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Initiatorin über Berliner Bildungspolitik"Kreuzberg lässt Schulen verslumen"

Angelika Klein-Beber versucht seit vier Jahren im schulischen Krisengebiet Berlin-Kreuzberg eine freie Schule zu gründen. Sie trifft auf eine unverständliche und kuriose Bezirkspolitik.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit informiert sich über Kreuzberger Schulen. Bild: ap
Interview von Christian Füller

taz: Frau Klein-Beber, Kreuzberg gehört zu den anerkannten pädagogischen Krisengebieten Deutschlands. Sie wollen nun mit einer Privatinitiative frischen Wind in die Schulen pusten. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Angelika Klein-Beber: Ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen ratlos. Seit vier Jahren versuche ich mit Gleichgesinnten eine neue gute Schule für den Kiez zu gründen - aber die Bezirkspolitik behandelt uns wie Aussätzige. Zuletzt hat das Kreuzberger Lokalparlament beschlossen, freien Schulen leer stehende öffentliche Schulgebäude nicht zur Verfügung zu stellen - grundsätzlich nicht. Ich nenne das Schikane.

Wundert sie das? Immerhin wollen Sie in einem der ärmsten Kieze der Republik eine private Schule gründen.

Nein, eine Privatschule wollen wir eben nicht. Ich würde nie eine Schule zum Zweck des Geldverdienens gründen. Das passt gar nicht zu meiner durch die 68er inspirierten Vita. Wir planen auch etwas ganz anderes: Eine freie, konfessionelle Schule, getragen von einer evangelischen Kirchenstiftung. Eine Schule, die eine vernünftige soziale Mischung aufweist und auch dem Kreuzberger Bürgertum eine Heimat gibt. Was soll daran verkehrt sein?

Ist das nicht Wortklauberei? Auch eine freie, konfessionelle Schule ist eine private Schule. Oder wollen sie etwa kein Schulgeld nehmen?

Ich bitte Sie! Sehen Sie sich mal die Preise der evangelischen Schulstiftung an. Familien, die von öffentlicher Unterstützung leben, brauchen gar kein Schulgeld zu bezahlen. Andere, je nach Einkommen, 50 bis 150 Euro im Monat. Das ist doch nicht mit den Zigtausenden Euro vergleichbar, die man etwa für angelsächsische Privatschulen aufbringen muss.

Privatschulen

In Berlin-Kreuzberg wollen vier Bildungsträger in das Gebäude der geschlossenen Rosegger-Schule einziehen - ein türkischer, der Internationale Bund, eine Kreativitätsschule und eine evangelische Initiative. Darüber ist ein absurder Streit entbrannt. Alle Anbieter haben interessante Konzepte. Aber das Kreuzberger Bezirksparlament hat beschlossen, öffentliche Schulgebäude prinzipiell nicht an freie Schulen zu vergeben.

Die Zahl der deutschen Privatschulen nimmt stetig zu. Seit 1992 ist ihre Zahl auf 3.000 gestiegen - und hat sich damit verdoppelt. In Regionen wie Potsdam geht mittlerweile ein Fünftel der Kinder in private Einrichtungen. Allerdings: Mit rund acht Prozent Privatschülern ist die Zahl in Deutschland noch sehr gering. Über 60 Prozent der Privatschulen sind konfessionelle Schulen.

Warum machen Sie nicht einfach die vorhandenen staatlichen Schulen besser?

Wie, bitteschön, sollen wir das tun? In Kreuzberg wird beinahe jeder Versuch abgeblockt, das vorhandene staatliche Schulsystem durch private Initiativen zu verbessern.

Das müssen Sie erklären.

Ich kann kaum aufzählen, was es an Unmut und an Gegenbewegungen zur einfallslosen Schulpolitik des Bezirks gibt. Gerade hat sich eine gut meinende und engagierte Elterngruppe zusammen getan. Sie wollen ihre Kinder gemeinsam auf eine weiterführende Schule bringen - das Bezirksamt lehnt das aber ab, weil dadurch die Grenzen der Schuleinzugsbereiche verletzt würden. Was ist das Verbrechen, dass diese besorgten Eltern begehen?

