Heftiger Schneesturm im Norden: Doch noch Chaos durch "Daisy"

Das Tief "Daisy" sorgte nun doch für Chaos: In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ging auf vielen Straßen nichts mehr.

Leise rieselt der Schnee... Bild: dpa

SCHWERIN/BERLIN apd/taz | Heftige Schneestürme haben am Sonntag in Norddeutschland dramatische Entwicklungen ausgelöst und den Verkehr fast vollständig zum Erliegen gebracht. Am schlimmsten traf es Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Krisenstab eingerichtet und Katastrophenalarm ausgerufen wurde, und Schleswig-Holstein.

Einige Orte wurden vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten - Autobahnen und viele andere Straßen mussten gesperrt werden. Auf der Küstenautobahn A 20 waren hunderte Menschen über Nacht in ihren zugeschneiten Fahrzeugen eingeschlossen und konnten erst am Morgen befreit werden.

Bei Anklam kämpften Rettungsmannschaften einen Regionalzug frei, der mit 14 Fahrgästen im Schnee steckengeblieben war. Mehrere Regionalzuglinien wurden eingestellt, ebenso Fährverbindungen nach Skandinavien. In ganz Mecklenburg-Vorpommern fällt am Montag wegen des Schneechaos die Schule aus.

Damit sorgte das Tief "Daisy" doch noch für die befürchteten katastrophalen Zustände. So hatte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach bereits am Freitag unter anderem vor Unwettern in den Regionen an der deutschen Ostseeküste gewarnt - nämlich vor Sturm, Schneefall und kräftigen Schneeverwehungen. Bereits vor einer Woche hatten die Offenbacher Wetterexperten eine solch gefährliche Wetterlage kommen sehen.

Dabei hatte sich das Mittelmeertief "Daisy" Richtung Nordosten bewegt und feuchte Luftmassen mitgeführt. Diese glitten über Deutschland auf bodennahe Kaltluft auf, was zu starken Schneefällen führte. Zwischen dem Tief "Daisy" und einem nahen Hoch über Skandinavien kam es zu starken Luftdruckgegensätzen - und damit zu Sturm aus nordöstlichen Richtungen.

Folge von Sturm und Flut: An mehreren Orten traten die Ostsee und ihre Zuflüsse über die Ufer. Im schleswig-holsteinischen Dahmeshöved drohte ein Deichbruch. Auch in Flensburg und der Altstadt von Lübeck waren ganze Straßenzüge von Hochwasser überflutet. In Travemünde peitschten die Wellen gegen die Strandpromenade und rissen Ziegelsteine aus der Mauer. Für die gesamte deutsche Ostseeküste gab es Hochwasserwarnungen.

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