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Reinhard Loske über Klima und Wirtschaft"Es geht um einen Kulturwandel"

Das ewige Mehr funktioniert nicht auf Dauer, sagt Bremens Umweltsenator Reinhard Loske. Er fordert eine Enquetekommission zur Neudefinition des deutschen Wirtschaftswachstums.

Carsharing reduziert zwar den Ressourcenverbrauch, reicht aber nicht aus. Bild: dpa
Hannes Koch
Interview von Hannes Koch

taz: Herr Loske, Sie sagen, um den Klimawandel zu bekämpfen, reiche es nicht, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken. Stattdessen stellen Sie gleich unser Wirtschafts- und Lebensmodell in Frage. Was haben Sie gegen Wirtschaftswachstum?

Reinhard Loske: Wie viele andere Zeitgenossen mache ich mir Sorgen über einen gefährlichen Effekt. Manche Autos brauchen zwar weniger Benzin, aber wir haben immer mehr davon. Durch Dämmung sinkt der Energiebedarf der Häuser, aber die Wohnungen werden größer. Deswegen reicht es nicht, Klimaschutz auf Fragen der Technik zu begrenzen. Auch die Grünen machen diesen Fehler bei ihrem Konzept des Green New Deal. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist deutlich umfassender.

Können Sie sich eine Gesellschaft ohne Wachstum vorstellen?

Bis ins 18. Jahrhundert hinein kam die Menschheit im Wesentlichen ohne großes Wirtschaftswachstum aus. Trotzdem hat sie bedeutende Kulturleistungen hervorgebracht. Erst als die Menschen begannen, Kohle, Öl und Gas als Energielieferanten zu nutzen, raste die Entwicklung. Der Rückblick zeigt mir: Wachstum muss nicht im Mittelpunkt stehen. Künftig wird auch der Begriff des Schrumpfens wieder eine normale Kategorie sein.

Sich mehr leisten zu können, voranzukommen, sich zu entwickeln, macht Spaß. Ich freue mich auf die nächste große Reise nach Nordamerika. An welcher Stelle reduzieren Sie persönlich Ihre materiellen Bedürfnisse, anstatt sie zu steigern?

taz
Im Interview: 

Dies ist ein Text aus der sonntaz, die am 5./6. Dezember erscheint – und sich komplett der Frage widmet: "Was macht uns glücklich?". Die taz mit einer glückstaz: Ab Samstag am Kiosk.

Ich selbst brauche gar nicht so viel. Meine Liebsten um mich herum, gute Gespräche, Bücher, Musik, lange Wanderungen mit dem Hund - und ich bin glücklich. Mein privater Lebensstil ist nicht besonders materialintensiv. Das Haus ist gut gedämmt. Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach. Ich fahre mit dem Rad ins Büro. Aber verstehen Sie mich nicht falsch: Ich mache das nicht, weil ich den guten Menschen geben will. Es funktioniert einfach gut so.

Auch Sie fliegen vermutlich viel durch die Gegend und kaufen ein, was sie brauchen, ohne sich großartig zu beschränken. Muss künftig jeder von uns mit einer kleineren Wohnung, weniger Reisen und geringerem Konsum zurechtkommen?

Ich glaube, Politiker sollten nicht versuchen, den Bürgern einen Lebensstil vorzuschreiben. Unsere Aufgabe ist es, einen gangbaren und glaubwürdigen Weg zu suchen, wie wir als Gesellschaft unseren Kohlendioxidausstoß bis 2050 auf nahe null reduzieren können. Dazu braucht man bestimmte ökonomische Voraussetzungen - etwa gerecht verteilte Emissionszertifikate, einen hohen Preis für CO2 und die Pflege der öffentlichen Güter. Wie sich die Menschen in diesem Rahmen bewegen, soll man ihnen aber bitte selbst überlassen.

Sie weichen der Antwort aus.

Nein, ich bin aber dagegen, das Problem zu individualisieren. Klar kann man in einem Nullenergiehaus wohnen, sein Auto abschaffen, Carsharing betreiben und langlebige Produkte kaufen, die man nicht alle paar Jahre wegwerfen muss. Aber das ist nicht der primäre Punkt. Es geht hier nicht um persönlichen Verzicht, sondern um einen gesellschaftlichen Kulturwandel.

