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Kritik an IslamkritikernDie Freiheit der Anderen

In der Debatte um Islam und Islamismus versuchen urdeutsche Feuilletonisten drei Einwandererkindern das Wort zu verbieten. Doch die Diskussion braucht beide Seiten.

Henryk M. Broder: "Ates, Kelek und ich sind keine ,Beutedeutschen'". Bild: dpa

BERLIN taz | Der Pranger war im Mittelalter ein Schandpfahl, an dem Verbrecher öffentlich zur Schau gestellt wurden. Das Volk konnte den Missetäter anglotzen, mit faulem Essen bewerfen und beschimpfen. Heute ist der Pranger ein medialer, und eine Straftat muss niemand mehr begehen. Es reichen Zeitungsseiten aus, um vorgeführt zu werden - und momentan geschieht dies im deutschen Feuilleton. Am Pranger stehen ein polnischer Jude, eine türkische und eine türkisch-kurdische Muslimin. Journalisten haben in den letzten Wochen in einem Artikelschwarm den Publizisten Henryk M. Broder, die Juristin Seyran Ates und die Soziologin Necla Kelek angegriffen - alle sind sie hauptberuflich Islamkritiker. Und meist reichten den Zeitungsmachern ein paar Zitate, um zu belegen, dass die drei "Hassprediger" seien.

Bei der Auseinandersetzung wurde schnell klar, dass es nicht um den Islam geht, sondern um die Frage, wer überhaupt diskutieren darf. Auf der einen Seite stehen urdeutsche Feuilletonredakteure, die dem Trio am liebsten ganz das Wort entziehen würden. Auf der anderen Seite stehen Polemiker mit Migrationshintergrund, die sich für ihr Dasein und ihre politische Einmischung ins deutsche Feuilleton rechtfertigen sollen. Grund: Sie seien zu pathetisch, zu rigoros, zu wenig differenziert. Also: Mund halten!

Richtig ist, dass alle drei den Grenzgang pflegen, Skandale zu inszenieren versuchen und sich selbst vermarkten. Seyran Ates scheiterte in ihrem letzten Buch, "Der Islam braucht eine sexuelle Revolution", mit einer krampfhaften Provokation. Necla Kelek erweckt in ihrem im März erscheinenden Werk "Himmelsreise: Mein Streit mit den Wächtern des Islam" den Anschein, als führe sie den Kampf mit der von ihr kritisierten Religion ganz allein. Und wenn Henryk M. Broder fordert, die "Islamkritik" müsse ihre Kritiker "mit der Axt ins Bad" treiben, so bewegt er sich auf dem Niveau derer, die er anprangert.

Doch auch wenn die Umgangsformen von Broder, Ates und Kelek nicht die besten sein mögen - die Debatte über den Islam braucht die drei. Denn sie argumentieren aus einer Haltung heraus, die sonst in der Diskussion komplett fehlen würde: die Haltung von Menschen, die um ihre Freiheit erst ringen mussten. Sie haben sich freigekämpft und einen nicht selbstverständlichen Platz in der Gesellschaft besetzt. Dementsprechend polemisch suchen sie die Öffentlichkeit, nehmen politisch Stellung. Sie formulieren Sätze wie Ohrfeigen. Prangern eine elitäre, weiße Parallelgesellschaft an, die auf Multikulti schwört, gerne exotisch essen geht, aber in ethnisch reinen Wohngebieten lebt.

Wer die drei verstehen will, der muss zurückblicken. Henryk M. Broder, 1946 als Sohn zweier Holocaust-Überlebender in Polen geboren, kam 1958 mit seinen Eltern nach Deutschland. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern bezeichnete er als "KZ-Krüppel, die schon ausrasteten, wenn ich eine Stunde zu spät nach Hause kam."

Necla Kelek zog 1968 im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern aus der Türkei hierher. Sie schilderte einst, der Vater habe ihr die Teilnahme am Schulsport zum Schutze ihrer Jungfräulichkeit verboten. "Der Platz auf der Ersatzbank entsprach so ganz meinem damaligem Lebensgefühl", blickt sie zurück. "Ich selbst musste mir meine Freiheit nehmen, sonst hätte ich sie nicht bekommen," sagt sie.

Im Alter von sechs Jahren kam Seyran Ates 1969 nach Berlin, wo sie mit ihren Eltern und vier Geschwistern in einer Einzimmerwohnung aufwuchs. Gegen den Widerstand ihres Vaters machte sie Abitur, riss mit siebzehn von zu Hause aus, begann ein Jurastudium und arbeitete nebenher in dem Frauenladen, in dem sie 1984 von einem türkischen Nationalisten niedergeschossen wurde.

Darf man ihnen nach diesen Erfahrungen das Recht auf polemische Reflexion absprechen? Und wenn ja, auf welche Weise geschieht dies? In der Süddeutschen Zeitung wurde Necla Kelek als eine denunziert, die Menschenrechte so fanatisch verteidige wie strenggläubige Muslime den Koran. Rechtfertigt ihr Leben das nicht?

Vor allem Necla Kelek und Seyran Ates verteidigen unsere Werte - Demokratie, Gleichberechtigung und die Achtung der Menschenrechte -, die sie sich so vehement erkämpfen mussten. Die meisten von uns genießen die von unseren Vorfahren erkämpften Rechte auf selbstverständliche und, wie die Ignoranz gegenüber den Lebensläufen zeigt, auch gedankenlose Weise.

Man muss die Meinungen von Henryk M. Broder, Seyran Ates und Necla Kelek nicht teilen - vieles ist maßlos und selbstgerecht. Aber wenn wir ihnen einen Maulkorb aufsetzen, wird die Debatte nur noch von urdeutschen Intellektuellen geführt. Da kann man nur sagen: "Hurra, wir kapitulieren"!

Berichtigung

Auf taz.de war unter der Überschrift "Die Freiheit der Anderen" über den Publizisten Henryk M. Broder zu lesen, dieser fordere, "die 'Islamkritik' müsse ihre Kritiker 'mit der Axt ins Bad' treiben". Diese Aussage hat jedoch Broder nicht getroffen. Wir bedauern den Fehler.

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110 Kommentare

 / 
  • DP
    Daniel Preissler

    Die Debatte gleicht der Israelkritik-Debatte wirklich wie ein Ei dem anderen. Die Argumente sind auch häufig dieselben. Umso erstaunlicher, dass die Vertreter der beiden Meinungsrichtungen oder -spektren sich hier (oder da) in umgekehrter Konstellation gegenüberstehen.

     

    Der einzige Unterschied mMn: Bei der Israelkritik geht es um klare Aktionen des israelischen Militärs, an die - meistens unnötigerweise - die Antisemitismusdebatte immer wieder angekoppelt wird, manchmal spielt es aber tatsächlich mit rein. Bei der Islamkritik geht es um abstrakte Gedankenspielchen und Symbole (Minarette und Kopftücher), von denen selbst keinerlei direkte Gefahr für irgendwen ausgeht. Hier wird der Terrorismus, nicht vorhandene Gleichberechtigung, der Staat Iran usw. angehängt. Häufig ohne direkten Zusammenhang, manchmal spielt es aber tatsächlich (in zumindest reale Ängste) mit rein.

     

    Bitte Aso und andere: Schaut euch mal eure Argumentationen gegen "den Islam" und zur Verteidigung seiner schreibenden und redenden Kritiker an und legt diese dann auf die Paralleldebatte um. Das Ergebnis wird euch überraschen. Dasselbe gilt genauso für die andere Seite. (Häufig arbeiten genau diejenigen mit rassistischen Ressentiments, die anderen ebensolche vorwerfen.) So dürften sich dann einige Standpunkte erheblich - und ich schließe mit dem Lieblingswort aller Anti-Deutschen - relativieren!

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Finde dein Abgrenzungsversuch gegenüber Broder hat

    was von der klammheimlichen Bewunderung, die man

    neuerdings Dieter Bohlen entgegenbringt.

