Kommentar Uni-Präsidentenwahl: Wenig gelernt

Es mag Gründe dafür geben, das Wahlverfahren für neue Uni-PräsidentInnen geheim zu halten. Aber es gibt auch gute Gründe für Transparenz.

Es mag ja Gründe dafür geben, das Wahlverfahren für den oder die neue Uni-PräsidentIn so geheim zu halten. Etwa, gute KandidatInnen nicht brüskieren oder verschrecken zu wollen. Aber es gibt auch gute Gründe dafür, zur Transparenz zurückzukehren. Über die Art, wie und mit welchen Zielen eine Universität geführt wird, sollte gestritten werden - öffentlich.

Stattdessen tut und macht der Hochschulrat, als ob in Sachen Uni-Spitze nie etwas gewesen wäre. Er ist dazu, auch dank des noch gültigen Hochschulgesetzes, ja ermächtigt: Schnell schnell scheint man eine Nachfolge wählen zu wollen, bevor das zugrunde liegende Gesetz evaluiert oder gar verändert wird.

Dieser Wahlvorgang an sich wird so streng hierarchisch durchgezogen, dass man meinen könnte, wir befänden uns noch in der Ära Auweter-Kurtz. Dabei verbietet auch das bestehende Gesetz eine öffentliche Anhörung nicht.

Auf die Grünen, so lernen wir, ist in dieser Sache nicht viel Verlass. Es fehlt offenbar der öffentliche Druck, der noch im Sommer herrschte, kurz vor Auweter-Kurtz Abdankung. Damals gab es Anlass zu glauben, sogar die Hamburger CDU bewege sich, sei offen für mehr Demokratie an der Hochschule. Inzwischen ist zu befürchten, dass selbst die für nächstes Jahr versprochene Änderung des Hochschulgesetzes im Sande verläuft.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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