Über Verzicht reden Politiker nicht gerne. Sie befürchten, das schade ihrer Attraktivität in den Augen der Wähler.

Da bin ich anderer Meinung. Viele Leute haben schon verstanden, dass das ewige Mehr auf Dauer nicht funktioniert. Das spiegelt sich auch in Umfragen: In vielen Industrieländern nimmt die Zufriedenheit der Menschen trotz steigenden materiellen Wohlstands nicht mehr zu. Die Frage ist, wie ich als Politiker darauf reagiere. Beispielsweise kann ich den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und günstige Parkplätze für Carsharing-Autos in der Innenstadt von Bremen anbieten. Ein Höchstmaß an Zufriedenheit mit einem Mindestmaß an Ressourcenverbrauch zu erreichen - das sollte das Ziel sein.

Um den Kulturwandel zu befördern, schlagen Sie nun vor, im Bundestag eine Enquetekomission zum Verhältnis von Klimawandel und Wirtschaftswachstum einzusetzen. Was soll dieses Gremium bewirken?

Wir brauchen dringend neue Methoden, um unseren Wohlstand zu messen. Die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts reicht nicht mehr aus. Der Wert von sauberem Wasser, guter Luft, biologischer Vielfalt und einem stabilen Klima fällt dabei unter den Tisch. Und wir müssen uns eingestehen, dass die bloße quantitative Zunahme der Produktion keinen Sinn mehr hat. Im Gegenteil - das Festhalten an ihr schafft neue Probleme. Wir müssen lernen, zwischen produktivem und destruktivem Wachstum zu unterscheiden.

Der Zwang zum Wachstum ist aber ein fundamentaler Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Um den notwendigen Gewinn zu erzielen, müssen Unternehmen mit ihrem nächsten Geschäft immer mehr Geld erwirtschaften als mit dem vorangegangenen. Wie wollen Sie diesen ewigen Druck zum Mehr mildern?

Ich weiß es nicht genau. An die Antworten tasten wir uns allmählich heran. Auch das zu untersuchen, wäre eine Aufgabe der Enquetekommission. Jedenfalls kann es nicht in unser aller Sinn sein, wenn Unternehmen auf Dauer eine Rendite von 25 Prozent anstreben. Grundsätzlich gilt, dass Personengesellschaften, Stiftungsunternehmen, genossenschaftliche und öffentliche Betriebe einem deutlich geringeren Wachstumszwang unterliegen als Kapitalgesellschaften.

Als Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr leiten Sie den Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft Gewoba, die zu drei Vierteln der Stadt Bremen gehört und mit 40.000 Wohnungen eine Bilanzsumme von 950 Millionen Euro aufweist. Liegt die Zukunft in solchen gemischten Eigentumsformen, bei denen Privataktionäre, aber auch der Staat und andere Interessengruppen ein Wörtchen mitzureden haben?

Wenn verschiedene Interessen im Aufsichtsrat eines Unternehmens vertreten sind, kann dadurch der Renditedruck sinken. Bei der Gewoba streben wir jedenfalls einen Kompromiss an. Die Eigentümer erhalten einen moderaten Profit, aber auch Bremen als Ganzes muss profitieren. Wir nennen das "Stadtrendite". Dazu gehören Investitionen in die ökologische Modernisierung der Gebäude und das Wohnumfeld.

Andererseits resultiert der Wachstumszwang auch daraus, dass die steigende Produktivität dauernd Arbeitsplätze frisst, weshalb mehr Autos, mehr Handys und mehr iPods hergestellt werden müssen, um die wegrationalisierten Jobs durch neue zu ersetzen.

Oder man verteilt die Arbeit auf mehr Menschen.

Dann verdienen die Beschäftigten weniger. Wer will das schon?

Vielleicht käme man mit weniger Geld aus, wenn die Produkte länger als zwei Jahre hielten. Aber ich weiß, solche Antworten sind heikel. Deshalb schlage ich vor, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen und Lösungen suchen.