     

    Wenn dir argumentativ echt überhaupt nichts einfällt,

    warum musst du dann irgendwelche Glatzen und obskure

    Websites aufwerten? Was hat das mit der hiesigen

    Diskussion zu tun? Oder haben die soviel Einfluss auf

    dich, das du nur dann etwas gut findest, wenn die es

    schlecht finden, und umgekehrt?

     

    Ich behaupte jedenfalls, das eure Zusammendenkerei

    von Religionskritik und Fremdenfeindlichkeit

     

    1. keinerlei Einfluss hat bezüglich der Zunahme

    gesellschaftlicher Toleranz oder der Verbesserung

    der Situation von Migranten hierzulande

     

    2. gefährliche Verallgemeinerungen enthält, die

    rückständigen radikalen politischen Organisationen

    ohne Not wertvolle Schützenhilfe geben

     

    3. weder durch analytische noch durch empirische

    Schlussfolgerungen irgendwie belegbar ist, sondern

    völlig auf Rationalisierungen und verleugneten

    Schuldgefühlen aufbaut

     

    4. nicht Migranten oder Moslems in Schutz nimmt,

    sondern alberne Zerrbilder dieser Gruppen

    etabliert, und somit hilft, die tatsächlichen

    Probleme dieser gesellschaftlichen Gruppen zu

    verschleiern

     

    5. zum Fundus einer Linksfolklore gehört, die schon

    seit Jahrzehnten echtes linkes Denken durch

    Gefühlsduselei ersetzt hat, und die einer linken

    Tradition in Deutschland unwürdig ist

  • H
    hto

    @Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

    Der stumpf- wie wahnsinnig-kreislaufend zeitgeistlich-reformistische Faschismus basiert auf dem "gesunden" Konkurrenzdenken des Wettbewerbs um das "Recht des Stärkeren" der nun "freiheitlichen" Marktwirtschaft - Symptomatik in Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll durch gebildete Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, zum Erhalt der zeitgeistlichen Hierarchie von materialistischer "Absicherung" in allen denkbaren ...losigkeiten!?

  • FF
    franz ferdinand

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

     

    Mag ja sein, dass Ihr wahrer Name Maria Mueller-Ruemmelsdorf ist, aber wer hier statt Argumente zu bringen völlig sinnlos Internetsperren verlangt, als sei er der Bundesinnenminister und ansonsten eine 'durchgeknallte' Sprache a la 'Falls Sie solche falschen Behauptungen wiederholen, wird's ungemütlich' pflegt, muss sich schon fragen lassen, welche Absichten er mit seinen Auftritten in diesem Forum hier wirklich verfolgt.

     

    Ansonsten gebe ich Ihnen teilweise sogar recht, 80% des in letzter zeit so populären sich antimuslimisch ausfführenden Kulturchauvinismus sind ganz banale Überfremdungsängste in einer politisch-korrekten Verpackung nach dem Motto 'Ich hab ja nichts gegen diese Fremden mir gehts nur um die Rechte der Frauen und den für uns Deutsche so wichtige Kampf gegen den Antisemitismus'.

     

    Broder und Konsorten gehts sicher um etwas anderes, das hat mehr eine aussenpolitische Dimension, weshalb er ja heute noch George Dabbelju manch Träne nachweint. Aber ein bisschen Polemik gegen inländische Muslime nach dem Motto, die sind doch überall in der Welt gleich, ist ja vielleicht nicht schädlich um den lethar

    gischen Michel ein bisschen mehr Begeisterung für den 'Krieg gegen den Terror' zu verpassen.

     

    Frau Keleks Motive im Kampf gegen türkische Paschatum sind sicher ehrenhaft, aber in letzter Zeit springt sie mir doch ein bisschen zu oft über jedes Stöckchen, dass ihr die Konservativen hinhalten, ob im Kampf gegen 'Großmoscheen' in Köln, Sarrazin-Debatte oder Minarettenstreit , bei jedem Islamstreit macht sie für die Rechten den Vorzeigetürken. So hält man sich halt im Gespräch. Mal zu differenzieren wäre ja auch sicher zu langweilig für die Medien.

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Karl Popper, auch schon gestorben, hat mal ein

    fundamentales Diktum formuliert über etwas, was

    tatsächlich neu sein könnte in der Welt der Moderne:

     

    "Wir können jetzt unsere Theorien den Kampf ausfechten lassen - wir können unsere Theorien sterben lassen, an unserer Stelle...Wir können

    falsche Theorien durch gewaltlose Kritik beseitigen.

     

    Gewaltlose kulturelle Evolution ist nicht nur ein utopischer Traum..."

     

     

     

    @ Irene, @ aso

     

    Sehr gute, weiterführende Links zum Thema !

     

     

     

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

    Frage mich zwar, was das bedeutet mit dem ungemütlich

    werden, und ob jetzt der Server in die Luft gesprengt

    wird, wenn man sie falsch interpretiert. Allerdings

    sind sie in einer Weise persönlich beleidigend, das

    sich eine Fortsetzung des Gedankenaustausches leider

    erübrigen muss.

  • H
    hschweizer

    @Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    "Ich habe niemals und nirgends konkrete Personen oder abgrenzbare Personenmehrheiten als "Faschisten" bezeichnet, wie Sie mir das unterstellen."

    meine rede. bei ihnen wird jeder und niemand zum faschisten.

    p.s. wenn sie schon auf imperialistische art meine schreibweise von logik kritisieren; was genau verstehen sie unter löamentieren?

  • H
    hschweizer

    @Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    "Ich habe niemals und nirgends konkrete Personen oder abgrenzbare Personenmehrheiten als "Faschisten" bezeichnet, wie Sie mir das unterstellen."

    meine rede. bei ihnen wird jeder und niemand zum faschisten.

    p.s. wenn sie schon auf imperialistische art meine schreibweise von logik kritisieren; was genau verstehen sie unter löamentieren?

  • A
    aso

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf:

     

    „Hier haben sich ja offensichtlich einige Rechte mit pseudointellektuellem Anspruch versammelt...“:

    Islamkritik ist also per se Rechts? Oder gibt es sie auch von Mitte oder Links?

     

    „...Ob Sie den zutreffenden Begriff Islamophobie für "wissenschaftlich" halten oder nicht, finde ich eigentlich nicht so interessant...

    Wer da an Begrifflichkeiten mäkeln will, der mag das tun. Er macht sich halt bewusst oder unbewusst zum Mittäter der Brandstifter...“:

     

    Sicher kann man alle Begriffe in einen Topf werfen und unter dem Oberbegriff „Islamophobie“ zu einen Brei zusammenrühren, der jegliche Kritik denuzieren soll.

     

    Indem man nicht differenziert zwischen Begrifflichkeiten wie Islam-Kritik, - Phobie, und -Feindlichkeit macht man sich mitschuldig bei dem Versuch, Kritik per se als Rechts und Rassistisch zu verunglimpfen.

     

    Dies steht in krassem Widerspruch zu Ihrer am

    11.02.2010 18:31 Uhr geäußerten Meinung:

     

    „Selbstverständlich muss es zulässig sein, grundsätzliche Vorbehalte gegen Religionen an sich zu formulieren. Es steht grundsätzlich schon in der Tradition der Aufklärung, die Existenz Gottes zu bezweifeln...“:

     

    Nun verraten Sie doch mal Sie doch mal, wie man hierzulande Kritik an einer Politreligion üben soll, in deren heiligen Schriften, von denen betont wird, sie seien wörtlich auszulegen,

    von erheblichem Gewaltpotential gegenüber Nichtmuslimen die Rede ist? Diese seien Menschen zweiter Klasse (Dhimmis)...

    ohne sich Ihrem Vorwurf auszusetzen,

    man wolle eigentlich nicht den Islam kritisieren, sondern

    hätte dumpfe und plumpe Motive, wie Beleidigung und Denunziation migrantischer Menschen im Sinn?

