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UmweltbewegungStreit um Post-Kopenhagen-Strategie

Hat auch die Bewegung Anteil am Scheitern von Kopenhagen? Soll sie in Zukunft mehr auf nationale und kommunale Fragen setzen? Zur Strategie nach Kopenhagen.

Manche Akteure meinen, man soll sich in der Klimapolitik lieber auf die nationale und die kommunale Ebene konzentrieren. Bild: dpa

BERLIN taz | Heute vor acht Wochen war die Stimmung noch großartig: Rund 100.000 Menschen demonstrierten in Kopenhagen für mehr Klimaschutz. 15 Millionen weitere unterstützten die Forderungen im Internet. Mehr als 120 Staatschefs hatten sich zum größten UN-Klimagipfel aller Zeiten angesagt, erwartungsvoll beobachtet von 20.000 akkreditierten VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen.

Die "Geburt einer neuen globalen Klimabewegung" sah Tadzio Müller vom Bündnis Climate Justice Action in Kopenhagen, von einer "einmaligen Chance" für die "Rettung der Welt" sprach die Umweltstiftung WWF, eine "historische Chance", die "nicht vertan werden darf", beschwor Greenpeace.

Ähnlich groß wie die Erwartungen vorher ist nun die Ernüchterung nachher. Und zwar nicht nur über das Scheitern der Konferenz selber, sondern auch über die Rolle, die die Umweltverbände gespielt haben. Es sei an der Zeit, "sich selbstkritisch die Frage zu stellen, welchen Anteil eigentlich die NGOs an der dürren Bilanz der Klimaverhandlungen haben und ob dementsprechend Kurskorrekturen anstehen", stellt Jürgen Maier in einem Thesenpapier fest, das er als internen Diskussionsanstoß verschickt hat. Maier koordieniert für das "Forum Umwelt und Entwicklung" die Arbeit vieler Organisationen und war bei allen bisherigen Klimagipfeln dabei.

Die Frage, ob "die begrenzte Kraft der NGOs" am besten in eine Mobilisierung zu Gipfeln investiert ist, verneint er klar und fordert eine "politische Neufokussierung unserer Ressourcen": Statt in Bali oder Kopenhagen "Weltpolitik machen zu wollen", sollten sich Klimaschützer vermehrt um konkrete Streitfragen im Inland kümmern, etwa den Bundesverkehrswegeplan oder das Mietrecht.

Mit seinem Anstoß hat Maier offenbar einen Nerv getroffen in einer Szene, die verunsichert ist über das Missverhältnis von Aufwand und Ergebnis in Kopenhagen. Auf allen Ebenen wird debattiert, wie es weitergehen soll. Bei Greenpeace stößt Maiers Position tendenziell auf Zustimmung. "Die nationale Politik ist jetzt noch viel stärker gefordert", sagt Stefan Krug vom Berliner Greenpeace-Büro. "Den Prozess im Rahmen der Vereinten Nationen werden wir zwar weiter begleiten, aber nicht in der Intensität, in der wir es in Kopenhagen gemacht haben." Stattdessen wolle Greenpeace wieder viel stärker kampagnentechnisch aktiv werden und dabei vor allem national agieren.

Radikalere Klimaschützer, die von vorneherein keine großen Erwartungen an den Gipfel hatten, sehen sich zwar in ihrer Haltung bestätigt, sind aber dennoch unzufrieden. "Der Protest in Kopenhagen war viel zu unspezifisch, die Ziele sind nicht deutlich geworden", sagt Chris Methmann von Attac. Weil oft unklar sei, wer der Beteiligten Gegner und wer Verbündeter ist, seien Klimagipfel "für eine Zuspitzung schlecht geeignet". Darum sollte "Bewegungsenergie nun stärker in lokale Konflikte fließen" - etwa mit verstärkten Kampagnen gegen Kohlekraftwerke oder für kostenlosen öffentlichen Nahverkehr.

