Jamie T. verschiebt Tournee: Psyche gegen Körper
Am wohlsten fühlt er sich beim Songschreiben, sein Lieblingsort ist die Bühne nicht. Nun verschob der Londonder Musiker Jamie T. seine Tour. Panikattacken, wird gemunkelt.
Hat alles nichts genutzt. "Postponed", verschoben, steht neben den Tourdaten von Jamie T. Der Londoner Musiker, der mit seiner Mischung aus Punk und Hip Hop - Joe Strummer meets The Streets meets Lily Allen - zum Sprachrohr für junge Briten wurde, kämpft immer wieder mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Seine Psyche scheint sich über den Körper gegen die Strapazen des Popstars zu wehren.
Die besten Voraussetzungen hatte Jamie T ohnehin nicht: Seit seiner Kinderheit plagen ihn - wenngleich nicht sehr häufig - chronische Panikattacken. Zu seiner Collegezeit nahm die Frequenz der Attacken zu, er litt unter Platzangst, so dass Jamie T seine noch junge Musikerkarriere in kleinen Folkclubs zumindest auf der Bühne unterbrechen musste.
Wohler fühlte er sich zu Hause beim Songschreiben - und wenn er sich abends einmal aus dem Haus traute, dann beruhigte er sich mit Alkohol. Sein Debütalbum, 2007 erschienen, hatte dann auch den passenden Namen: "Panic Prevention".
Natürlich fand eine ausgiebige Tour zu "Panic Prevention" statt - den letzten Teil der Konzertreise musste er jedoch absagen. Angeblich, weil er keine Lust mehr hatte, noch einmal durch England zu touren. Gerüchte, die Panikattacken seien der Grund der Absage, hielten sich jedoch hartnäckig. Daraufhin sperrte sich Jamie T in seinem Studio ein und bastelte zwei Jahre an einem neuen Album. Im September erschien der Nachfolger "Kings & Queens" (taz 28.8.09).
Wieder ging es auf ausgedehnte Tour, diesmal ließ ihn sein Körper in Australien im Stich. Eine Kehlkopfentzündung macht dem 23-Jährigen zu schaffen, weswegen nun "postponed" neben den Konzertterminen steht - auch der Deutschland-Teil der Tournee ist davon betroffen.
Spekulationen über ein erneutes Auftreten seiner Panikattacken weist Jamie T jedoch vehement zurück. Grund der Tourunterbrechung sei einzig und allein die Kehlkopfentzündung. Sein Arzt habe ihm strikte Ruhe verordnet. Bleibt zu hoffen, dass nicht irgendwann hinter der gesamten Karriere des jungen Musikers "postponed" steht.
Leser*innenkommentare
Eine
Gast
Was soll das denn heißen? Welch komischer Artikel ist das denn? Sind wir grad im Sommerloch? Wo bleibt hier der Hintergrund, das gesellschaftlich Relevante, das es wert ist, öffentlich gemacht zu werden? Bitte ein bisschen mehr Dramatik, ein bisschen mehr Metaphorik! Und bitte.