Ich weiß es nicht, verraten Sie es mir.

Sie wollen auf ihre Weise die 80-Prozent-Zuwandererquoten in den Schulen dämpfen - in einer staatlichen Schule. Der Bezirk hat das zurückgewiesen. Genau wie man es unserer Initiative versagt, in einem leer stehenden Schulhaus eine neue gemeinnützige Schule zu errichten.

Die bezirkliche Schulpolitik ist ein großer Bremsklotz?

Wer sich bewegt, wird bestraft. Wer über Veränderung nachdenkt, der wird gemaßregelt. Das ist die absurde Schulpolitik, die wir hier in Kreuzberg erleben. Private, genauer gesellschaftliche Initiativen werden verzögert, verhindert und verdammt - gleichzeitig lässt der Staat seine Schulen immer weiter verslumen. Das ist es, was einen so fassungslos macht. Man setzt sich nicht etwa konstruktiv mit den Leuten zusammen, die etwas wollen. Lieber lässt man den Bezirk ausbluten und die Schulen weiter versacken.

Was hat Sie inspiriert, eine neue Schule für Ihre Kinder zu gründen?

Um mich geht es nicht mehr. Meine Kinder sind schon erwachsen. Es ist ganz einfach mein Wohnhaus - ein Abbild des Bezirks, eine Art Mini-Kreuzberger Mischung. Bei uns wohnen Gutbürgerliche Tür an Tür mit Hartz-IV-Empfängern, die sechs Kinder haben, und Zuwanderern.

Ok, wo ist das Problem?

Zunächst gibt es keines. Das gehört zusammen, das passt. Das Problem entsteht, wenn eine verfehlte staatliche Schulpolitik die gute Mischung zerstört.

Wie das?

Sie können danach die Uhr stellen: Wenn die Leute Kinder bekommen, ist der Umzugswagen praktisch schon bestellt. Die bildungsbezogenen Leute, selbst manche Migranten ziehen weg. Manche probieren noch eine Zeitlang, ihre Kinder auf eine der staatlichen Schulen zu schicken. Wenn Sie Glück haben, kommen sie in eine der wenigen Schulen, in denen die Mischung noch okay ist. Wenn nicht, stellen sie fest, dass ihre Kinder plötzlich selbst Kanak-Sprak sprechen. Dann gehen auch die.

Und die anderen?

Die anderen bleiben, weil ihnen eigentlich egal ist, auf welche Schule ihre Kinder gehen. Ich kann also in meinem Haus zuschauen, wie staatliche Schulpolitik die Entmischung der sozialen Schichten oder Bildungs- und Arbeitslosigkeit aktiv befördert.

Entmischung ist das passende Stichwort: Das ist genau das, was linke Bezirkspolitiker Ihnen vorwerfen. Dass sie mit ihrer privaten Schule zur Sonderung der Schüler nach den sozialen Verhältnissen der Eltern beitragen.

Ich halte diese Vorwürfe prinzipiell für richtig - gegenüber echten Privatschulen. Aber, wissen Sie, in Kreuzberg oder bei evangelischen Schulen mit dem Sonderungsverbot zu hantieren, ist schon ein bisschen verrückt!

Warum?

Der Staat ist es doch, der durch sein Nichtstun eine einzige große Entmischung in Kreuzberg zulässt, ja betreibt. Das Bürgertum läuft dem Bezirk mit seinen Kindern in Scharen davon - übrig bleiben Restschulen der Hoffnungslosigkeit für Einwanderer und Hartz-IV-Kinder. Die Kinder, die aus diesen Schulen herauskommen, sind meine Nachbarn. Eine verlorene Generation. Das ist die Realität, und sie wird Jahr für Jahr härter. Wenn nun bürgerliche Kreuzberger sagen "Wir beiben hier! Wir wollen gute Schulen - auch für unsere Kinder!", dann schwingen bestimmte Leute die Moralkeule der Separation. Dabei befördern sie selbst die separatistischen Tendenzen, die sie uns vorwerfen.