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16 Kommentare

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  • S
    Sonja

    thiotrix:

     

    Ihr Kommentar erinnert mich doch sehr stark an die alten Sprüche der Atomkraft-Befürworter auf die Argumente der Gegner: von wegen, dass der Verzicht auf Umweltverschmutzung und höchste Gefährdung mit einem Rückschritt in die Steinzeit gleich zu setzen seien.

     

    Solches Denken entspringt einfach einem Mangel an Fantasie und konstruktiven Zukunftsvisionen.

  • H
    hartnäckig

    @Rod Sanchez

    Kapitalismus heißt, mit minimalem Aufwand maximalen Profit erzielen. Und so, wie von Ihnen beschrieben, müssen diejenigen leben, die diesen Profit erwirtschaften müssen.

    Es scheint, hier müssen erst einmal ein paar Begriffe geklärt werden. Das Zeitalter des Wachstums ist zumindest für Westeuropa vorbei. Es wurde durch den "Nachholbedarf" in anderen Teilen der Welt noch am Leben gehalten.

     

    Die Frage ist eigentlich nur noch die, ob wir rechtzeitig umsteuern können oder erst nach einer Katastrophe zu dieser Einsicht gelangen. Ich denke da gar nicht an mich, sondern an meine Enkelkinder.

     

    Es ist beängstigend, was sich da in der Gedankenwelt der Konsumenten inzwischen festgesetzt hat. Es ist eine freiwillige Unterwerfung unter moderne Skalverei. Alles Handeln der Politik wird mit alternativlos begründet(s. "Rettung" der Banken), ist also nur noch zwanghaft. Wir waren da vor 30 Jahren schon mal viel weiter.

  • J
    joe

    Endlich mal einer, der's kapiert hat: Den Menschen geht es nicht unbedingt um so besser je mehr Geld im Umlauf ist.

    Wäre das so, dann müsste man eigentlich auf möglichst viele mörderische Eisregen hoffen. Denn dann gäbe es viel mehr Unfälle - und dementsprechend mehr Umsätze bei Reparaturdiensten, Rettungsdiensten, Ärzten, Pharmaunternehmen, Rollstuhlherstellern, Behindertenaufzugbauern usw.

    Doch trotz des dadurch ausgelösten "Verschrottungsbooms", von dem sicher manche profitieren würden, wäre die Bevölkerung insgesamt sicherlich kaum glücklicher.

     

    Andersherum kann man durchaus einmal fragen ob eine Gesellschaft, die die selben Bedürfnisse mit weniger Aufwand befriedigt (z. B. mit dem Fahrrad statt dem Auto von A nach B kommen), nicht insgesamt mindestens genau so gut wirtschaften kann wie eine, die auf Aufwandmaximierung getrimmt ist.

  • M
    Martin

    Der Wachstumsbegriff ist viel zu ungenau, da wird einfach alles in einen Topf geworfen, addiert und die Zahl mit der des Vorjahres verglichen.

     

    Wichtiger sind andere Zahlen, z.B. wieviele Menschen in Deutschland können es sich leisten, gesunde Nahrung zu kaufen, wieviele Familien können es sich leistem, ihre Kinder auf eine gute Schule zu schicken, wieviele Menschen haben Sorge um ihre Zukunft oder müssen Angst haben, auf die Straße zu gehen, wieviele Menschen haben kein Dach über dem Kopf, wieviele Menschen erhalten einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit.

  • H
    hartnäckig

    @Rod Sanchez

    Kapitalismus heißt, mit minimalem Aufwand maximalen Profit erzielen. Und so, wie von Ihnen beschrieben, müssen diejenigen leben, die diesen Profit erwirtschaften müssen.

    Es scheint, hier müssen erst einmal ein paar Begriffe geklärt werden. Das Zeitalter des Wachstums ist zumindest für Westeuropa vorbei. Es wurde durch den "Nachholbedarf" in anderen Teilen der Welt noch am Leben gehalten.

     

    Die Frage ist eigentlich nur noch die, ob wir rechtzeitig umsteuern können oder erst nach einer Katastrophe zu dieser Einsicht gelangen. Ich denke da gar nicht an mich, sondern an meine Enkelkinder.