Unschlüssig ist noch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Dieser hatte viele seiner Mitglieder nach Kopenhagen mobilisiert und plädiert auch bei der nächsten Zwischenkonferenz in Bonn für größere Aktionen. Gleichzeitig unterstützt der Verband aber den Vorschlag, die Politik in Deutschland stärker unter Druck zu setzen. "Wir müssen noch stärker die internationalen Ankündigungen von Kanzlerin Angela Merkel hinterfragen und gucken, wie die im Einklang mit der Realpolitik stehen."

Eher skeptisch sieht man den Vorstoß beim WWF. Zwar räumt der politische Leiter Alois Vedder ein, dass sich die Rhetorik verändern müsse: "Die ,letzte Chance zur Rettung der Welt' sollte man nicht überstrapazieren." Dennoch dürfe man den internationalen Prozess nicht aufgeben, sondern müsse auch bei den nächsten Konferenzen in Bonn und Mexiko "mit aller Macht versuchen, ein Abkommen zu erreichen". Insgesamt gibt es aber auch beim WWF offenbar noch Diskussionsbedarf: Mitte Februar wollen sich die Zuständigen zu einer einwöchigen Auswertung und Planung ihrer Klima-Strategie zurückziehen.

Auch bei entwicklungspolitischen Organisationen wie Germanwatch oder Oxfam stößt die Forderung nach einer Neuausrichtung eher auf Ablehnung. "Auch wenn Dynamik von unten wichtig ist, darf man sich nicht gänzlich von der globalen Ebene abwenden", sagt Oxfams Klimaexperte Jan Kowalzig. "Sonst besteht die Gefahr, dass der Prozess einschläft." Auf der Kampagnenseite tcktcktck.org, die Oxfam vor Kopenhagen zusammen mit vielen anderen NGOs betrieben hat, tickt die Uhr darum erst mal weiter. "Die Führer der Welt sind noch nicht fertig", heißt es dort. "Und wir auch nicht."

Egal, wie die Debatte ausgeht: Beim Klimagipfel im nächsten Dezember in Mexiko werden wohl weniger deutsche Demonstranten vor Ort sein - schon aus geografischen Gründen.

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12 Kommentare

 / 
  • H
    Hans

    Die Umwelt- NGO`s zählen zu den religös angehauchten

    Glaubensbewegungen. Ihre unwissenschaftlichen Zu-

    spitzungen und Übertreibungen werden sie vollends

    zu nicht mehr relevanten Bewegungen verkommen lassen.

    Die Auftritte in Kopenhagen: kindisch, harmlos,fürs

    staunenden Publikum komisch.

    Was soll diese ver-

    krampfte Originalitätssehnsucht und mikymousehafte

    Verkleidungen. Eisbären und Pinguinklamauk mit etwas Waltran.

    Zur Strategie: Ihr könnt machen was ihr wollt, das

    Thma ist verlutscht. Keiner nimmt euren eigenartigen

    Prozession noch ernst. Nur ihr selbst lebt vom Event-

    tourismus. Bali, Kopenhagen, Rio und bald Mexikooohhh. Bitte mit dem Fahrrad.

    Alarmismus ist total out.

    Kritische Distanz zum Klimazirkus ist cool und angesagt. Selbst recherchiern, ein bißchen Googeln, nicht hinter körner-

    fressenden Erstzgurus herjokeln ist in.

  • K
    kleinerhobit

    @ Anna Luehse: Es macht wenig Sinn hier noch weiter zu diskutieren, wenn Sie offenbar die einfachsten Gesetze der Physik nicht zur Kenntnis nehmen wollen, sonst würden Sie den Anstieg des Meeresspiegels nicht abstreiten. Was den von Ihne bemühten Ernst-Georg Beck angeht, empfehle ich folgende Lektüre:

    http://www.pik-potsdam.de/~stefan/klimahysterie.html

    Es wird sich zeigen, wen die kommenden Generationen für die Folgen des Klimawandels verantwortlich machen werden.

