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Herr Veit berichtet sehr enthusiastisch zur Windkraft, dennoch sollte man die Zahlen korrekt handhaben. Mit offshore Windkraft läßt sich z.Z. nicht ohne weiteres gut Geld verdienen - €250 Mio. für 12 Anlagen (wahrscheinlich je 5 MW) ist über €20 Millionen je Anlage, das ist mehr als das 4-fache von Landanlagen gleicher Leistung! Andererseits ist der erwartete Wirkungsgrad auf See mit 30% nahezu doppelt so hoch wie an Land mit16% . Andererseits ist der Verschleiss und Wartung erheblich höher, nicht zu reden von den exorbitanten Kosten für die Seekabel, um diese Leistungen abzutransportieren - da will keiner so recht dran. Und zum Leistungsvergleich mit Atom-und Kohle : 8.000 Megawatt installierter Leistung liefert im Durchschnitt an Land höchsten 1500 MW und auf See bis 3000 MW - die Spitzenleistungen nachts um 2.00 Uhr bei Sturm werden ja nicht gebraucht - was im letzten Winter zu negativen Strompreisen an der Leipziger Börse geführt hatte. Dennoch, diese Anlagen können jederzeit gefahrlos verschrottet werden und belasten nicht folgende Generationen - das wiegt alle Nachteile auf.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Kommentar erneuerbare Energien: Frischer Wind in den Köpfen
Die Offshore-Windenergie wurde zur windigen Angelegenheit erklärt, mit der niemand verlässlich rechnen könne. Das hört sich heute ganz anders an, und dafür gibt es Gründe.
Zugegeben: Sie sind lernfähig. Das Thema erneuerbare Energie versorgt selbst die Chefs der Industrie- und Handelskammern im Norden mit frischem Wind in den Köpfen. Was man überfällig finden kann - aber gut Ding will bekanntlich Weile haben.
Keine zwei Jahre ist es her, da malten die selben Wirtschafts-Granden den Energiehimmel über Norddeutschland noch in den düstersten Farben. Die Rede war von Lichtern, die flächendeckend ausgehen, wenn Monopolkonzerne keine Großkraftwerke bauen dürfen. Die Offshore-Windenergie wurde zur windigen Angelegenheit erklärt, mit der niemand verlässlich rechnen könne. Das hört sich heute ganz anders an, und dafür gibt es drei Gründe.
Seit über zwei Jahren stehen die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel still, und niemand merkt etwas davon. Die Reaktoren sind überflüssig.
Zudem sind die IHKs immer weniger Interessenvertreter der Großindustrie, die im Norden ein aussterbender Sektor ist. Den Laden am Laufen halten längst Tourismus, Gesundheit und Umwelt; es sind die innovativen Wirtschaftszweige, die für Nachhaltigkeit und Produktivität sorgen. Das verändert die Mitgliedschaft der Kammern - und verschiebt intern die Gewichte.
Und schließlich lässt sich mit regenerativen Energien gutes Geld verdienen. Was, gerade für Krämerseelen, noch immer das wichtigste Argument ist.
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