     

    Es ist beängstigend, was sich da in der Gedankenwelt der Konsumenten inzwischen festgesetzt hat. Es ist eine freiwillige Unterwerfung unter moderne Skalverei. Alles Handeln der Politik wird mit alternativlos begründet(s. "Rettung" der Banken), ist also nur noch zwanghaft. Wir waren da vor 30 Jahren schon mal viel weiter.

  • G
    Gast

    @ thiotrix:

     

    das angestrebte ziel ist nicht, wieder unter bedingungen wie im 18. jahrhundert leben zu müssen. ich glaube keiner will sich seinen zahn auf die art und weise ziehen lassen, wie es in der damaligen zeit üblich war. das ist auch gar nicht notwendig. ein solches beispiel ist völlig fehl am platz in dieser diskussion. genauso wie die damalige kindersterblichkeit nichts mit der heutigen problematik in den industrieländern zu tun hat.

    was allerdings viel mit unserem kapitalismus und dem daraus resultierenden massenkonsum zu tun hat, ist dass weit über die hälfte der weltbevölkerung genau unter solchen bedingungen zu leben hat, wie sie sie oben beschreiben. wir sind uns dessen bewusst, trotzdem beuten wir in jeglichen hinsichten die länder des globalen südens aus und rechtfertigen das ganze noch mit unserem hochgepriesenen freien markt und dessen mechanismen. wir könnten viel dagegen tun, diese welt etwas gerechter zu gestalten, nur müssten wir einige dinge dafür aufgeben und viel geld bezahlen.

    im endeffekt kommt man bei all diesen diskussionen zurück auf unsere lebensweise und den kapitalismus, sei es der klimawandel, das globale nord- süd- gefälle, unser bildungssystem etc.....

    ob man nun an den klimawandel glaubt oder nicht ist eine andere sache. es gibt keine wissenschaftliche studie, die den klimawandel und die maßgebliche beteiligung der menschheit daran bezweifelt...... bis auf studien, die von den großen transkontinentalen unternehmen in auftrag gegeben wurden.... darüber sollte man sich mal gedanken machen.

     

    in diesem sinne ein schönes wochenende

  • JK
    Juergen K

    Wie locker so einer damit umgeht, dass auch der Ärmste noch den Solarpfennig mitbezahlt.

     

    Einafach mal ein gutes Buch lesen.

    Vielleicht First Class im Jet nach Nordamerika.

  • R
    reblek

    Schon erstaunlich, dass jemand, der die Ex-Selbstverständlichkeiten zur Endlichkeit des irdischen Seins und zur Unmöglichkeit ständigen Wachstums der heute sogenannten Grünen thematisiert, auf so wenig Verständnis stößt. Oder will Herr Koch uns erzählen, er habe nur den Avocatus Diaboli gespielt. Jüngst dufte Cohn-Bendit in diesem Blatt diejenigen, die in Frankreich das Wachstum kritisch thematisieren, als "Spinner" bezeichnen. Tief gesunken, der Herr, steckt mitten im Realo-Schlamm.

  • T
    thiotrix

    Bitte zurück in die Wirklichkeit und nicht ins 18. Jahrhundert, Herr Loske!

     

    „Bis ins 18. Jahrhundert hinein kam die Menschheit im Wesentlichen ohne großes Wirtschaftswachstum aus. Trotzdem hat sie bedeutende Kulturleistungen hervorgebracht“. Dann leben Sie doch mal probeweise einen Monat wie im 18. Jahrhundert, lassen sich mal einen Zahn mit den damals üblichen Methoden behandeln, rufen Sie sich die Kindersterblichkeit und die Lebenserwartung ins Gedächtnis!