  • K
    kleinerhobit

    @Anna Luehse: Wenn Sie der Auffassung sind, das das PIK unseriös arbeitet, mag das Ihr gutes Recht sein. Mich würde jedoch interessieren aus welchen Quellen Sie ihre Thesen beziehen. Der vomn Ihnen zitierte Ernst-Georg Beck gehört jedoch eindeutig zur Riege der sog. Klimaskeptiker wie sie hier nachlesen können:

    http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/klimawandelleugner.html Nun können wir hier tagelang diverse Quellen austauschen. Das halte ich jedoch für Zeitverschwendung. Und da Sie offensichtlich die einfachsten Gesetze der Physik nicht zur Kenntnis nehmen wollen, sonst würden Sie den Anstieg des Meeresspiegeles nicht in Abrede stellen, ist mir eine weitere Debatte zum dumm. Bleiben Sie ruhig bei Ihren Auffasungen und ich bei den meinen. Die Zeit wird zeigen, wer Recht behält. Es fragt sich am Ende nur, wieviel Menschen den Preis dafür zahlen müssen.

  • AL
    Anna Luehse

    @kleinerhobit schlägt vor:

     

    " ... bitte mal bei seriösen Quellen über den Stand der Dinge informieren: Z.B. hier: pik-potsdam.de"

     

    Wiederum guter Vorschlag.

    Keine Satire: Hochumstrittene PIK-"Klimaforscher", die in die CLIMATEGATE-Betrugsaffaire verwickelt sind, fordern "nichtsdestotrotz eine „Große Transformation“ des globalen Wirtschaftslebens, bei der auch das Stadt- und Landleben neu definiert werden müssen."

     

    Größenwahn scheint mir da vorsichtig formuliert.

     

    PIK: "Durch menschlichen Einfluß haben die Treibhausgase in der Atmosphäre Konzentrationen erreicht, die für die letzten Jahrmillionen beispiellos sind. Insbesondere Kohlendioxid ist von 280 ppm (Millionstel der gesamten Lufthülle) im Jahr 1750 auf heute etwa 380 ppm angestiegen. Dadurch wird der Erde ein massiver zusätzlicher Treibhauseffekt aufgezwungen."

     

    Wahrheit: "Die Aussage ist falsch und widerlegt. In den letzten 200 Jahren war die CO2-Konzentration auf der Nordhemisphäre schon drei mal so hoch wie heute zuletzt zwischen ca. 1925 und 1950. Im 19. Jahrhundert betrug der CO2-Mittelwert 321 ppm und nicht 280. Die Postulierung eines zusätzlichen Treibhauseffektes ist rein spekulativ und zeigt sich auch heute nicht. In den letzten zehn Jahren fällt die globale Temperatur, CO2 steigt."

     

    PIK: "Wirtschaftet die Menschheit weiter wie bisher, könnte sich unser Planet bis zum Jahr 2100 um 5 °C erwärmen. Dies ist in etwa die natürliche Temperaturdifferenz zwischen einer Eiszeit und einer Warmzeit. Da wir uns gegenwärtig schon in einer Warmzeit befinden, steuerten wir direkt auf eine „Heißzeit” zu."

     

    Wahrheit: "Der Zusammenhang zwischen Zivilisation und Klima (Wetter) ist rein politisch und entbehrt jeden wissenschaftlichen Nachweises. Die Aussage „könnte“ zeigt, man weiß es nicht. Da das Wetter nicht beeinflußbar ist, kann es auch nicht in Zeiträumen (Klima) vorausberechnet werden. Warmzeiten kommen und gehen regelmäßig, die letzte war zwischen 1920 und 1940."

