Kommentar erneuerbare Energien: Frischer Wind in den Köpfen

Die Offshore-Windenergie wurde zur windigen Angelegenheit erklärt, mit der niemand verlässlich rechnen könne. Das hört sich heute ganz anders an, und dafür gibt es Gründe.

Zugegeben: Sie sind lernfähig. Das Thema erneuerbare Energie versorgt selbst die Chefs der Industrie- und Handelskammern im Norden mit frischem Wind in den Köpfen. Was man überfällig finden kann - aber gut Ding will bekanntlich Weile haben.

Keine zwei Jahre ist es her, da malten die selben Wirtschafts-Granden den Energiehimmel über Norddeutschland noch in den düstersten Farben. Die Rede war von Lichtern, die flächendeckend ausgehen, wenn Monopolkonzerne keine Großkraftwerke bauen dürfen. Die Offshore-Windenergie wurde zur windigen Angelegenheit erklärt, mit der niemand verlässlich rechnen könne. Das hört sich heute ganz anders an, und dafür gibt es drei Gründe.

Seit über zwei Jahren stehen die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel still, und niemand merkt etwas davon. Die Reaktoren sind überflüssig.

Zudem sind die IHKs immer weniger Interessenvertreter der Großindustrie, die im Norden ein aussterbender Sektor ist. Den Laden am Laufen halten längst Tourismus, Gesundheit und Umwelt; es sind die innovativen Wirtschaftszweige, die für Nachhaltigkeit und Produktivität sorgen. Das verändert die Mitgliedschaft der Kammern - und verschiebt intern die Gewichte.

Und schließlich lässt sich mit regenerativen Energien gutes Geld verdienen. Was, gerade für Krämerseelen, noch immer das wichtigste Argument ist.

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