    „Der Wert von sauberem Wasser, guter Luft, biologischer Vielfalt und einem stabilen Klima fällt dabei unter den Tisch“. Ein stabiles Klima hat es in 4,5 Milliarden Jahren Erdgeschichte nicht gegeben: Als das Industriezeitalter begann, endete in Mitteleuropa die sogenannte „kleine Eiszeit“, eine ca. 400 Jahre andauernde Abkühlungsphase. Weder die kleine Eiszeit, noch die hochmittelalterliche Warmzeit, das Temperaturoptimum der römischen Kaiserzeit noch andere Klimaschwankungen in historischer oder prähistorischer Zeit sind von der Menschheit ausgelöst worden, von den zahllosen Klimaschwankungen bis zurück ins Präkambrium ganz zu schweigen. Hier gab es mehrere Eiszeiten bis hin zu einer Millionen Jahre währenden Totalvereisung und ebenso Millionen Jahre dauernde Phasen mit extremem Treibhausklima. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Mahnungen besorgter Wissenschaftler vor gerade einmal 40 Jahren, der Erde würde eine neue Eiszeit drohen? Und nun gab es nicht einmal 30 Jahre eine leichte Erwärmung – von ca. 1970 bis 1999 - seitdem ist die globale Durchschnittstemperatur nicht mehr angestiegen – und schon bricht in Deutschland eine regelrechte Klimawandel-Hysterie aus und die absurdesten Pläne für ein „stabiles Klima“ werden ausgebrütet.“ Sauberes Trinkwasser für alle Bürger in den Industriestaaten gibt es übrigens auch erst seit ca. 100 Jahren- das Industriezeitalter ist gar nicht so schmutzig und ungemütlich wie manche Naivlinge denken!

    „Beispielsweise kann ich den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und günstige Parkplätze für Carsharing-Autos in der Innenstadt von Bremen anbieten.“ Denkt Herr Loske auch mal an die vielen Pendler, die im Bremer Umland wohnen und die zwingend auf ein Auto angewiesen sind, weil Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht zur Verfügung stehen oder vielleicht drei mal länger dauern würden? Außerdem sind viele öffentliche Verkehrsmittel eine Zumutung: schmutzig, mit zerkratzen Scheiben, beschädigten Sitzen, umgeben von schmuddeligen, schlecht riechenden, gepiercten und tätowierten Typen verbunden mit Zwangsbeschallung und schlechtem Benehmen. Abends kommt noch das Gefühl der Unsicherheit und Bedrohung hinzu.

  • UW
    Uta Walther

    Die Antwort ist ganz einfach............

    demokratisch markorientierter Sozialismus, in welchem der Mensch im Vordegrund steht und die Gewinne dem Gemeinwohl zugeführt werden, nämlich den Menschen welche Sie erarbeitet haben und weg von der grausamen "Wachstumslüge"

  • H
    hto

    "Es geht um einen Kulturwandel"

    Er fordert eine Enquetekommission zur Neudefinition des deutschen Wirtschaftswachstums.

     

    Da greift er, der Populismus der gleichermaßen Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf Sündenbocksuche, zurück zum Nationalismus, in der Globalisierung der "Dienstleistungsgesellschaft". Zum Erhalt der Hierarchie von gebildeter Suppenkaspermentalität in materialistischer "Absicherung", "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei", wo auch ein WENIGER für die arbeitende Bevölkerung wieder das MEHR ist!?

     

    Zitat Loske: "Vielleicht käme man mit weniger Geld aus, wenn die Produkte länger als zwei Jahre hielten."

     

    Der blanke Zynismus in gewohnter Überproduktion von zeitgeistlich-systemrationalem Kommunikationsmüll!?

  • H
    hartnäckig

    Das hat der geistige Vater der Grünen, der CDU-Abgeordnete Herbert Gruhl, in seinem Buch "Ein Planet wird geplündert" schon 1975 gesagt, darüber haben wir uns die Köpfe heiß geredet, bis ein Joseph Fischer mit den Realos die Grünen "regierungsfähig" gemacht und die Ökologen als Fundamentalisten aus der Partei gedrängt hat. Es gingen wertvolle Jahre für den Umbau des Wirtschaftssystems verloren, in denen die Wachstumsfetischisten diese Erkenntnisse aus den Köpfen der Menschen verdrängt und die Oberhand gewonnen haben. Derzeit existiert Wachstum nur noch fiktiv in Form von unvorstellbaren Milliardengewinnen der Spekulanten.

