politiker der auf seinem Gebiet auch für die private Wirtschaft arbeitet, als einer der dauernd das Gebiet wechselt und in Folge dessen fachlich grandios überfordert ist)

  • P
    Peter

    Herr Lauterbach wird nirgend ernst genommen, also versucht ers bei der taz ;-)

  • R
    rofl

    @ Westberliner

     

    Geschickt den Teil mit den zig Krankenkassennebenjobs ausgeblendet!

     

    Kann ja mal passieren.

    Passiert bei so Leuten aber ständig.

    Komisch, ne? ;)

  • W
    Westberliner

    Soweit ich weiß, ist Prof. Lauterbach weder ein Neoliberaler, der Krankenkassen privatisieren will, noch in anderer Hinsicht dem Privatisierungswahn verfallen ist, wie andere "Genossen" aus der neoliberalen SPD.

    Dass er vor Gesundheitsschäden warnt ist für mich glaubhaft, da er auch für die sogenannte Ampelregelung bei Lebensmitteln eintritt.

    Aus meiner Sicht verkennen ihn viele Kommentaristen auf dieser Seite.

  • J
    Juhnke

    Möchte gern wissen warum dieser Salonrevoluzzer überhaupt ständig in unserer taz eine Bühne findet. Warum recherchiert denn keiner mal seinen akademischen Hintergrund, seine vielen Nebenjobs bei diversen Krankenkassen etc.. Immer wieder erscheinen mehr oder weniger belanglose, immer aber recht geistlose Artikel von diesem SPD-Professor, der scheinbar vor allem gern redet und seine Meinung hinausposaunt. Wer von den tazzlern steht denn so auf diesen Sauertopf?

    Der Mann ist sicher nicht unter- sondern absolut überbewertet und seine Gesundheitstipps sind dann doch eher was für die Apothekenrundschau oder besser gleich für Toms lustige Bildgeschichten.

  • M
    Makeze

    Ich weiß dass man sich gesund ernähren muss, nicht zuviel rauchen und trinken sollte und dass körperliche Betätigung gut für mich ist. LASST UNS IN RUHE!

  • M
    Marvin

    LÄCHERLICH, wie der Herr Lauterbach Nachhaltigkeit und Thunfischkonsum versucht unter einen Hut zu bekommen...

  • R
    rofl

    Lol

     

    Das er ständig vor ominösen Gesundheitsgefahren warnt (und vehement für die komplette Privatisierung der Krankenversicherung polemisiert) hat sicher absolut gar nichts damit zu tun, dass er "Nebenjobs" bei allen großen Krankenkassen inne hat.

     

    Das Rolemodell des Lobyisten in Politikergestalt (incl scheinseriösem akademischem Titel).

     

    Die Frage ist ob Deutschland die neoliberalen Schreihälse je wieder los wird ... umso trauriger, dass er auch in der Taz rumkrähen darf!

  • S
    schaumsen

    Mit dem Grillen hat er wohl recht, nur der Tipp mit dem Thunfisch ist völlig unsinnig. Thunfische stehen am Ende der Nahrungskette und Akkumulieren daher sämtliche Schadstoffe die so im Meer rumschwimmen (Schwermetalle, PCB'S und schlimmeres) in besonders hoher Konzentrationen. Andererseits werden die Fische zumindest nicht mit Antibiotika vollgestopft ... mhh naja ich glaub ich geh erstmal grillen ... ;)

  • M
    Martin

    Thunfisch mag gesund sein,

    aber ob es vertretbar ist für seine Gesundheit eine Art auszurotten?!? Dann doch lieber Forelle!

  • S
    S.Ooker

    Raucher dürfen natürlich beherzt zugreifen, dass bisschen Grillfleisch macht den Kohl dann auch nicht mehr fett :-D

  • S
    Stefan

    Recht hat er....

     

    Meiner Meinung nach sollte wir nur noch vegetarisch grillen, aber wenn ihr schon Fleisch grillen wollt, dann solltet ihr euch überlegen was und wie.

  • G
    galama

    Dieser Mensch ist ein einziges Sommerloch!

     

    Wer außerdem Thunfisch grillt/kauft hat nichts verstanden..."politisches Potenzial des grillens" - lachhaft.

    Nix kapiert, wichtig machen und Steuergelder kassieren - so ist unsere politische Elite eben.

     

    Aufklärung 2.0 - Feeling brainf****d every day.

  • P
    pantkin

    Thunfisch grillen verringert vielleicht das Krebsrisiko, aber diese Fischart ist besonders überfischt. Also doch lieber gutes Fleisch und weniger schwarze Kruste? Na ja, so viel zu der Durchdachtkeit von Ratschlägen zur richtigen Lebensweise...

  • J
    Jackabum

    Beim Grillen wird Feinstaub und CO2 produziert.

    Der PM10-Wert von NO2-SO2 ist ein Risikofaktor für Schlaganfall und der PPM-Wert von CO2 fördert

    den Treibhauseffekt.

    Weitaus gefährlicher als die verbrutzelten Brutzler. Und der Nachbar erst. Das Geschrei!

    Lärmbelastung erhöht den Blutdruck.

  • P
    Peter

    So, so. Er predigt Nachhaltigkeit und grillt Thun, der vom Aussterben bedroht ist und von dem Greenpeace dringendst abrät.

  • A
    Amos

    Wenn man nicht mehr weiter weiß, bildet man 'nen

    Arbeitskreis. Wenn auch dazu, fehlt der Grips, macht man in Verbraucher-Tipps.

  • C
    cycodead

    lauterbach ist meiner meinung nach einer der wenigen politiker der zum thema gesundheit im großen (krankenversicherung)eine meinung vertritt mit der otto normalbundesbürger nicht zum prekariat verurteilt wird.

    und die vorschläge zum grillen klingen doch auch vernünftig. er will ja nix verbieten. die intensität des eingriffs den er vorschlägt kann man eher mit dem tipp vergleichen nach zwei bier erstmal nen wasser zu trinken.

    der mann ist absolut unterbewertet. beschäftigt euch mit ihm!!

  • M
    Moritz

    Aha. Er grill am liebsten Thunfisch. Sehr umweltfreundlich. Wirklich ein gutes Vorbild. Wenn er schon an Umwelt und Gesundheit denkt, dann doch bitte keinen Thunfisch auf den Grill!

  • BK
    Bionca Knowless

    "Er selber Grille am liebsten Thunfisch."

    Herr Lauterbach propagiert also das Leerfischen der Meere zum Schutz der eigenen Gesundheit.

    Wir Billigfleisch-Griller hingegen setzen für den Schutz bedrohter Tiere sogar unsere Gesundheit aufs Spiel. Daran sollten sich egoistische Politiker wie Lauterbach mal ein Beispiel nehmen.

  • S
    Simon

    ... und das wo die Thunfischbestände völlig überfischt und akut bedroht sind.

  • M
    Mel

    "Nehmen Sie den Sex: er ist umso gesünder, je mehr man davon hat."

     

    Hmmm...warum sieht Herr Lauterbach dann so ungesund aus?