     

    Wer den -Phobie-Begriff benutzt, verfolgt damit eine Strategie:

     

    „Kritik könne nicht als Phobie deklariert werden, da dies impliziere, die Kritik sei bereits widerlegt. Auch werde damit unterstellt,

    sowohl die Annahme einer Bedrohung durch den Islam als auch dessen Einordnung als Ideologie werde im Rahmen eines gesellschaftlichen Konsens als irrational

    und der psychologischen Betreuung würdig angesehen. Die Pathologisierung von Widerspruch und Kritik über den Neologismus Islamophobie sei „blanke Arroganz“ und ein Symptom

    des intellektuellen Versagens der islamischen Elite sowie ihrer Unfähigkeit, den Islam rational und argumentativ zu verteidigen....

    Wolfgang Günter Lerch ...„Der pauschale Begriff ‚Islamophobie‘, mit dem Muslime jetzt gegen Deutschland operieren, soll im Grunde jede Kritik am Islam zum Schweigen bringen...:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Islamophobie

     

    Im Übrigem geht es den Islam-Kritikern nicht um Ihre aus einer Perspektive der dogmatischen Islamophilie unterstellten Xenophobie,

    sondern um die Ideologie, die mit den Menschenrechten (nicht den Kairoer), Emanzipation und Religionsfreiheit nicht vereinbar ist.

    Sie sollte sich nicht an den Rüpel-Kommentaren der Pi-Seite orientieren, sondern an deren Inhalten.

  • P
    pinetop

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

    Von welchen Kritikern reden wir? Eine Kritik am System Islam ist zwingend, insbesondere für die Linke. Gerade die Linke, die alle wesentlichen Emanzipationsbestrebungen angestoßen hat, ist verpflichtet diesen gesellschaftlichen Fortschritt gegen den emanzipationsfeindlichen Islam zu verteidigen.

     

    Es ist bestürzend festzustellen, dass die Linke die aus demokratischer Verpflichtung notwendige Kritik am Islam fahrlässig der rechten Seite überlassen hat.

     

    Auch eine Diffamierung des Westens als Kulturimperialismus ist mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. Die westlichen Werte sind die unverzichtbare Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen.

  • S
    Schneeleopard

    Henryk M. Broder hat mit unsinnigen Behauptungen wie "Der Unterschied zwischen Islam und Islamismus ist derselbe wie zwischen Terror und Terrorismus" oder "Es sind nicht alle Muslime Terroristen, aber fast alle Terroristen Muslime" viel zur wachsenden Fremdenfeindlichkeit in Deutschland beigetragen. Dabei hat er, wie z. B. Kay Sokolowsky in "Feindbild Moslem" belegt, auch mit den Machern des rechtsradikalen Weblogs Politically Incorrect zusammengearbeitet, von dem er sich bis heute auch auf Nachfragen nicht distanziert hat. Er gibt rechtsradikalen Blogs wie der "Blauen Narzisse" bereitwillig ein Interview und klagt im "Tagesspiegel" über "Jammerjuden", die mit ihrer Angst vor der NPD durch die Talkshows tingelten. Auf diese Weise wurde er Thema einer euphorischen Titelstory der "Jungen Freiheit", und Formulierungen der NPD lesen sich inzwischen wie von Broder abgeschrieben. Geht es ums Thema Folter, erklärt er in "Hurra, wir kapitulieren!", dass "die Idee, man könne dem Terror nur mit rechtsstaatlichen Mitteln beikommen, die Grenze zum Irrealen" überschreite. Wie geht man mit einem solchen Menschen hierzulande um? Man verleiht ihm den Börne-Preis, zahlreiche Medien veröffentlichen seine Texte, er erreicht so eine Massenauflage und bekommt zuletzt eine eigene Serie bei der ARD. Und sobald er für seine Äußerungen kritisiert wird, nehmen ihn linke Medien wie die "taz" und telepolis flammend in Schutz, weil man ihm "das Wort verbieten" wolle.

     

    Dafür fehlt allerdings jeder Beleg. Und gar von einem "Maulkorb" für Islamophobe zu schreiben, ist pure Phantasterie. Wenn Henryk M. Broder zu irgendeinem Thema schreiben will, kann er das beispielsweise in der "Weltwoche" tun. Oder in der "Welt". Oder im SPIEGEL. Oder auf SPIEGEL-Online. Oder im "Tagesspiegel". Oder auf der "Achse des Guten". Etcetera. Und wenn er einmal keine Lust zum Schreiben hat, kann er in eine x-beliebige Talkshow gehen und dort seine Ansichten vom Stapel lassen. Das nennt man heutzutage also einen Maulkorb.

     

    Ein hämischer Kommentar unter dem Telepolis-Artikel, in dem Broders Unterstützer Thierry Chervel für seinen Spezi eine Bresche schlug, trifft ins Schwarze. Er lautet: "Die Muslime sind zu bedauern. Selbst die Sympathien der Telepolis-Autoren beginnen langsam zu schwinden. Am Schluß werden wohl nur noch die Feuilletonisten zu ihnen halten. Diese Entwicklung kann ich nur begrüssen." So sehen die Machtverhältnisse in der Islamdebatte in Wirklichkeit aus.

     

    Es sind nicht Leute wie Broder, die in der Öffentlichkeit zu wenig zu Wort kommen, sondern differenzierter denkende Muslime als z. B. Necla Kelek, themenkundige Islamwissenschaftler oder die wenigen Kritiker der omnipräsenten Islamophobie. Von den Massenmedien totgeschwiegen werden Publizisten wie Kay Sokolowsky und MedienwissenschaftlerInnen wie Sabine Schiffer. Letzere wurde von Broder durch den Dreck gezogen, wegen einer Meinungsäußerung geht man juristisch gegen sie vor, Broders Leser und Unterstützer bei Politically Incorrect stimmen ins Flaming mit ein, veröffentlichen gezielt ihre Adresse und andere persönliche Daten, daraufhin erhält sie Morddrohungen und ihre Veranstaltungen werden von PI-Aktivisten gestört. Unter ihrem bei Youtube eingestellten Vortrag zur Entstehung des aktuellen Hasses auf Muslime finden sich inzwischen Kommentare wie "Tötet die Frau Schiffer, wo immer ihr sie auffindet." Von einer Broder vergleichbaren Allgegenwart in unseren angeblich so linken, rotgrünen, gutmenschlichen Medien keine Spur. Wann hat sich die taz das letzte Mal lautstark für Sabine Schiffers Redefreiheit eingesetzt oder ihr anderweitig ein Podium geboten? Würde es helfen, wenn Schiffer einer rechtsradikalen Publikation ein Interview gäbe oder sich für die Folter ausspräche?

     

    Die Reaktionen auf die genannten Artikel in der "taz" und auf "telepolis" waren zu erwarten: Broders Fanclub auf "Politically Incorrect" bricht in Triumphgeheul aus, und auf der "Achse des Guten" wird noch einmal nachgekartet (worauf sich die "taz" tatsächlich korrigieren muss, weil ein Broder zugeordnetes Zitat nicht von Broder selbst sondern einem seiner Handlanger auf dem von Broder mitverantworteten Multi-Autoren-Blog stammt). Inzwischen tummeln sich offenkundig auch viele PI-Anhänger hier in der Kommentarspalte. Es ist doch klar, dass die Fremdenfeinde ständig noch einen drauf legen: Wenn man jemanden so leicht vor sich hertreiben kann, wie das unsere linken Medien derzeit zulassen, dann macht das Hetzen doch erst so richtig Spaß.

  • I
    Irene

    @Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

    "Deswegen: Kein Fußbreit Boden den antiislamischen Hasspredigern! Strafrechtliche Verfolgung der Islamophobie jetzt! Internetsperren oder Löschung gegen Hassseiten!"

     

    Ist das Ihr Ernst?