     

    PIK: "Die Langzeitfolgen wären ein Meeresspiegelanstieg im 30-50 Meterbereich und eine massive Versauerung der Ozeane, die einem Abfall des marinen ph-Werts von 8,2 auf 7,7 entspräche."

     

    Wahrheit: "Es gibt derzeit keinen unnatürlichen Anstieg der Meeresspiegel. Solche Behauptungen beruhen auf spekulativen und falschen Aussagen des IPCC. Ein pH-Bereich des Meerwassers von 8,2-7,7 ist normal und schon in den 20er- und 30er-Jahren während der letzten Warmzeit nachgewiesen. Ein pH oberhalb sieben wird immer noch als basisch bezeichnet (Wattenberg, H., Die Deutsche Atlantische Expedition auf dem Forschungs- und Vermessungsschiff “Meteor”… 1925-1927. Wissenschaftliche Ergebnisse Band VIII; Das chemische Beobachtungsmaterial und seine Gewinnung, 1.Teil des chemischen Materials, Verlag von GrWalter de Gruyter&CO, Berlin 1933)."

     

    PIK: "Außerdem kann ein ungebremster Klimawandel eine Reihe von „Kippschaltern“ im Erdsystem (wie den Amazonasregenwald, das El Nino-Phänomen oder den Indische Monsun) umlegen und die Betriebsweise ganzer Subkontinente und Meeresbecken auf den Kopf stellen. Sich gegenseitig aufschaukelnde Wechselwirkungen könnten schließlich sogar einen „galoppierenden Treibhauseffekt“ auslösen."

     

    Wahrheit: "Der Klimawandel war immer ungebremst und folgt astrophysikalisch verursachten Zyklen. Der Begriff „Kippschalter“ suggeriert die Steuerbarkeit einer Maschine und ist künstlich definiert. Tatsächlich ist das Klimasystem noch weitgehend unverstanden. Eine Wettervoraussage ist nur empirisch auf ca. drei Tage möglich. Alle CO2-Reduktionsversuche sind seit 20 Jahren ohne Wirkung, CO2-steigt, die Temperatur fällt seit zehn Jahren, die Antarktischen Ozeane werden kälter, die Vereisung an den Polen verstärkt sich."

     

    PIK: "Es besteht jedoch die Möglichkeit, solch einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden, indem die globale Erwärmung auf höchstens 2°C begrenzt wird. Dies bedeutet insbesondere, daß die Konzentration atmosphärischer Treibhausgase langfristig 400 ppm C02-Äquivalente nicht übersteigen darf."

     

    Wahrheit: "Eine hypothetische Begrenzung der Erdtemperatur ist fiktiv und bisher in der Wissenschaft nicht nachgewiesen. 2°C mehr entspricht dem angenehmen Klima von Rom im Vergleich zu Deutschland. ... "

     

    PIK: "Dies wiederum erfordert die Reduktion der zivilisatorischen Treibhausgasemissionen im 21. Jahrhundert um etwa 1% pro Jahr. Neuste sozioökonomische Analysen haben gezeigt, daß die entsprechenden Maßnahmen das globale Wirtschaftswachstum bis 2100 um nur 3 Monate verzögern würden, wenn die technischen und institutionellen Innovationspotentiale ausgeschöpft würden."

     

    Wahrheit: "Die Aussage beruht auf einer falschen Wärmewirkung von Treibhausgasen, die um mindestens den Faktor vier übertrieben ist. Eine Reduktion der zivilisatorischen Treibhausgasemissionen um einen Prozent entspricht statt derzeit etwa 29 GT CO2/Jahr (= drei Prozent der gesamten natürlichen CO2-Emissionen) auf 26GT/Jahr. Dies ist mit 26,7 Prozent immer noch vernachlässigbar gegenüber den natürlichen Emissionen der Ozeane und Vegetation. Dafür müssten 100e Milliarden Euro an Steuergeldern aufgewendet werden, um eine bisher nicht nachgewiesene Temperaturwirkung zu erzielen."

