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Schade daß der Autor so sehr in seiner Ideologie verhaftet ist, daß er noch nicht einmal bemerkt, daß Forschungsprojekte an sich nicht wirtschaftlich erfolgreich sein müssen. Entscheidend ist doch der Know-How Gewinn!
Oder ist das Projekt einfach nur schlecht weil RWE draufsteht ?
Ich frage mich, ob Herr Janzig in den 80ern einen ähnlichen Kommentar auch über den wirtschaftltlichen Erfolg des GROWIAN verfaßt hat oder hätte...
Vielleicht will man ja bei RWE einfach nur eine Technik, über die bisher hauptsächlich viel geredet und geschrieben wurde, einmal testen? Warum soll man nicht den Versuch eine Zeitlang laufen lassen, und danach - statt vorher - seine Schlüsse ziehen?
Sachverstand sieht anders aus: Wenn man € 40 per Tonne CO2 Vermeidungskosten unterstellt entfällt bei CCS, hoch eingeschätzt, € 0.03 auf die kwh. Das sind so ca. 10 % mehr gegenüber den heutigen Privatverbraucherkosten und die würde ich gerne bezahlen für einen klimaneutralen Strom der 24 h am Tag, 7 Tage die Woche und 52 Wochen per Jahr, also jederzeit zur Verfügung steht.
Gut für meinen Kühlschrank und mein Portemonnaie! Bei den Erneuerbaren wie Wind, Solar würde der Kühlschrank nämlich nur ca. 3 h am Tag kühlen und das für ca. 300 % Mehrkosten.
och bernward! sowenig Phantasie? die Photovoltaikanlagen rechenen sich doch auch nur für Reiche die erhebliche mrd.schwere Subventionen einstreichen....und es wird uns schon seit jahren erzählt, dass die in zukunft billiger würden?!
...ist das mal wieder der übliche Propagandamist?!
Ironie kann ein privates Leben positiv bewegen, aber keine Gesellschaft.
Kommentar Vorzeigekraftwerk von RWE: Forschung geht anders
Das vermeintliche Vorzeigekraftwerk von RWE ist ein reines Imageprojekt. Es wird vorgegaukelt, dass die Braunkohle zur klimaneutralen Energie gemacht werden kann.
Forschung ist wichtig, keine Frage. Doch das neue Projekt von RWE liegt fernab jeder ökonomischen Vernunft und alles deutet auf ein reines Imageprojekt hin.
Die Fakten: RWE hat 200 Tonnen Stahl in einer 40 Meter hohen Anlage verbaut, um aus den Abgasen des Braunkohleblocks Niederaußem täglich eine läppische Menge von 7 Tonnen Kohlendioxid herauszuziehen. Das ist ein Dreitausendstel dessen, was das Kraftwerk ausstößt. Anders gesagt: RWE investiert 9 Millionen Euro, um täglich CO2 im Gegenwert von 100 Euro aufzufangen. Dafür nimmt das Unternehmen in Kauf, dass der Kohlebedarf pro erzeugter Kilowattstunde um 30 Prozent steigt, dass also die Effizienz des Kraftwerks zurückfällt auf den Stand der Sechzigerjahre.
Nun erwartet niemand, dass sich ein Forschungsprojekt sofort rechnet. Aber die CO2-Abtrennung kann sich auch in Zukunft nicht rechnen - zumindest nicht, solange die Tonne CO2 im Emissionshandel für 14 Euro zu haben ist. Denn dieser Wert ist ein ökonomischer Referenzwert: Wer mehr Geld für die vermiedene Tonne CO2 ausgibt, als das Emissionsrecht an der Börse kostet, handelt unwirtschaftlich. Und da alle Studien von deutlich höheren Preisen der CO2-Abtrennung ausgehen, wird die Technik von RWE nicht wirtschaftlich sein können.
Die einzige Möglichkeit läge nun darin, dass die EU die Emmissionszertifikate strenger limitiert und deren Preis damit über 50 Euro pro Tonne bringt. Aber auch das ist nicht absehbar. Insofern geht es RWE nicht um Klimaschutz, sondern um das Gegenteil. Das Unternehmen gaukelt vor, es hätte eine Technik, die Braunkohle zur klimaneutralen Energie machen kann. Das soll der Braunkohle Sympathiepunkte bringen. Womit wir beim eigentlichen Ziel dieser Technologie wären: Der Konzern will dem schmutzigsten aller Brennstoffe eine Zukunft geben.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor*in
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.