     

    Eine Religion oder Ideologie muss sich an dem messen und kritisieren lassen, was in der Realität hinten rauskommt und da finde ich den alten taz-Artikel von Sonja Mikich immer noch ganz passend:

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/06/a0132

  • MM
    Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    Hier haben sich ja offensichtlich einige Rechte mit pseudointellektuellem Anspruch versammelt.

     

    Sogar einer, der mal was von "aristotelischer Logig" gehört hat, allerdings nicht so recht weiß, wie man "Logik" schreibt.

     

    Wow! Na, keine Lust mehr auf PI?

     

    Ob Sie den zutreffenden Begriff Islamophobie für "wissenschaftlich" halten oder nicht, finde ich eigentlich nicht so interessant. Islamophobie gibt es jedenfalls in der außerwissenschaftlichen Wirklichkeit. Über den Tod eines der Opfer dieser mörderischen Hassideologie wurde gerade vor ein paar Wochen in Dresden verhandelt. Es war nicht das erste und wird nicht das letzte Opfer gewesen sein.

     

    Wer da an Begrifflichkeiten mäkeln will, der mag das tun. Er macht sich halt bewusst oder unbewusst zum Mittäter der Brandstifter.

     

    Ach ja @hschweizer:

     

    Ich habe niemals und nirgends konkrete Personen oder abgrenzbare Personenmehrheiten als "Faschisten" bezeichnet, wie Sie mir das unterstellen. Das möchte ich mal klarstellen. Falls Sie solche falschen Behauptungen wiederholen, wird's ungemütlich.

  • A
    aso

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf:

    „...Ansonsten gab's hier glaube ich noch eine Nachfrage wegen des wissenschaftlichen Nachweises einer strukturellen Gleichheit zwischen Islamophobie und Antisemitismus:

    Der Frager sollte sich mal mit der Arbeit von Prof. Dr. Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung beschäftigen, der das zweifelsfrei belegt...“:

     

    Was Sie hier einen „wissenschaftlichen Nachweis“ nennen, ist seine in der Süddeutschen verbreitete

    Schizophrene These Antisemitismus sei mit Islamophobie zu vergleichen:

    Geht’s noch?

    Mit dieser Vergleichs-These liegt Benz im übrigen Lichtjahre daneben.

    Allein die Verwendung des Begriffes „Islamophobie“ ist völlig unseriös, da Kritik als pathologisch gebrandmarkt und damit kaltgestellt werden soll.

     

    Prof. Julius H. Schoeps, Historiker und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam

    äüßert sich zu den Thesen von Benz wie folgt:

     

    „...Der Vergleich mag hehren Motiven entspringen, doch bei genauerer Betrachtung entpuppt er sich als unfundiert, zweifelhaft - wenn nicht sogar gefährlich...“:

    http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=31&Param_Red=12650

     

    Thierry Chervel vom Perlentaucher:

     

    „...Der Begriff Islamophobie wird von den Gegnern der Islamkritik deshalb gebraucht, weil man damit einen Diskurs,

    der im Namen der Aufklärung spricht, zu einem irrationalen, einen nationalistischen und populistischen Diskurs erklären möchte.

    Es gibt einen Wunsch, eine Art Angstlust, dass die Islamkritik eigentlich so etwas ist wie Rechtspopulismus...“:

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32052/1.html

     

    Was Ihren Vorschlag zur Einschränkung der Meinungsfreiheit angeht:

    Religion ist per se irrational.

     

    Daher ist Religionskritik grundsätzlich geboten, erst recht, wenn sie untrennbar mit politischen Anteilen vermischt ist wie der Islam.

    Eine Religion, die Kritik als pathologisch, Rechts und Rassistisch diffamieren will, um sich der Kritik zu entziehen,

    macht sich mit seiner vehementen Ablehnung jeglicher Kritik nur verdächtig.

    Auch von interner Kritik keine Spur. Allenfalls von Ex-Muslimen kommt was.

    Mit seiner regressiven Ablehnungsstrategie rückt sich der Islam selbst in den Focus.

    Was ist von dem Gewaltpotential gegenüber Nichtmuslimen in Verbindung mit dem wörtlichen Auslegungsgebot des Korans zu halten?

  • VG
    Vera Gehlkiel

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

     

    1. Benz spricht überhaupt nicht von struktureller

    Gleichheit zwischen Islamophobie und

    Antisemitismus. Er lehnt den Begriff Islamophobie

    vollständig ab.

    Benz spricht von "strukturellen Ähnlichkeiten".

    Seine Bezugsgruppe sind "sogenannte

    Islamkritiker".

     

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0125/feuilleton/0004/index.html

     

     

    2. Benz stützt sich wesentlich auf die Auswertung

    von Internetblogs. Inwieweit selbige

    repräsentativ Meinungen abbilden, steht völlig

    infrage. Benz ist, nicht nur deswegen, und nicht

    nur bei "Hasspredigern", umstritten.

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/837/499119/text/

     

     

    3. Broder, den sie mutmasslich unter den

    Straftatbestand der Volksverhetzung gestellt

    sehen wollen, hat erst kürzlich ein Buch des

    Professor Benz ausgesprochen positiv rezensiert,

    und dabei seine wissenschaftliche Sorgfalt und

    selbstbescheidende Transparenz herausgestellt.

     

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,674311,00.html

     

     

    4. Vergleichende Sozialforschung arbeitet niemals

    mit Beweisen, wie sie insinuieren. Es dürfte

    eigentlich auf der Hand liegen, das sie das

    gar nicht kann. Zuordnungen wie "längst

    wissenschaftlich nachgewiesen" und "zweifelsfrei

    belegt" leistet sich jedoch heutzutage noch nicht

    mal mehr die Atomphysik. Solche tendenziösen

    Apodikte gibt es eigentlich nur noch bei

    rein ideologisch induzierten Konglomeraten wie

    etwa den "Kreationisten".

     

    5. Faschismus ist eine auf italienischen Vorbildern

    beruhende totalitäre Ideologie, die nach

    bisherigen empirischen Erfahrungen sowohl die

    Tendenz stark unterstützt, Verbrechen zu begehen,

    als auch jene, die Meinungsfreiheit aufzuheben.

     

    Typischerweise bemüht sich der Faschist hierbei

    um sprachliche Verkürzung, Zusammenfassung von

    Kritik zu Parolen, und der ständigen Unterlegung

    eigentlich notwendiger, aber leider ausbleibender

    Konsequenzen ernster Natur für Andersdenkende.

     

    Darüber hinaus wird diesen Andersdenkenden eine

    eigentliche Absicht unterstellt, an der es an

    sich gar nichts zu deuten gibt und welche

    demzufolge eine Beweisführung erübrigt.

  • H
    hschweizer

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    die gute frau Maria Mueller-Ruemmelsdorf hat die aritstotelische logig ein bisschen krummgebogen - vielleicht hat sie einfach keine ahnung davon - und die islamkritiker broder, kelek und ates kurzerhand zu faschisten gemacht. quod erat demonstrandum. wer´s nicht durchschaut und glaubt, ist selber schuld.

  • MM
    Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    @ Pinetop:

     

    Selbstverständlich muss es zulässig sein, grundsätzliche Vorbehalte gegen Religionen an sich zu formulieren. Es steht grundsätzlich schon in der Tradition der Aufklärung, die Existenz Gottes zu bezweifeln. Das ist aber eine recht triviale Diskussion und darum geht es den sog. "Islamkritikern" auch nicht. Denen geht es um die Denunziation migrantischer Menschen, um die Beleidigung der heiligsten Werte ihrer ohnehin durch den Westen unterdrückten Kulturen und nicht zuletzt um die Rechtfertigung immer neuer Angriffskriege i.S.d. von des Ihnen herbeigesehnten und herbeigeschrieben "Kampfes der Kulturen".

     

    Deswegen: Kein Fußbreit Boden den antiislamischen Hasspredigern! Strafrechtliche Verfolgung der Islamophobie jetzt! Internetsperren oder Löschung gegen Hassseiten!

