Opel-Sanierungskonzept: Der Plan lässt auf sich warten

Das für Mitte Dezember angekündigte Sanierungskonzept für die Opel- und Vauxhall-Standorte in Europa kommt nun erst im Februar. GM hat wohl genug mit Saab zu tun.

Opel-Sparpläne: 50.000 Beschäftigte sollen u.a. auf Teile ihres Lohns verzichten. Bild: dpa

RÜSSELSHEIM tazOpel und kein Ende. Der von der US-Muttergesellschaft General Motors (GM) zunächst für "Mitte Dezember" avisierte Sanierungsplan für Opel und Vauxhall soll nun erst im neuen Jahr, wahrscheinlich im Februar, vorgelegt werden. Branchenkenner in den Staaten glauben deshalb, dass der Termin für die Vorlage der Rettungspläne für GM Europa wegen der Einarbeitung der Kosten für die endgültige Abwicklung der offenbar unverkäuflichen Konzerntochter Saab noch weiter verschoben werde.

GM hat mit der Ernennung von Nick Reilly zum Europachef und der Bestellung von Finanzvorstand Walter Borst zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Opel GmbH in Europa ohnehin wieder alles selbst im Griff. Die Restrukturierung von Opel und Vauxhall, heißt es jetzt aus Detroit, werde rund 3,3 Milliarden Euro kosten. Mehr als 2 Milliarden Euro davon sollen die europäischen Staaten mit Opel- oder Vauxhallwerken im Rahmen von Kreditvergaben und Bürgschaftsprogrammen aufbringen. Und die rund 50.000 Beschäftigten sollen über Lohnverzicht und die Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Verzicht auf einen Teil der Betriebsrenten weitere 265 Millionen Euro jährlich beisteuern.

Allerdings nicht bedingungslos, wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz jetzt kurz vor Weihnachten wieder deutlich machte. Die Beschäftigten würden einem Restrukturierungsplan von GM für Opel und Vauxhall nur zustimmen, wenn die Mitarbeiter dann 10 Prozent der Anteile am Unternehmen New Opel halten. Die Gründung einer Mitarbeiterkapitalbeteiligungsgesellschaft hatte Franz noch mit den Managern des früheren Opelinteressenten Magna ausgehandelt. Dafür und für die angestrebte Internationalisierung sei nun die Gründung einer Aktiengesellschaft das vernünftigste Modell, so Franz weiter. GM-Europachef Reilly allerdings intervenierte umgehend. In den USA dürfe Opel weiterhin keine Autos verkaufen - jedenfalls nicht unter der Marke Opel.

Grundsätzlich aber sei GM bereit, sich auf eine Mitarbeiterbeteiligung einzulassen, hatte Franz schon Mitte Dezember nach einem ersten Gesprächen mit der neuen Führung von GM in Detroit erklärt. Sollte allerdings auch nur ein Werk - etwa das im belgischen Antwerpen - geschlossen werden, sei ein Lohnverzicht ausgeschlossen. Franz mahnt zu Eile. 2010 werde eines der härtesten Jahre werden, die die Branche je erlebt habe.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.