Inwiefern?

Es gibt einen türkischen Bildungsträger, der inzwischen eine komplette Bildungslaufbahn von der Kita bis zur Hochschule anbietet. Mit Nachhilfe und allem Drum und Dran. Das nenne ich Separierung.

Aber sie wollen doch ihresgleichen, die Kreuzberger Bürgerlichen, auch absondern!

Nein, das wollen wir nicht. Die evangelischen Schulen haben eine gute Mischung zwischen Migrantenkindern und denen deutscher Muttersprache. Wir bieten die erforderliche Verbreiterung des Schulangebots, damit nicht weiter stattfindet, was alle Studien zeigen: Bei mehr als einem Drittel Zuwandererkinder wird das Lernen nicht leichter, im Gegenteil. Wir wollen nicht hinnehmen, was der Staat schulterzuckend zulässt. Dass es Schulen mit 80, 90 oder 100 Prozent Einwandererkindern gibt.

Dennoch wollen Sie eine Schule für ihre Klientel.

Unsere Schule ist keine Klientelschule oder gar Eliteschule. Wir wenden uns an Eltern, die eine wertebzogene christliche Erziehung vermitteln wollen. Diese Schule ist offen für alle - auch für Muslime. Im Nachbarbezirk Neukölln gibt es ebenfalls eine evangelische Schule. In die gehen etwa ein Drittel Muslime.

Was ist nicht verstehe: Wieso helfen Ihnen die Grünen nicht? Die lehnen bekanntlich Privatschulen nicht ab. Und Kreuzberg ist doch grün regiert.

Die Grünen sind speziell. Wir sprechen ständig mit Grünen, die voll hinter uns stehen - rein privat. Die politisch aktiven Kreuzberger Grünen ticken da anders. Die halten uns hin, die arrangieren sich mit SPD und Linken, die nehmen auf ihre radikale grüne Basis Rücksicht. Es gibt praktisch zwei grüne Parteien.

Das ist nicht neu.

Doch, der Grund für die Konstellation ist neu: Grüne mit Kindern und Grüne ohne Kinder. Die Grünen mit Kindern denken und handeln exakt wie das Kreuzberger Bürgertum. Die wissen, die graue Multikulti-Theorie ist nicht sonderlich nützlich, wenn die eigenen Kinder in die Schule kommen. Integration finden die gar nicht gut - wenn es die eigenen Kinder sind, die sich auf einem türkisch sprechenden Schulhof integrieren sollen.

Und die Grünen ohne Kinder?

Sind stolz darauf, keine zu haben, und halten wacker die Fahne hoch. Als wir die Kreuzberger Bildungsstadträtin fragten, ob sie Kinder habe, antwortete sie: ,Nein, zum Glück!' So verhält sie sich auch.

Was würden Sie tun, wenn Sie Stadträtin wären?

Ich würde die Potenziale nutzen, die da sind. Drei bis vier Kreuzberger Schulen stehen leer oder sind ungenutzt. Ich würde diese Schulgebäude zu Standorten von Reformschulen machen und zugleich das staatliche Schulangebot kräftig erweitern, sodass niedrigere Quoten von nicht deutsch sprechenden Kindern realisiert werden können. Es ist nämlich leichter, eine Schule von Grund auf neu aufzubauen als eine bestehende Schule umzukrempeln.

Ich würde es genau umgekehrt angehen wie die gegenwärtige Kreuzberger Schulpolitik: Ich würde private Initiativen ermuntern - und gleichzeitig meine staatlichen Schulen aufrüsten. Wir haben doch an der Bezirksgrenze zu Neukölln das Vorbild stehen: Der Campus Rütli ist eine Mischung aus staatlichem und privatem Engagement. Es gibt eine Menge guter Ideen. Man könnte so viel machen. Kreuzberg braucht nichts mehr als gute Schulen.