    Merkel macht unter dem unheilvollen Einfluss von Westerwelle, dem sie geradezu verfallen zu sein scheint, eine Politik von gestern, wie sie sich verheerender nicht auf die Zukunft auswirken könnte. Wir erleben derzeit ein letztes sich Aufbäumen der Verfechter einer freien Marktwirtschaft, die für sich und ihre Klientel das Letzte aus dem Gemeinwesen herauszupressen versuchen. Verlogener als Westerwelle hat das bisher noch niemand gewagt.

    Der Klassiker von Gruhl und die seinerzeitigen Berichte des Club of Rome sind heute aktueller denn je.

  • S
    Sonja

    Wunderbar, endlich mal ein etwas anderer Denkansatz!

  • RS
    Rod Sanchez

    Das ökonomische Prinzip besagt:

    Ein gegebenes Ziel mit dem minimalen Aufwand erreichen. Oder mit gegebenen Ressourcen den maximalen Nutzen erreichen oder in Kombination: Den maximalen Nutzen mit dem geringstmöglichen Aufwand erreichen. Das ist das Grundprinzip des Kapitalismus.

     

    Konsequent gelebter Kapitalismus heißt: Auto Abschaffen oder wenn ein Auto (aus gesundheitlichen Gründen oder auf dem Land ohne ÖNVP) unverzichtbar ist, dann das minimalst mögliche Auto beschaffen, um von A nach B zu kommen. Konsequent gelebter Kapitalismus heißt den Aufwand minimal zu halten: Bevor etwas gekauft wird erst schauen, ob es schon jemand in der Familie hat, man es leihen oder tauschen kann, Tauschringe nutzen, Secondhandläden nutzen, prüfen, ob es sich durch etwas Vorhandenes substituieren lässt, wenn es keine oder nur geringe Konsequenzen hat (man also durch den Verzicht nicht tot umfällt oder seine Gesundheit gefährdet) den Verzicht erwägen und erst dann etwas kaufen, wenn es sich zwingend nicht vermeiden lässt. Muss etwas gekauft werden, dann muss man sich wie ein industrieller Einkäufer verhalten, mindestens 3 Angebote einholen, streng die Preise vergleichen und wenn möglich hartnäckig nachverhandeln (außer bei geringwertigen oder standardisierten Gütern des täglichen Bedarfs, hier genügt ein Preisvergleich).

     

    Konsequent gelebter Kapitalismus führt automatisch zu einem minimalen Ressourcenverbrauch, weil dann jeder nur noch danach strebt ein gegebenes Ziel mit minimalem Mitteleinsatz zu erreichen. Das Problem ist aber, dass die breite Masse den Kapitalismus nicht konsequent lebt, sondern Verschwendung betreibt!

  • S
    Stephan

    Schön, dass dieses Thema mittlerweile häufiger aufgegriffen wird! Man sollte sich eines vor Augen halten: Die Menschheit hat 2009 bereits nach 10 Monaten mehr verbraucht, als die Erde binnen eines vollen Jahres zu regenerieren im Stande ist! Das Wachstum ist bereits über der Grenze des Machbaren.

    Es ist offensichtlich, das Unternehmen (wie Privathaushalte) nicht nur eine monetär auf Kredit leben, sondern auch in ökologischer Hinsicht. Mit zunehmendem Fremdkapital steigt die Eigenkapitalrentabilität. Für "ökologisches" Fremdkapital gilt letzlich das selbe Prinzip! Könnte man es sichtbar machen und aus der Rechnung rausnehmen, erhielte man einen weitaus ehrlicheren Begriff von Wachstum.

  • HL
    heiner Laumann

    Wegen solchen Theortikern, Dampfplaudertaschen kommt Bremen auch nicht in Jahrzehnten auf Touren-

    Bremen+Berlin+SPD=Fertig zum Quadrat= Grüne hoch 4

    Früher nannte man sie Illusionisten....

    SPD= Armut und Chaos. Sie können es nichT!!!!

    SPD= Sie können nur Uni oder Lobbyismus!

    Bitte laßt sie nie wieder in ein AMT!!!!!!

    Oh mein Gott was passiert mit diesem Land!!!!