  • P
    pinetop

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    leider haben Sie einen Sachverhalt übersehen. Antisemitismus ist keine Religionskritik. Religionskritik als Aufklärung muss immer möglich sein. Antisemitismus ist Verschwörungstheorie und basiert auf Denkstrukturen aus der Zeit vor der Aufklärung. Islamkritik ist ein Teil der allgemeinen Religionskritik und somit ein Ergebnis der Aufklärung. Eine Kritik am Christentum wie sie z. B. von Hans Albert oder Karlheinz Deschner geübt wurde muss selbstverständlich auch für den Islam erlaubt sein.

     

    Sie werden es mir nicht verübeln können, dass ich als Atheist die Gewaltausbrüche im Koran gegen die Ungläubigen nicht kommentarlos hinnehme.

     

    Da Sie als entschiedene Faschismusfeindin schreiben, was ich übrigens sehr begrüße, sollten Sie auch ein mal über den Begriff Klerikalfaschismus nachdenken.

  • H
    hto

    Zitat CIGDEM AKYOL: "... zu wenig differenziert."

     

    Das bedeutet in der gewohnten und leichtfertig konsumierten Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll des "freiheitlichen" Wettbewerbs, daß sie den Finger zu sehr in die symptomatischen Wunden des Kreislaufs des zeitgeistlich-reformistischen Faschismus stecken, und eine geradezu "skandalöse" Wahrheit zu sehr den Nerv für Eindeutigkeit der "Anderen" / "braven Bürger" trifft!?

     

    Zitat CIGDEM AKYOL: "Also: Mund halten! Richtig ist, dass alle drei den Grenzgang pflegen"

     

    Richtig, es sind opportunistisch-populistische Provokateure der gebildeten Suppenkaspermentalität auf systemrationaler Sündenbocksuche, und NEIN, NEIN, NEIN, eindeutige Wahrheit läßt sich in jeder Hinsicht schlecht VERMARKTEN, im "gesunden" Konkurrenzdenken!?

  • DK
    David Kornbaum

    Liebe Çiğdem,

    ein hehres Ziel haben Sie sich da gesetzt - aber ganz weit verfehlt. Um nur einen Gedankengang aufzunehmen: Die Art des Trios ist nicht mehr Verteidigung von Werten wie Freiheit usw... . Diese Herrschaften haben sich in einen Angriffskrieg hineingesteigert. Wollte man eine Lanze für sie brechen, könnte man es bestenfalls präventive Kriegsführung nennen. Sie sprechen sich für die Einschränkung von Grundrechten von Muslimen aus; vor allem das Grundrecht auf Religionsfreiheit und das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Wie? Fragen Sie mal den Cihad, der von einer Ärztin abgewiesen wurde und die kopftuchtragende Studentin, die von einem Rentner rabiat angepöbelt und bespuckt wird, weil sie... eben einen Kopftuch trägt. Biedermann und die Brandstifter wäre jetzt eine gute Lektüre wert...

  • MM
    Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    @ franz ferdinand

     

    Zitat:"Soll ich ihnen was sagen, mein verdacht ist, Frau Mueller-Ruemmelsdorf ist gar nicht die, die sie vorgibt zu sein, sondern eine, die der Wahrheit, wie sie sie versteht, ein bisschen nachzuhelfen versucht, um das Argument des Artikels, die Kritiker der Islamkritiker wuerden jene mundtot machen wollen, endlich auch mal belegen zu können. Ist ja nicht so schwer sich hinter einen Nickname zu verstecken." Zitat Ende

     

    Soll ich Ihnen mal was sagen, Sie Verschwörungstheoretiker? Mein Name ist nicht mal ein Nick, sondern mein Klarname. Dass ich den Umlaut "ü" hier als "ue" schreibe, hat lediglich den Grund, dass das wegen häufiger Korrespondenz mit fortschrittlichen Menschen in den USA als Textbaustein bei mir so abgespeichert ist.

     

    Ansonsten gab's hier glaube ich noch eine Nachfrage wegen des wissenschaftlichen Nachweises einer strukturellen Gleichheit zwischen Islamophobie und Antisemitismus: Der Frager sollte sich mal mit der Arbeit von Prof. Dr. Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung beschäftigen, der das zweifelsfrei belegt. Dieser Wissenschaftler wurde übrigens auch schon das Opfer der Hasspredigten sogenannter "Islamkritiker".

     

    Für alle die über die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit löamentieren, die ich gefordert haben soll: Die sog. Islamkritik ist nichts anderes als notdürftig maskierte Fremdenfeindlichkeit, bei einigen noch gemischt mit einem gehörigen Schuss Imperialismus - deshalb wird ja auch der Ecke gerne der Einfall in fremde Länder gerechtfertigt. Letztlich läuft das auf nichts anderes hinaus als auf Faschismus - und Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.

  • OD
    Olivier Djappa

    Eine ernsthafte und kritische Auseinandersetzung mit Religionen und anderen Wahrheitsfindungssystemen ist gut und wichtig. Hinter der sogenannten "Islamkritik" verbirgt sich jedoch in vielen Fällen nichts anderes als ein politisch korrekt lackierter Rassismus, der seine Fremdenfeindlichkeit und seine Vorurteile gegen dunkelhaarige Menschen mit scheinbar rationalen und vernünftigen Gründen zu kaschieren sucht.

  • R1
    Ritter 1

    "Islamkritik" ist das Schlachtfeld einer seit langem notwendigen Auseinandersetzung zwischen einer etablierten Gutmenschenklasse und einem unter deren Pression stehendem Volk !

  • FF
    franz ferdinand

    von Sebastian T.:

     

    "Ich bitte alle den Kommentar der Leserin Maria Mueller-Ruemmelsdorf zu beachten, um exemplarisch das Weltbild der im Artikel angesprochenen Personen zu begutachten."

     

    Ein bisschen zu passend das Ganze scheint mir fast.

     

    Soll ich ihnen was sagen, mein verdacht ist, Frau Mueller-Ruemmelsdorf ist gar nicht die, die sie vorgibt zu sein, sondern eine, die der Wahrheit, wie sie sie versteht, ein bisschen nachzuhelfen versucht, um das Argument des Artikels, die Kritiker der Islamkritiker wuerden jene mundtot machen wollen, endlich auch mal belegen zu können. Ist ja nicht so schwer sich hinter einen Nickname zu verstecken.

     

    Noch eine Ergänzung zu @noname, K. und B. seien längst Teil des Mainstreams: Frau Kelek ist ausserdem noch ständiges Mitglied der von der Bundesregierung organisierten Dt. Islamkonferenz und Trägerin des renommierten Geschwister-Scholl-Preises sowie zahlreicher anderer Literatur- und Kulturpreise, die man auf Ihrer Webseite bewundern kann. Ausserdem ist Sie wirklich bei jedem Thema das auch nur am Rande mit Islam zu tun hat dauerpräsent in den Medien, ob nun Sarrazin Minarettverbot etc., etc. Bei ihr weiss man eben was man bekommt und sowas mögen Journalisten.

  • JB
    Johannes Br.

    Über den Artikel von Cigdem Akyol habe ich mich sehr geärgert. Er bringt keine Fakten, nennt keine Namen derjenigen (außer die Süddt. Zeitung), die die drei darin genannten Islamkritiker kritisieren. Es ist nur polemisch von "urdeutschen Feuilletonisten" die Rede. Mir ist aber auch Eingewanderte bekannt, die die Meinungsäußerungen der drei ablehnen. Der Streit, der hier ausgetragen wird, geht nicht entlang der Fronten "urdeutsch" und "neu-deutsch" oder "eingewandert", auch wenn er die Einwanderungsgesellschaft zum Thema hat.

     

    Auch beschreibt Akyol nicht wirklich, WAS an dem Stil und Inhalt der Kritiker der Islamkritiker falsch oder mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung unvereinbar sein soll. Akyol schreibt, die drei würden "unsere" Werte verteidigen. Das tun sie vielleicht auch auf eine bestimmte Weise, aber sie schießen eben auch über das Ziel hinaus und geraten mit eben diesen Werten in Konflikt. Eben dies darf und muss kritisiert werden!