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22 Kommentare

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  • B
    Übersetzer

    Für den muttersprachlichen Unterricht in Deutschland und in der Türkei!

    Wenn alle Studien belegen würden, dass bei Migrantenanteil von über einem Drittel die Leistung absackt, dann verweise ich darauf, dass alle Studien belegen, dass muttersprachlicher Unterricht neben dem deutschunterricht die schulischen Leistungen verbessert und die Identifikation mit dem Land fördert in dem man lebt.

  • M
    Marti

    Was heute in Kreuzberg geschieht, dass nämlich Eltern, denen das Wohl ihrer Kinder an Herzen liegt, keine andere Wahl mehr haben, als in Stadtteile zu ziehen, die noch überwiegend deutsch geprägt sind, wird in den nächsten Jahrzehnten in immer mehr Städten zu Realität werden.

     

    Die türkischen und arabischen Communities wachsen weiter und bieten zunehmend alles in der Muttersprache an, allein die Schulen vermitteln noch die deutsche Sprache und zwar zunehmend NUR noch im Unterricht, nicht mehr als Kommunikationsmittel unter den Schülern.

     

    Dazu kommen Ehepartner aus den Herkunftsländern, die so gut wie keine Ahnung von Deutschland und der deutschen Sprache haben.

     

    Damit wäre dann die Sache mit der Integration in den meisten Großstadtgebieten gegessen!

     

    Man sollte sich das heute schon klar machen, damit man sich dann im Jahre 2030 oder 2040 nicht allzusehr wundert, wie Deutschland dann aussieht.

  • K
    Klos

    Berlin-Kreuzberg gehört zu den islamisch kültürell bereicherten Zonen, dort herrschen moslemische Jugendgangs und die Sharia, dieses Stadtteil wird bald nicht mehr ein Teil von Deutschland sein.

     

    Wir müssen uns damit abfinden, dass immer mehr Stadtteile nicht mehr deutsch werden, das dort inoffiziell und später auch offiziell die Sharia herrschen wird.

     

    Der Islam und die Demographie werden Deutschland für immer verändern.

  • L
    Leidkultur

    Mit `ner 68 Vita gehört die doch zu den Verursachern dieser Verslumung. Soll hier nicht jammern. Wer Einwanderung will, der soll auch damit leben. Mit allen Konsequenzen. Bislang musste immer das deutsche Prekariat die multikulturelle Bereicherung aushalten, weil es sich schlicht nirgend anders Wohnraum leisten konnte. Wird Zeit, dass die Gutmenschen so leben, wie sie`s anderen bislang auf`s Auge gedrückt haben.

  • JS
    Johannes Schmidt

    @Schlegel

    Die meisten LinksGrünen sind kinderlos.

  • KF
    Kirsten Fröhlich

    Mein Sohn hat auch mal für ein Jahr eine Schulklasse besucht in der er der einzige deutsche war. Der einzige ! Nach ein paar Tagen in dieser Klasse fragte ich ihn ob er denn schon neue Freunde habe. Nein, habe er nicht. Ich verstehe die ja auch nicht . Die sprechen auf dem Schulhof alle türkisch.

  • N
    Nik

    Unangenehm ist die Voreingenommenheit des Fragestellers. Herr Füller zeigt alle Reflexe, die taz-Redakteure zuverlässig überkommen, wenn sie sich dem Thema "Freie Schule" nähern.

    Allein die Wortwahl "Privatschule" diskriminiert gemeinnützige Initiativen. Man möge dann doch umgekehrt nur noch von "Staatsschule" oder "Senatsschule" sprechen.

    Und wenn Herr Füller nachhakt und fragt "Oder wollen Sie etwa kein Schulgeld nehmen?" dann unterstellt er etwas.

    Keine der freien Schulen in gemeinnütziger Tragerschaft will Schulgeld nehmen. Doch sie werden dazu gezwungen.