     

    PIK: "Die Begrenzung der Erwärmung auf 2 °C und die Anpassung an den Restklimawandel erfordern nichtsdestotrotz eine „Große Transformation“ des globalen Wirtschaftslebens, bei der auch das Stadt- und Landleben neu definiert werden müssen."

     

    Wahrheit: "Der Restklimawandel ist der natürliche Klimawandel, der im Mittelalter die Warmzeit, im 17. Jahrhundert die kleine Eiszeit verursacht hat und gerade wieder die Meere und Pole abkühlt und uns in eine neue kleine Eiszeit führt. Eine “große Transformation” des Wirtschaftslebens und der menschlichen Kultur ist nichts anderes als eine politische Revolution und ein Weg in eine neue Diktatur."

     

    Ernst-Georg Beck, Diplom-Biologe, anerkannter Klimarealist und Mitglied des Europäischen Instituts für Klima und Energie Jena (EIKE)

     

     

    gsa.confex.com/gsa/inqu/finalprogram/abstract_54461.htm

    upi.com/NewsTrack/Science/2006/08/25/russian_scientist_predicts_global_cooling/7556/

    eike-klima-energie.eu

     

    PS, "Langzeitfolgen", was meint "unsere" Qualitäts-Wissenschaft denn zu den Langzeitfolgen von in Massenimpfstoffen enthaltenen Nervengiften wie Quecksilber und Aluminiumhydroxid? Jetzt wird's plötzlich ganz still in der Wissenschaftslobby. Wie hoch ist die jährliche Quecksilberbelastung durch Quecksilberlampen ("Energiesparlampen")?? Wahr ist: CO2 ist wichtiger Grundstoff allen Lebens. Die aktuelle Durchschnittstemperatur +2° nennt man KLIMAOPTIMUM.

  • AL
    Anna Luehse

    "Der kalte Tod" - @kleinerhobit fragt:

     

    "Schon mal die Leute in Österreich oder in der Schweiz dazu gefragt?"

     

    swissinfo.ch ist dir hoffentlich alpin genug.

    Seit 300 Jahren beten fromme Menschen in den Alpen für den Rückgang dieser Gletscher-Bedrohung ("Der kalte Tod"). Dort, wo der kalte Gletschertod, das Relikt aus dunklen Zeiten, endlich verschwindet, blühen die Landschaften, und das putzige Alpenmurmeltier, von Steinadler und Uhu hochgeschätzt, pflegt die Landschaft.

    Wg. dräuender Erdüberhitzungsapokaylypse durchs Treibhauskillergiftgas CO2, dem Glaubenssatz der "Church of Global Warming", Hast du's schon mal mit Beten versucht? (Sachliche Frage)

     

    "Es gab eine Zeit, in der der Aletschgletscher wuchs und wuchs. Er rückte bedrohlich nahe ans Dorf heran. Dazu kamen die Ausbrüche des Märjelensees. 35 Mal brach der Eisstausee im 17. Jahrhundert oberhalb von Fiesch aus.

     

    1678 legten die Bewohnerinnen und Bewohner von Fiesch und Fierschertal ein Gelübte ab, in dem sie vor Gott und der Welt kund taten, fortan tugendhaft zu leben und brav zu beten, dass der Gletscher sein Wachstum einstelle. Sie hielten einmal pro Jahr eine mehrstündige Prozession im Ernerwald ab, um gegen das Wachstum des Gletschers zu beten. Die Prozession fand am Tag des Gründers des Jesuitenordens, dem Heiligen Ignatius von Loyola, am 31. Juli statt.

     

    Pfarrer Johann Joseph Volken, ein Vorfahre des heutigen Regierungsstatthalters Herbert Volken leitete 1678 das Gelübde seiner Gemeinde an die nächste kirchliche Instanz weiter, den Bischof von Sitten. Von dort aus gelangte es an den Nuntius der römisch-katholischen Kirche der Schweiz in Bern, der es dem Vatikan zur Absegnung unterbreitete. Papst Innozent segnete das Gelübde ab.