     

    Ich protestiere gegen diese Art unsaubere Berichterstattung durch die taz. Ich bin seit vielen Jahren Abonnent, weil ich für eine freie und unabhängige Presse bin. Aber dies geht an den Rand des Erträglichen. Echt!

  • G
    gelegentlich

    @Averroes_

     

    ,,Mir scheint, wir nähern uns langsam der notwendigen Islamdebatte." - Hmmh, Sprachverwirrung? Wozu braucht wer hier eine ,,Islamdebatte"? Der Islam ist eine Religion, an die man glauben kann. Man kann es auch sein lassen. Wer nicht daran glaubt hat da nichts zu melden. Ist beim Katholizismus auch so. Dort, wo Muslime verlangen die Allgemeinheit möge diesen oder jenen Punkt der eigenen Religion zur verbindlichen Grundlage für Alle machen, muss man dem entgegen treten. Aber wo geschieht das? Wer so etwas will ist ein Islamist oder Islamfundamentalist. Wie viele davon gibt es hier? Fast keinen, schon gar Niemanden mit ernst zu nehmendem politischen Einfluß.

    Wer vor diesem Hintergrund eine ,,Islamdebatte" will soll bitte mal offen sagen, dass er eigentlich ,,solche" Ausländer raus schmeißen möchte. Darum geht es. Aberwitzig, dass hier versucht wird solche Leute, die man natürlich Hassprediger nennen muss, von ihrem wohlverdienten Schmuddelgeruch zu befreien. Dass Mittäter selber Opfer geworden waren ist schlimm; sobald sie sich aber, wie Broder und Kelek,sich freiwillig dem Mainstream unterwerfen (man sehe nur mal, wo wie oft publiziert wird!), gibt es keinen Grund mehr für irgendein Mitgefühl. Man kann denen nur die Daumen drücken dass sie scheitern und sich einen ehrlichen Broterwerb erschließen können.

  • P
    peeka

    Diese Islamkritiker vs. Islamkritikerkritiserer ist sehr unterhaltsam. Es ist lediglich schade, dass sie nicht bei Popcorn und Cola in einem Kinosaal stattfindet. Da die Betroffenen weder daran beteiligt sind, noch sonderlich interessiert scheinen, ist sie auch nicht allzu ernst zu nehmen.

    Es ist eine Debatte der Deutschen Nachkriegsfolklore, vielleicht die erste Postwiedervereinigungsdiskussion, die etwas weiter geführt wird.

    Das Wort wird niemandem verboten, denn das funktioniert in Zeiten der internetblogs ohnehin nicht.

    Inhaltlich sollte aber niemand diese Debatte überbewerten: Es gab doch schon Anfang der 70er Jahre viele K-Gruppen-Deppen, die den Fabrikarbeiter den Aufstand gegen ihre Chefs oktroyieren wollten und damit keinen Erfolg hatten, weil die Proletarier etwas anderes als die Weltrevolution gemeinsam mit dem KBW vorhatten.

    Auch die Drei von der Zankstelle werden den Kopfbetuchten keinen erfolgreichen Ratschlag geben, weil sie von deren Realität so viel verstehen wie die Kritiker der Kritiker auch.

    So in etwa stelle ich mir die Diskussion in den Lehrerzimmern der Republik über den Punkrock 1979-1980 vor. Jeder hat schon einmal irgendwas gehört, und jeder weiß, was die Jugend eigentlich will, ohne sie gefragt zu haben.

    Nun lässt sich der aktuelle Quatsch nicht mehr sauber in eine alte ideologische Schublade stecken, weil die Widersprüche zur ursprünglichen links-rechts-Verortung zu groß sind.

    Ich würde daher vorschlagen, dies alles einfach in einen Topf zu werfen und Neo-Feuilletonismus zu nennen.

  • MM
    M. Möhling

    > "die 'Islamkritik' müsse ihre Kritiker 'mit

    > der Axt ins Bad' treiben". Diese Aussage hat

    > jedoch Broder nicht getroffen.

    Se non è vero, è ben trovato - stimmt schließlich. Die Tür sollte allerdings heil bleiben, damit man von außen zuschließen kann. Man reiche 1x täglich Gebäck, Saft, Klopapier, SZ und taz, mehr brauchen die Jungs ehe nicht - und recht bedacht könnte man auf das Klopapier verzichten, dual use ist schließlich öko.

  • VG
    Vera Gehlkiel

    @ Mickaela, @ Mevlana, @ Ayla, @ Nejla

     

    Sie begehen einen Denkfehler. Die Religionsfreiheit,

    die das Grundgesetz vorgibt, umfasst ganz eindeutig

    auch das Recht, keine Religion auszuüben, und sich

    nicht mit Religion zu befassen. Es geht also nicht

    darum, ob man den Islam richtig oder falsch versteht.

     

    Es geht um die durch das Grundgesetz garantierte

    Freiheit, den Islam abzulehnen, und auch seine Implikationen abzulehnen. Ich bin wohlgemerkt

    nicht dazu verpflichtet, mich hierzu vorher mit

    dem Islam zu beschäftigen, und sofern sich Islamkritik nicht mit Fremdenfeindlichkeit

    vermischt, ist sie Religionskritik, und nichts

    weiter. Diese Religionskritik kann so umfassend

    sein, das sie zu dem Ergebnis kommt, die kritisierte

    Religion vollständig abzulehnen, oder aber, sogar

    alle Religionen als schädlich für die Gesellschaft

    und einzelne zu empfinden und zu bekämpfen. Dies

    tut zum Beispiel der Atheist, und er ist geschützt

    durch die Gesetze des Staates.

     

    Meine persönliche Ansicht: Der Versuch, Religions-

    kritik mit Fremdenfeindlichkeit zu vermischen, wird

    sowohl von Fremdenfeinden als auch von religiösen

    Fundamentalisten forciert und instrumentalisiert,

    und darum bringt es gar nichts, diesen Konflikt

    bearbeiten zu wollen, indem man Suren des Koran

    zitiert, oder einen eigentlichen dem uneigent-

    lichen Koran gegenüberstellt. Jede Religion

    impliziert das, was ihre Protagonisten darin zu

    finden hoffen, also ist eine so gut oder schlecht

    wie die andere. In diesem Sinne ist Religionskritik

    nicht gegen ein Buch oder einen Text in einem Buch

    gerichtet, und nicht gegen das, was jemand glauben

    möchte, sondern gegen bestimmte Auslegungen und

    Tendenzen, die Menschen im Namen dieser Religion

    deutlich machen oder propagieren. Ich glaube, das

    ist in etwa die Haltung, die der Dalai Lama vor

    einiger Zeit formulierte, und ich fand daran

    bemerkenswert, das er es mit der Aufforderung

    verband, nicht zum Buddhismus zu konvertieren.

     

    Bitte glauben sie mir, das ich nichts gegen sie

    persönlich habe, und ich sie jederzeit unterstützen

    würde, geschieht ihnen Fremdenfeindlichkeit, das

    ich aber bestimmte Tendenzen innerhalb ihrer

    Religionsgemeinschaft ablehne und als schädlich für die hiesige Gesellschaft empfinde.

  • ES
    egon sunsamu

    An Maria Mueller-Ruemmelsdorf:

    Sie regen sich über die Ermordung der Muslimin Marwa auf. Mit Recht. Leider habe ich Ihre Empörung bei den zahlreichen anderen ermordeten Muslimas NICHT wahrgenommen, die von ihren Besitzern (Väter, Onkels, Brüder)umgebracht wurden. Haben Sie das etwa gut gefunden???? Dass Ihre Empörung rassistisch motiviert ist und bei muslimischen Tätern abgeschaltet wird, schliesse ich mal aus......

  • A
    Averroes_

    Ungleichzeitigkeit

     

    Manche kritisieren, dass Islamkritiker nicht kritisiert werden dürfen.

