HSV und Werder im Westen: Fan-Begegnung im Eurocity

Der Bundesliga-Spielplan führt am Sonntag ausgerechnet die Fans vom HSV und von Werder Bremen zusammen - auf der Rückreise mit der Bahn. Die DFL bleibt stur.

Freundschaft auf Hanseaten-Art: Werder-Fans halten das Hamburg-Wappen hoch. Bild: DPA

Begegnungen zwischen Werder Bremen und dem HSV sind immer brisant. Am Sonntag gibt es nun Angst vor Zoff, obwohl beide Teams in verschiedenen Stadien antreten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzte die Gastspiele der beiden am Donnerstag in der Euro-League beschäftigten Clubs zeitgleich um 17.30 Uhr in Bochum (Werder) und Gelsenkirchen (HSV) an. Die Fans sind nach Spielschluss auf die gleichen Reisewege angewiesen: Entweder fahren sie mit dem Auto über die A1, oder sie sitzen zumindest von Münster bis Bremen im selben Eurocity.

Werders Fanbeauftragter Dieter Zeiffer ärgert diese Ansetzung: „Es ist total ungewöhnlich und auch ziemlich unglücklich, zwei so rivalisierende Fangruppen zeitgleich auf die gleiche Strecke zu schicken", so Zeiffer. Sein Hamburger Kollege René Koch pflichtet bei. "Auf alle möglichen Dinge wird bei den Spielansetzungen immer Rücksicht genommen, angefangen bei Volksfesten. Aber in diesem Fall wird die enorme Brisanz scheinbar verkannt."

Die HSV-Supporters baten die DFL in Absprache mit dem HSV-Präsidium um die Vorverlegung eines der beiden Spiele auf 15 Uhr 30, um die Reisewege zu entzerren. Die DFL verwies in ihrer Ablehnung auf Gespräche mit der Zentralen Einsatzstelle für Sporteinsätze bei der Polizei (ZIS). Es mache „aus Sicht der ZIS keinen Unterschied, ob die Spiele zeitgleich oder zeitversetzt angepfiffen werden.“

„Wir sind guter Dinge, dass wir das gewuppt kriegen“, bleibt René Koch optimistisch. Der nächste Ärger mit der Spielplangestaltung droht nun dem FC St. Pauli, dessen Fans demnächst an einem Montagabend nach Rostock reisen müssen. Der Club kritisiert, dass dieses brisante Spiel nach Einbruch der Dunkelheit stattfindet. Bei den letzten beiden abendlichen Aufeinandertreffen beider Vereine war es zu massiven Auseinandersetzungen gekommen. Der Kommentar der ZIS auf Spiegel online: „Der Montagabend hat den Vorteil, dass die problematische Nachspielphase nicht so lange ist, wie beispielsweise am Wochenende, da die meisten Gästefans am nächsten Tag arbeiten müssen." Die Logik dahinter ist einleuchtend: Keine Fans, kein Ärger. Man kann ja schließlich auch Fernsehen gucken!

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