     

    Die vom Institut "Alpiner Raum" der Universität Insbruck 2008 veröffentlichte Publikation "Kulturelle Strategien & Reflexionen zur Prävention und Bewältigung von Naturgefahren" erklärt, worum es bei der so genannten "Gletscherbannung" ging. Bedrohungen durch die Natur wie Gletscherabbrüche, Gletschersee-Ausbrüche oder Murgänge wurden als Strafe Gottes für sündhaftes Verhalten interpretiert. ...

     

    "Gletscherbannungen" sind aus dem ganzen Alpenraum bekannt. Auch das Aufstellen von so genannten "Gletscherkreuzen" zeugt vom den Versuchen, die Gletscher zu bändigen.

     

    1862 wurde das Gelübte der Fiescher und Fieschtaler noch verstärkt: Die Prozession wurde zweimal jährlich durchgeführt.

     

    Heute aber schmilzt der Gletscher in rasantem Tempo weg. Nach der Interpretation des Regierungstatthalters Herbert Volken wurde das Gelübde erhört. Er meint dazu: "Offenbar hat das Gebet der Gläubigen genutzt. ..."

     

    Quelle: SWISSINFO

     

    Fotobeweis: Dort, wo die Killergletscher verschwinden, entstehen blühende Landschaften mit kernigen Schwyzer Ökobauern und anmutigen Bäuerinnen, umspielt von gutgelaunten Alpenmurmeltieren.

    Foto: "Gletscher als Zeitzeugen"

    Das Schlatenkees am Venediger 1852 (links) und 1995 (rechts).

    http://www.eike-klima-energie.eu/fileadmin/user_upload/Bilder_Dateien/Patzelt_Gletscher_als_Zeitzeugen/Gletscher_als_Zeitzeugen_kl_img_0.jpg

  • AL
    Anna Luehse

    @kleinerhobit fragt:

     

    "Schon mal die Leute auf Tuvalu oder den Malediven gefragt?"

     

    Sehr gute Frage. Die sitzen im CO2-freien Folterknast oder sind "verschwunden". Vorsicht, Fakten:

     

    "Grundlage des maldivischen Rechtssystem ist die Sharia ...

     

    "Im Juli 2003 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht über die Menschenrechtsverletzungen des Regimes von Präsident Gayoom, in dem dieses beschuldigt wird, Folter anzuwenden. Häftlinge würden geschlagen und getreten, sie müssten stundenlang in Handschellen gefesselt in der Sonne ausharren. Vor Gericht würden ihnen Anwälte verwehrt.

     

    Die Herausgeber des unabhängigen Internetmagazins „Sandhaan“ wurden wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt, unliebsame Politiker seien ebenso weggesperrt worden wie religiöse Führer oder Künstler. Gleichzeitig baut der Präsident ehemalige Militär-Gebäude zu Gefängnissen aus - auf Inseln weit weg von den Luxus-Hotels der Touristen.

    Grundrechte wie die Rede- und Meinungsfreiheit sind eingeschränkt; im Vorfeld und während politischer Kundgebungen werden auch friedliche Demonstranten festgenommen. In maledivischen Gefängnissen sitzen nach wie vor zahlreiche politische Häftlinge ein.[9]

     

    Die allermeisten Inseln entsorgen ihren Müll im Meer. So gibt es auch keine Einrichtung, um das Altöl der zahlreichen Boote oder Generatoren zu entsorgen. Der Bauschutt von Hotelbauten landet ebenfalls meist im Meer. Umweltschutz ist auf den Malediven in der Praxis nicht vorhanden.

