Kommentar Datenschutz: Schützt Eure Daten, und damit Euch

Es gibt Dinge, die kann man selbst 84-jährigen Damen mit einer Menge Lebenserfahrung nicht oft genug sagen: Schützt Ihr Eure Daten!

Es gibt Dinge, die kann man selbst 84-jährigen Damen mit einer Menge Lebenserfahrung nicht oft genug sagen: Schützt Ihr Eure Daten, schützt Ihr Euch selbst vor unerwünschter Werbung, vor unseriösen bis geschmacklosen Angeboten und und den Fängen skrupelloser Unternehmen, die an ihr Geschäft denken und dabei die Gefühle der Adressaten außer Acht lassen.

So wie der 84-Jährigen, die Post von der vermeintlich seriösen Sparkassen-Tochter LBS bekam und das Gefühl hatte, sie solle jetzt endlich mal ihr Haus verkaufen, ergeht es tagtäglich Hunderttausenden. Beim Einkaufen hat sie mal irgendwo ihre Daten hinterlassen, vielleicht beim Preisausschreiben oder weil man ihr eine Kundenkarte aufgeschwatzt hat. Seitdem ist sie Teil einer detaillierten Datenbank und damit quasi nackt.

Wie skrupellos der Datenhändler Deutsche Post AG dabei ist, zeigt die Reaktion ihrer Pressesprecherin: Sie schiebt der ahnungslosen Frau die Schuld zu - als müsste die qua Alter den Unterschied zwischen Brief und Postwurfsendung erkennen, zumal die Werbung ganz bewusst als liebevoller Brief daherkommt.

Vielleicht ist das ja ein Fall für Guido Westerwelles FDP, die sich der Bürgerrechte annehmen will. Aber die Verschärfung des Datenschutzgesetzes in diesem Punkt wäre ihr wahrscheinlich zu wirtschaftsfeindlich.

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Geboren in Göttingen, hat Geschichte und Soziologie in Bielefeld, Madrid und München studiert, war auf der Henri-Nannen-Schule in Hamburg, anschließend Lokalreporter der Berliner Zeitung und deren Nahostkorrespondent in Tel Aviv und Ramallah. Nach der Rückkehr freier Journalist in Oldenburg für überregionale Zeitungen und Magazine und Gründer des leider eingegangen Onlinemagazins Oldenburger Lokalteil. Leitete von 2012 bis 2021 das taz-Wochenendressort, lebt wieder in Oldenburg.

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