    Unter Missachtung des grundgesetzlich gewährleisteten Rechtes auf freie Schulwahl wendet der Senat für die Ausbildung eines freien Schülers deutlich weniger Geld auf, als er für die Ausbildung eines Staatsschülers ausgibt. Die Differenz muss erzwungenermassen durch Schulgelder aufgebracht werden. Und diese dienen dann als Nachweis des Elitären.

  • M
    Markus

    Was sollen eigentlich die ganzen "endlich-mal-jemand-Wahrheit"-Kommentare, die sowohl aufgrund ihrer Kürze als auch aufgrund ihrer Inhaltslosigkeit bestenfalls von bezahlten Schreiberlingen hingeschmiert werden?

     

    Wie gesagt, die Privatisierung unseres Bildungssystems schreitet voran... und mit dem Miesmachen staatlicher Schulen fängt es bekannterweise an... es hat ja auch mit dem Miesmachen der Bahn, der städtischen Versorger und der Post angefangen. Und was ist passiert? Bahn-, Post- und Stadtwerksangestellte werden dank Privatisierung und Teilprivatisierung beschissen bezahlt, der Service ist eher schlechter geworden aber die großen Investoren, Hedgefonds und Finanzgrößen haben sich auf unsere Kosten eine goldene Nase an diesen Unternehmen verdient.

     

    Mit Schulen und Universitäten darf das nicht passieren.

  • M
    Markus

    Die Dame schrammt aber wirklich haarscharf an einer Aussonderung von Kindern mit Migrationshintergrund vorbei.

     

    Selbstverständlich ist es richtig, dass bürgerliche Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder in der Schule Kanaken-Sprache lernen.

    Jedoch ist der Wegzug dieser Eltern doch nur die Reaktion auf verfehlte Kindergarten- und Schulpolitik! Wenn die Migrantenkinder ab Kindergarten mit Kindern, die kein Kanak sprechen, zusammen sind UND noch eine halbwegs anständige Förderung im Kindergarten stattfindet, erledigt sich das von ganz alleine.

     

    Letzten Endes laufen solche Versuche auf eine Privatisierung des Bildungssystems hinaus.

     

    Was Privatschulen angeht: Privatschulen sind, wie der Name schon sagt, privat. D.h. sie müssen nicht jeden Schüler nehmen, und gerade konfessionell gebundene Privatschulen können auch mühelos Andersgläubige aussortieren bzw. die "Richtiggläubigen" bevorzugen, dazu kommt dann noch die Selektion durchs Portemonaie: 50€/Monat bis 150€/Monat klingt nicht viel, aber auch das sind 600€/Jahr bis 1.800€/Jahr. Und vor allem wenn man Niedriglöhner ist oder mehrere Kinder hat, wird es schwer, das zu finanzieren.

     

    Die Eltern sind die wirklich gelackmeierten: legen sie wert darauf, dass ihre Kinder sich ohne Kanak-Ausdrücke ausdrücken können, schicken sie ihre Kinder auf eine andere Schule. Zeigen sich die Eltern solidarisch und sozial und schicken ihre Kinder auf Schulen mit deutlichem Migrantenanteil, haben ihre Kinder evtl. später Nachteile.

     

    Hier müsste eigentlich der Gesetzgeber knallhart eingreifen und

    1. die richtige "Mischung" an Schulen herstellen, notfalls auch GEGEN den Willen der Eltern,

    und

    2. erstklassige Förderung für alle Kinder ab Kindergarten anbieten.

     

     

    Eltern, die ihre Kinder auf "bessere" Schulen schicken, mögen sich bitte überlegen, was passiert, wenn man sich garnicht für Schulen mit hohem Migrantenanteil oder Schulen mit großen Problemen einsetzt: Verdummung und Verarmung ganzer Generationen schon in der Kindheit.

    Und genau mit diesen verdummten und verarmten Ex-Schülern müssen die eigenen Kinder, die bessere Schulen besucht haben, später mal im selben Land leben.

