Kommentar HSH-Vorstandsbezüge: Auch Peanuts machen manchmal satt

Wenn nun die Vergütungen der Bankmanager angehoben werden, damit diese überhaupt zur Arbeit erscheinen, ist das nicht vermittelbar.

Ausgehebelt - die einstigen Beschlüsse der Kabinette in Hamburg und Kiel zur Begrenzung der HSH-Vorstandsgehälter sind vom Tisch. Für 500.000 Euro würde keine halbwegs qualifizierte Person einen solchen Vorstandsjob übernehmen, lautet das Zentralargument von Aufsichtsratschef Hilmar Kopper.

Was die Kieler Grünen als Skandal bezeichnen, haben ihre Hamburger Kollegen nun abgenickt - und dabei sogar auf die Befassung durch das Parlaments verzichtet. Vor einer Woche haben die selben Grünen einem Milliarden-Sparprogramm zugestimmt, dass vor allem die sozial Schwachen trifft. Diejenigen, die daran nichts verschuldet haben, müssen also bluten für die Auswirkungen einer Bankenkrise, die längst in eine Wirtschaftskrise umgeschlagen ist.

Wenn nun gleichzeitig die Vergütungen der Bankmanager, die zumindest zum Teil für diese Krise persönliche Verantwortung tragen, wieder auf weit über eine halbe Million Euro angehoben werden müssen, damit sie überhaupt bereit sind, zur Arbeit zu erscheinen, ist das nicht mehr vermittelbar.

Sollte die Nordbank durch ihren neuen Vorstand tatsächlich wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden, dann sind die von Kopper durchgeboxten Vorstandstantiemen sicher nur Peanuts. Peanuts allerdings, von denen mancher satt würde, den die Krise jetzt an den Rand der Armutsgrenze treibt.

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