     

    Andere kritisieren, dass Kritiker der Islamkritiker nichts mehr sagen dürfen.

     

    Mir scheint, wir nähern uns langsam der notwendigen Islamdebatte.

  • JF
    Josef F.

    @Christian

     

    Sie scheinen die Sachlage nicht zu kennen oder erliegen dem Irrtum es würde liberal und gerecht im Sinne der Aufklärung diskutiert werden, denn dann hätten sie auch den Behauptungen folgen können.

     

    Selbstverständlich ist es mehr als nur wichtig auch Islamkritiker zu hinterfragen auch wenn sie noch so jüdisch sind.

    Das könnte im Falle von Broder auch sein Vorteil sein. Wäre er kein Jude könnte man ihm zwar faktisch falsch aber für das Podium sehr verträglich einfach unterstellen er wäre ein knallharter Brauner.

    Aber weil er ja Jude ist.... ahhrg, da wirds für die Kommunisten schwer zu polemisieren. Wie kann ein Jude, das Opfer des Holocaust und Dritten Reiches ein Nazi sein?! Nene, das würde nicht gut kommen. Dadurch hat Broder seine kleine Narrenfreiheit die ihn gerade noch davor schützt nicht ganz in die Versenkung der Ungehörten zu kommmen.

     

    Aber zurück zum Thema:

    Mir fällt gerade ein sehr schönes Beispiel ein. Kennen Sie die amerikanische Show "BULLSHIT!" vom Magierduo Penn & Teller?

    Penn & Teller versuchen in dieser Art dokumentations Show aus einem libertären Standpunkt heraus kritisches Denken und Hinterfragen zu fördern. Natürlich wird am Ende der Show klar, welche Positionen Penn & Teller, bzw. die Produzenten vertreten, aber es ist gleichberechtigt!

    Libertär heißt hier, dass in den einzelnen Beiträgen mehr oder weniger jede Partei, die was zum Thema zu sagen hat auch zu Wort kommt.

    Du bist davon überzeugt, dass Bio gesund und nährstoffreich ist? Wir werden ein Interview mit dir führen. Komm zu Wort und erzähl uns was du zu sagen hast.

     

    Anders wird hier in Deutschland mit Leuten wie Broder umgegangen. Der Demagoge und Agitator Hagen Rether steht oben auf der Bühne und verarscht ihn nur. Er erzählt in Anspielung auf das Buch Broders "Broder hat schon kapituliert! Ja vor wem denn? Seiner türkischen Putzfrau?!"

    Die Leute lachen, nicken und denken sich sie habens doch schon immer gewusst.

    Der Rether stellt sich da oben hin und fordert mehr Dialog, lässt es aber wenn überhaupt auf einen Monolog enden in welchem er auch garnicht auf Broders argumente eingeht und Ralph Giordano einfach in die rechte Ecke schiebt. "Der Giordano ist so verbittert in seinem blanken Wut, in seiner blanken Polemik, der bekommt jetzt Applaus von den Nazis."

     

    Also es ist ja noch sehr schön, dass sich in der Bevölkerung soziale Gedanken ausgebreitet haben und die breite Masse für mehr Gerechtigkeit etc etc ist.

    Aber welches Armutszeugnis muss einer Gesellschaft denn ausgestellt werden, wenn polemische Totschlagargumente ("Wenn nichts mehr geht, geht immer noch die Nazikeule") nicht unredlich und unehrlich sondern gerade begrüßt und als legitimer Standpunkt vertreten werden?

     

    Und jetzt kommen Sie mir nicht mit Verantwortung des deutschen Volkes gegenüber den schrecklichen Taten des dritten Reiches. Auch in den USA, mit ihrer damaligen Rassendiskriminierung wird gekämpft:

    Wie ich hörte ist es für hellhäutige Menschen in Californien verpöhnt ein weißes Auto zu fahren. Schwarz ist da politisch korrekter, auch wenn dadurch der Innenraum deutlich stärker beheizt wird.

  • G
    genova

    Sorry, aber einen Hetzer wie Broder braucht niemand in der Debatte, höchstens Rassisten. Broder arbeitet vielleicht subtiler als diese, aber mit den gleichen Ressentiments.

     

    Und Broders Eltern als Ursache für sein heutiges Auftreten zu vermuten, nun ja, das ist zumindest gewagt.

  • C
    Christian

    Ich kann den in diesem TAZ-Artikel erhobenen Behauptungen nicht folgen.

     

    Es ist doch das natürlichste der Welt, dass sich auch die Äußerungen von Ates, Kelek und Broder kritisch hinterfragen lassen müssen. Auch für Einwandererkinder kann es keinen Artenschutz geben.

     

    Dies umso mehr, als sie sich mit teilweise faktisch falschen oder polemisch doch zu sehr überspitzten Aussagen selbst in der Debatte positionieren.

     

    Wer die Kritik an der Islamkritik seinerseits einen Maulkorb verpassen möchte, hat das Wesen der Aufklärung nicht verstanden

  • JF
    Josef F.

    Sehr schöner Kommentar.

    Nicht weil er, wie andere hier schreiben, irgendwelche Leute bestätigt, die den Islam möglicherweise bis auf den Tod hassen, Nein.

    Er spricht aus, was meiner Meinung nach nicht nur bei den großbürgerlichen Intellektuellen, sondern mittlerweile auch überall pathologisch ist: Die mangelnde Streitkultur.

     

    Wie kann man mit dem ernsthaften Ziel der Wahrheitsfindung die Unverschämtheit besitzen jemand anderem quasi ad hominem das Wort mit Totschlagargumenten wie Nazikeule oder "DAS DARFST DU NICHT SAGEN! DAS BELEIDIGT ALLE TÜRKEN!" zu kommen, wenn man auch nur versucht Wahrheiten auszusprechen.

    Ich wurde einmal aus übelste von einem türkischen Mitbürger zusammengeschlagen, das war eine sehr frustrierende angelegenheit, vor allem weil ich mich nachwievor als unschuldiges Opfer dämlicher sinnloser (Migranten)Gewalt sehe.

    Wenn ich dann aber mit eher links gerichteten Menschen offen drüber reden möchte wird mir das Wort verboten. Ich sage ja einfach nur, dass mich ein Türke zusammengeschlagen hat und schon wird mir entgegnet, dass das respektlos der türkischen Community gegenüber sei und ich das nicht sagen darf!

    Ich doppelt frustriert und fühle mich einfach unfair behandelt!

    Ich bekomme auf der einen Seite auf die Fresse und auf der vermeintlich anderen Seite wird mir diese Fresse so zugenäht, dass ich garnicht mehr kommunizieren kann.

    Ich will den Leuten, die versuchen anderen Menschen die Maulkorbe aufzusetzen garnicht schlechte oder auch moralisch verwerfliche Motive unterstellen. Die meinen das alles sicher gut und wollen die Aufmerksamkeit gegen rassistische Gedanken und unfaire Ungleichbehandlung erhöhen. Das sehe ich ja auch noch ein, weil man den Anfängen wehren muss und weil Grundhaltungen schon im Kopf entstehen, aber ist die Unterstellung man sei ein Rassist, weil man gesagt hat "ein Türke hat mir aufs Maul gehaun" nicht ein bisschen zu pedantisch und sensibel?

     

    Ich könnte das ein wenig mit deutschem Beamtentum vergleichen, welches den Gastwirt anschimpft, wenn im Sommer wegen Hitze die Restauranttür offen ist und möglicherweise ein klitzekleiner Anteil an Rauch ins Restaurant treten kann, weil ja die Tür offen ist und vor der Tür jemand raucht. Der Beamte meint es ja gut und will, dass ihm niemand vorwerfen kann er hätte das Recht gebeugt und nicht dafür gesorgt, dass das Rauchverbot durchgesetzt wird. Doch hier meint er es zu gut; das ist wohl das, was man als Gutmenschlichkeit bezeichnet: Im Prinzip ehrenvolle Motive, die aber einfach maßlos Übertrieben werden. Man meint es ZU gut.