    Wenn Eltern es daher schon nicht über sich bringen können, ihre eigenen Kinder auf Schulen mit hohem Migrantenanteil zu schicken, dann bitte setzen sie sich politisch dafür ein, dass ALLEN Kindern eine exzellente Schulbildung zuteil wird.

     

     

    In Deutschland gibt es genug Probleme, die gelöst werden müssen, MEHR Wissenschaftler auszubilden, ist wohl kaum falsch. Und dahin müssen sie die Kinder bringen: zum Abi und, wenn diese wollen, durch eine exzellente Universitätsausbildung.

  • W
    Wolfgang

    Das ist genau die Welt, die wir nicht wollen!

  • KA
    klaus a.

    Wenn die sogenannten Problemkinder zu Hause oder in der staatlichen Schule nicht vernünftig Deutsch lernen oder zur Berufsbildung befähigt werden, sollte man diese Kinder zu Ihrem Schutz und zum Schutz der Gesellschaft in staatliche Erziehungseinrichtungen (die sicherlich in Bezug auf diese Probleme neu zu gründen wären) einweisen. Am besten auf dem Land,

    naturnah ohne viel Ablenkung.

  • MH
    Michael Hechter

    Ich bin geschockt, sobald es so kommt wie es kommen mußte, wollen einige das Weite suchen.

    Nix da, jetzt gemeinsam das Gewollte durchleiden und gestalten. Vom wem sollen denn unsere Migratenkinder Deutsch lernen, wenn alle deutsche Kinder sich verweigern. In zwei Generationen ist das alles vergessen.

     

    Wowereit macht das schon richtig.

  • L
    lukas

    Endlich mal jemand, der die unbequeme Realität in Deutschland anspricht und sich auch für eine Problemlösung stark macht! Dieser Frau geht es nicht um Absonderung. Schade, dass engagierten Menschen von der ignoranten political correctness-Linken immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden...

  • T
    thomsen

    Eine Bildungsstadträtin, die auf die Frage, ob sie Kinder habe, antwortet: "Nein, zum Glück nicht", ist schlicht ungeeignet - egal ob grün, rot, schwarz, gelb oder lila.

  • B
    Baris

    Ich habe auch schon an diversen Grundschulen in Kreuzberg gearbeitet.

    Natürlich ist es ein befremdender Anblick, hauptsächlich Kopftücher zu sehen. Aber gerade das soll verhindert werden.

    Wenn eine Privatschule gegründet werden soll, ist es m.E. kein Grund für Getöse. Der Beigeschmack wird aber fahl, wenn diese Schule ausdrücklich evangelisch sein soll. Wozu frage ich mich an diesem Punkt.

    Und ich frage mich auch was es für einen Gewinn bringt, eine türkisch-muslimische Laufbahn anzubieten.

    Acuh wenn evangelische Schulen von Migranten-Kindern und Muslimen besucht werden, so sind diese Muslimen eher als soft und open minded zu verstehen. Seperation vollzieht sich innerhalb der Türken einerseits und zwischen Ständen der Gesellschafft andererseits.

    In diesem Sinne kann man höchstens gleiches Recht auch für die evangelische Privatschule verlangen. Sinnvoll ist es aber nicht.

    Wo sollen denn all die deutschen, gutbürgerlichen Kinder der 80er Yuppie Szene herkommen?Ihre Eltern wollen nicht auf ihren hippen Stadt-Kiez verzichten. Es geht doch gerade mal um Maybach- und Paul-Linckeufer, Gräfekiez und Wiener Straße. Diese Kinder "guter Schildbürger" tummeln sich dann in Schilda mit ein paar assimilierten Ja-Sager-Türken zusammen, während Kinder von "schlechtbürgerlichen Kreuzbergern",also HarzIV-Eltern erst gar keine Wahl haben mal einen Lehrer vor Gesicht zu bekommen, der Spaß an seiner Arbeit hat.

    Vergessen wir doch einfach die zurückgelassenen Kinder, die haben ja eh keine Zukunft. Eine Frechheit von denen, die meinen Kreuzberg ein neues Gesicht aufsetzen zu müssen, damit die Mieten weiter steigen und die ärmeren weiter nach Neukölln ziehen...