    Das Interesse der Regierung besteht in möglichst vielen Touristenbetten. Die meisten neuen Hotelinseln sind durch „landscaping“ in die gewünschte Form gebracht. Dies geschieht durch „Ausbaggern“ und Sandpumpen, was ungeheure Schäden an den Riffen hervorruft. Auch Privatflughäfen für einzelne Resortketten, zum Beispiel Maamingili im Süd-Ari-Atoll, werden durch Aufschütten des Riffdaches gewonnen.

     

    Haie werden nicht gegessen, sondern praktisch ausschließlich für den Export der Flossen nach Fernost gefangen und nach Abschneiden der Flossen (das sogenannte „Shark Finning“) wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll verenden. In zunehmendem Maße wird auf Riffische wie Rote Schnapper und Zackenbarsche für die Luxusmärkte der Welt gefischt. Da es sich um standorttreue Fische handelt, ist deren Population gefährdet. Zum Rückgang des Fischbestandes trägt das auf allen Hotelinseln beliebte „Nachtfischen“ bei. Schildkröten sind zwar ebenfalls geschützt, nicht aber die Gelege, was zur Folge hat, dass die Malediven kaum noch Nachwuchs an Schildkröten hervorbringen. Insgesamt ist das Umweltbewusstsein auf den Malediven als katastrophal zu bezeichnen. ... " - (Wiki, Auszug)

     

    Es gibt keinen Meeresspiegelanstieg. Gäbe es ihn, würden die Korallen mitwachsen. Prüf's nach. Die Malediven leiden nicht unter Phantom-Meeresspiegelanstieg, sondern unter einem korrupten Terrorregime, das gnadenlos die Umwelt zerstört.

     

    Gletscher: Ein todbringender eisiger Schleim wälzt sich durch zuvor blühende Alpenlandschaften. Wie gehirngewaschen muß man sein, um das erstrebenswert zu finden? Warum sind manche Menschen so böse?

  • K
    kleinerhobit

    @anna luehse So,so. Die Gletscher schmelzen nicht? Schon mal die Leute in Österreich oder in der Schweiz dazu gefragt? Der Meeresspiegel steigt nicht? Schon mal die Leute auf Tuvalu oder den Malediven gefragt? Das der IPPC-Bericht Mängel aufweist, bedeutet noch lange nicht, das menschliche Aktivitäten keine negative Auswirkungen auf das Klimageschehen haben. Anstatt in den pseudowissenschaftlichen Chor der Klimaskeptiker mitzusingen sollten Sie sich bitte mal bei seriösen Quellen über den Stand der Dinge informieren: Z.B. hier: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/ Schauen Sie dort mal nach, dann können wir weiter diskutieren.

  • AL
    Anna Luehse

    Mal was echt Lustiges:

     

    "Watch as Obama is laughed at during his state of the union address after referring to the "overwhelming scientific evidence on climate change". First the audience laughs, then Pelosi, next Biden and finally Obama himself smirks at the insanity of his remark"

    http://www.youtube.com/watch?v=q20cnn8vOfg

     

    @kl. hobbit: Klimaapokalypse durch menschengemachtes CO2 ist ein Witz; du hast da was ganz falsch verstanden.

     

    Demnächst im IPCC-Theater: Meeresspiegelgate.

     

    Prof. em. Nils-Axel Mörner:

    "Von etwa 1840 bis 1940 ist der Meeresspiegel im Mittel um 1,1 mm pro Jahr und damit insgesamt um etwa 11 cm gestiegen. Dieser Anstieg stimmt gut mit der Rotationsgeschwindigkeit der Erde überein.

    Seit etwa 1940 war der Meeresspiegel stabil oder ist sogar gesunken. In den vergangenen 30 bis 40 Jahren ist er praktisch stabil geblieben. Wir verfügen hierzu über zuverlässige Daten.[1] (...) "

     

    http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/was-ist-dran-am-globalen-anstieg-des-meeresspiegels/

  • AL
    Anna Luehse

    @ kleinerhobit verkündet:

     

    "die Umweltbewegung muß sich beeilen, denn laut dem Weltklimarat muß ab 2015 der CO2 Ausstoß um jährlich 5% sinken."

