piwik no script img

Maxim Biller und sein neuer RomanDeutschland, durch die Brille

Ein Selbstbildnis soll Maxim Billers neues Buch "Der gebrauchte Jude" sein. Er attackiert Thomas Mann und die "Zeit". Doch eigentlich geht es um etwas anderes.

Altes Bild, aktuelle Brille: Maxim Biller. Bild: dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

2 Kommentare

 / 
  • A
    anke

    Das ist sie wohl, die ganz hohe Kunst der ganz großen Selbsterhöhung: Man(n) ist der bessere Mensch, weil ohne Angst vor Sätzen und ohne dosierte Empörung – vor allem ohne die übliche. Man(n) schiebt Paranoide, Nervensägen, Selbstdarsteller und ähnlich anstrengende Exemplare der Gattung Mensch nicht umgehend aus dem (eigenen) Spiel- und Diskursfeld. Man(n) denkt nach, vor allem über sich. Und natürlich über angeblich repressiv-tolerant-bildungsbürgerlich-deutsche-Ikonen wie die Zeit.

     

    Deutschland, denke ich, hat viele "gebrauchte Juden". Unter ihnen dürften mehr unbeschnittene als beschnittene und noch sehr viel mehr mit nichtjüdischen Müttern sein. Nicht nur die selbstverliebten, paranoiden Nervensägen unter ihnen reden sich und anderen öffentlich ein, sie wären zu dumm gewesen zu begreifen, dass sie mit ihrer Tätigkeit in eine Falle getappt wären. Sie alle benutzen das Bild, das sie von sich selbst entwerfen, dazu, sich immer wieder bestätigen zu lassen, dass sie nicht dazu gehören. Nicht, weil sie nicht ebenbürtig wären, sondern nur, weil andere es so wollen.

  • M
    Mr.D.

    Ach dieser Biller - interessiert sich ausser seinem Spiegelbild irgendjemand für den?