  • M
    Müller

    Ein Wahnsinn, da engagiert sich jemand für ein "Problemkiez" und keiner macht mit bzw. legt ihm Steine in den Weg! Die leer stehenden Schulgebäude kosten uns - den Steuerzahler - doch nur unnützes Geld.

    Aber das Problem läßt sich ohne größeren Aufwand auf jeden x-beliebigen Politikbereich übertragen. Die Leute an der Macht haben oft keine Ahnung/Sachverstand und ein zu goßes Ego. Leider.

     

    @gw1200: nicht richtig gelesen und nichts verstanden.

  • C
    clueless

    Nun ja, ehrlich ist das Interview - an einer Stelle sogar sehr (zu) ehrlich...

     

    Wenn im Interview von "Kanaksprak" die Rede ist, so ist dies ganz klar diskriminierend. Auch wird von ein paar mal "Alter" oder "krass" sagen, kein deutsches Kind (dass gut erzogen wurde, viel gelesen hat, etc.) zum "Fremdsprachler"...

     

    Andererseits kann es selbstverständlich nicht gut sein, wenn in einer Schule oder Klasse mehr als 70% der Schüler Migranten sind - speziell für die Migranten. Denn dies verhindert Integration (der Migranten) u. fördert Vorbehalte der Deutschen gegenüber den Migranten u. andersrum.

     

    Allerdings kann dies nicht im Bezirk allein geregelt werden, hier muss in einer Großstadt wie Berlin bezirksübergreifend dafür gesorgt werden, dass in keiner Schule mehr als 70% Migranten sind.

     

    Dann aber dürften die Eltern die Schule für ihr Kind nicht mehr (mit)aussuchen. Was unsere Intelletuellen wohl dazu sagen...

     

    P.S. 68er Biografien und krankhaftes Gewinnstreben (ohne jegliche Moral) schließen sich auf keinen Fall aus wie etliche berühmte Beispiele wie z. B. Schröder, Langhans oder Fischer zeigen...

  • KB
    karin bryant

    Nicht nur die Schulen in Kreuzberg verslummen!

  • R
    R.A.

    @gw1200

     

    mit dieser stumpfsinnigen, reflexartigen Aussage hast Du eindrucksvoll belegt, dass Du keine Kinder hast, schon gar nicht im schulpflichtigen Alter.

     

    Den Wunsch nach einer guten(!) Ausbildung für seine Kinder als elitär abzutun zeugt von einer Anmassung und Unwissenheit die mich froh sein lässt, dass Leute wie Du in den seltensten Fällen was dazu zu sagen haben.

     

    Ausser in Kreuzberg.

     

    Kleiner Tipp: Es ist ausdrücklich als ein Ziel beschrieben, dass ALLE kreuzberger Kinder in den Genuss einer erheblich besseren Schule kommen als bisher. Und daran ist irgendwie einfach mal nichts falsch.

  • G
    gw1200

    Es geht doch hier eigentlich nur darum, eine Schule für eine besser gestellte Elite zu gründen verbunden mit religiöser Indoktrination.

  • S
    schlegel

    Liebe taz, eine Frage, die mich schon lange interessiert hat, passt gut in diesen Zusammenhang. Wie viele Politiker der Grünen oder anderer diese Schulpolitik unterstützenden Parteien gehen mit "gutem" Beispiel voran und schicken ihre Kinder auf staatliche Schulen in sogenannten Problemvierteln? Ich kann ich das Eindrucks nicht erwehren, dass bisweilen im eigenen Privatbereich die politischen Forderungen etwas modifiziert werden. Was im Übrigen wohl für viele Politiker jeglicher Couleur gilt.

  • K
    Krause

    Ein sehr ehrliches und - unfaßbares - Interview. Es wird Zeit, dass man sich von diesen links-grünen Multi-Kulti-Lügen endgültig verabschiedet.