     

    Dessen Führer, der Diesellokspezialist und Großindustrielle Pachauri, ist zum Synonym für Wissenschaftsbetrug, Propaganda und milliardenschwere Abzocke geworden.

    Hat der kleine hobbit tatsächlich nichts von CLIMATEGATE, Glaciergate, Hollandgate und Africagate gehört?

     

    Fakten: Die Meeresspiegel steigen NICHT.

    Die Südsahara wird immer grüner.

    Die Himalajagletscher schmelzen NICHT.

    Holland liegt NICHT zu 55% unter dem Meeresspiegel.

    Seit 1998 gibt es LEIDER keine Erderwärmung.

    IPCC ist KEINE wissenschaftliche, sondern eine politische Organisation.

     

    hobbit: "Die G 20 Staaten sind für ca. 90% der menschen gemachten Treibhausgase vereantwortlich."

     

    Die Insekten sind für das 100fache "menschengemachten" CO2s verantwortlich. Der größte CO2-Produzent: Die Weltmeere.

     

    "Die Bedeutung des anthropogenen CO2 ist im Bezug auf den globalen Treibhauseffekt extrem gering. Der Anteil des menschen-gemachten (anthropogenen) CO2 am globalen Treibhauseffekt macht lediglich 1,2% aus. Und von diesen 1,2% liegt der Anteil der Bundesrepublik Deutschland bei ca. 0,04%-Punkten am weltweiten anthropogenen CO2-Ausstoss. Und was wir Deutschen davon einsparen können, liegt weltweit bei ca. 0,0002%-Punkten. ..."

     

    http://www.solarresearch.org/1478062.htm

  • K
    kleinerhobit

    Es macht wenig Sinn, wenn die Umweltbewegung auf zukünfitgen UN-Umweltkonferenzen Flagge zeigt, wenn dabei sowieso nichts rauskommt. Es wäre besser eine starke Kampagne gegen die Klimapolitik der G 20 Staaten zu organisieren. Die G 20 Staaten sind für ca. 90% der menschen gemachten Treibhausgase vereantwortlich. Daher sollten sie als erste ein wirksames Abkommen zum Klimaschutz aushandeln. Diesem Abkommen können dann später andere Staaten beitreten. Das wäre dann nicht das erste internationale Abkommen, das auf diese Weise zustande gekommen ist. Und die Umweltbewegung muß sich beeilen, denn laut dem Weltklimarat muß ab 2015 der CO2 Ausstoß um jährlich 5% sinken.

  • K
    kleinerhobit

    Es macht wenig Sinn, wenn die Umweltbewegung auf zukünfitgen UN-Umweltkonferenzen Flagge zeigt, wenn dabei sowieso nichts rauskommt. Es wäre besser eine starke Kampagne gegen die Klimapolitik der G 20 Staaten zu organisieren. Die G 20 Staaten sind für ca. 90% der menschen gemachten Treibhausgase vereantwortlich. Daher sollten sie als erste ein wirksames Abkommen zum Klimaschutz aushandeln. Diesem Abkommen können dann später andere Staaten beitreten. Das wäre dann nicht das erste internationale Abkommen, das auf diese Weise zustande gekommen ist. Und die Umweltbewegung muß sich beeilen, denn laut dem Weltklimarat muß ab 2015 der CO2 Ausstoß um jährlich 5% sinken.

  • K
    kdalaryd

    Endlich ein Umdenken,

     

    die NGOs haben ihren bescheidenen Beitrag zum Scheitern der Verhandlungen beigetragen. Nun wird hoffentlich auch der IPCC reformiert und wir können neu ran ans Thema Klima.

     

    mmn der interessanteste blog von allen:

     

    klimazwiebel.blogspot.com/