     

    Mich macht diese Form der Einschränkung mittlerweile psychisch sehr kaputt. Ich bin mittlerweile so wütend auf die Menschen, die versuchen mir einen Maulkorb aufzudrücken, dass ich selbst unglaublich laut "HEUCHELEI" schreie und in der Ausführung meiner Argumente sehr emotional werde, wenn jemand auch nur sagt "Das darfst du nicht sagen!". Selbst wenn es stimmt und ich im nachhinein festelle, dass diese geäußerte Meinung moralisch nicht in Ordnung ist!

     

    Und das macht mich im Prinzip nicht besser wie die, die mir vorher das Wort verbieten wollten. Ich versuche ihm zu verbieten, mir das Wort zu verbieten. Ich versuche ihn einzuschränken nur um meine Freiheit zu wahren, dabei schwöre ich so sehr auf Meinungsfreiheit. Und das, meine Damen und Herren, ist das Ende der Streitkultur.

    Wir reden nicht über das, worüber wir eigentlich reden sollten (und von einigen wollten) sondern um das drumherum.

    Dass dem türkischen Jungen damit am wenigsten geholfen wird, daran denkt niemand.

     

    Der wird sich weiterhin Abends prügeln können, weil die Leute sich nicht drüber gestritten haben, ob Gewalt in Ordnung ist, sondern ob wir in Anbetracht des Migrationshintergrundes uns über die Frage ob Gewalt in Ordnung ist streiten dürfen.

     

    Aber nein, man muss ja immer und immer wieder differenzieren. Irgendwann müssen wir in unserem Bewusstsein wohl so politisch korrekt differenziert haben, dass ein vernünftiger Satz garnicht mehr zustande kommen kann.

    Und wenn man konkrete Lösungen nur diskutieren wollte, dann wird wie in einer Art Glaubenskrieg auf dieses hohe Differenzierungscredo kein Wert mehr gelegt.

     

    Kleines Beispiel: Ich hatte erwähnt, dass man in Schulen mit hohem Ausländeranteil von den Lehrern einen etwas strengeren Ton erwarten müsste um den Kindern gerecht zu werden. Die meisten Migrantenkinder genießen zuhause eine z.T. sehr strengere Erziehung, die kennen von zuhause garnichts anderes und dann kommen sie mit 6,7 Jahren in die Schule und bekommen das krasse Gegenteil von Laissez-Faire zu spüren. Diese Kinder sehen darin keine Chance, sondern verschiedene Sphären. "Hier darf ich ohne Konsequenzen machen was ich will". Da stehe ich übrigens mit dem Bürgermeister von Berlin Neu-Köln auf einer Seite.

     

    Man hatte folgende Probleme mit dieser Idee:

    - "die meisten Migrantenkinder" ist alle über einen Kamm scheren. Diskriminierung und Rassismus.

    - "strengerer Ton" ist pädagogisch und ethisch nicht vertretbar, die Psyche des Kindes muss geschützt werden, wir sind doch nicht im 3. Reich blah blah blah.

    - Du hast die Lehrerinnen vergessen.

    etc.

     

    Sorry, bin ich ein Nazi, wenn ich die Tatsachen ausspreche und sage, dass der Großteil der Ausländer selbst anders erzogen wurde als die meisten Deutschen gleicher Generation und dass die andere Vorstellungen von Autorität und Respekt haben als wir es mittlerweile mehr oder weniger glücklicherweise haben?

     

    Ich will doch auch nur das beste und will, dass der türkische Junge niemand anderen mehr so zurichten muss wie mich. Und anders als ich, der eher christlich erzogen mit dem Credo an die Sache geht, dass der Andere ja gute Motive und Absichten hat und es nicht so gemeint hat, wenn er Autos anzündet wird mir diese gute Absicht in Abrede gestellt.

     

    Ich bin ein linksliberaler Ausländer. Aber für alle anderen links der Mitte bin ich nur ein Nazi.

    Ist das der Grund, warum ich FDP nicht aus Protest sondern aus dem Glauben an die Freiheit und ihre alles aufklärende Macht gewählt habe? Obwohl das mit sozial nichts am Hut hat?

    Ja, es ist leider soweit gekommen. Wenn Sozial bedeutet, dass ich nicht sagen darf, wer mir mein Gesicht so zugerichtet hat, dann wähle ich lieber die unsozialeren, dafür aber liberalen.

  • ST
    Sebastian T.

    Ich bitte alle den Kommentar der Leserin Maria Mueller-Ruemmelsdorf zu beachten, um exemplarisch das Weltbild der im Artikel angesprochenen Personen zu begutachten.

     

    Sollten solche Menschen wie Maria Mueller-Ruemmelsdorf das Sagen haben, wären wir wahrscheinlich irgendwo zwischen China und Iran, was die Presse- und Meinungsfreiheit angeht.

    Am liebsten scheint sie alles sperren zu wollen, was nicht in ihr beschränktes Weltbild passt und selbst Ausländerinnen, die unter der Kultur, bzw. Religion ihrer Herkunftsländer massive gelitten haben, werden als "Rechte" beschimpft, um nicht die Sachelage bewerten zu müssen, sondern dafür die Person zu verunglimpfen.

  • AL
    Anna Luehse

    @pinetop klärt:

     

    "Niemand soll das Recht haben, die Heiligtümer anderer Menschen anzugreifen."

     

    - Nein, nein und noch einmal nein. Genau dies muss erlaubt sein. Denn hier ist der Hebel, um Kritik allmählich immer stärker zu unterbinden. Schließlich kann jede Kritik als Beleidigung von Gefühlen interpretiert werden."

     

    Volltreffer. "Verletzte religiöse Gefühlchen", das dümmlichste denkbare Pseudoargument. "Verletzte Gefühlchen" sind was für den Therapeuten, NICHTS für Debatten unter mündigen Erwachsenen. Mohammed-Karikaturen verletzen islamistische Gefühlchen? NA UND? Frei nach ML Beck: "Das müssen sie aushalten." Ansonsten INTERESSIERT MICH DAS NICHT.

     

    "Heilig" ist eine blöde Worthülse für KRITIKVERBOT. Einer nennenswerten Anzahl von Menschen ist der FC Bayern oder Schalke heilig, und manchem sein Lucifer, Pachauri oder PolPot.

    HEILIG ist hier nur eines: Unser Grundgesetz bzw. die demokratisch legitimierten Verfassungen der Länder.

    Religions-Freiheit: Ich verachte sexistisch-abrahamitische Götzenkulte. Die anerkannte (Staats-) Religion Voodoo erlaubt immerhin Priesterinnen, das macht sie mit dem Protestantismus TOLERABEL. Mehr nicht.

     

    ("Toleranz" heißt Duldsamkeit)

  • AL
    Anna Luehse

    @Nejla belehrt:

     

    "Als Hetze im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man unsachliche und verunglimpfende Äußerungen zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren."

     

    Brauchbare Definition.

     

    Sure 9:28 "O die ihr glaubt! wahrlich, die Götzendiener sind unrein."

     

    Sure 8,55: "Siehe, schlimmer als das VIEH sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben."

     

    Sure 98:6 "Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen): Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten".

     

    "Der Koran ist die verbale Offenbarung Gottes"

    (Islamische Charta, Art. 3, Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.).

  • AL
    Anna Luehse

    taz informiert: "Der Pranger war im Mittelalter ein Schandpfahl, an dem Verbrecher öffentlich zur Schau gestellt wurden."

     

    Gut zu wissen. Etwas aktueller:

     

    "... Das Herrscherhaus von Saudi-Arabien und die Regierung haben mehrfach erklärt, dass sie sich in Fragen des islamischen Rechts weder von internationalen Menschenrechtsorganisationen noch von der Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen beeinflussen lassen wollen. So hat beispielsweise Amnesty International schon mehrfach gegen unfaire Prozesse und die Vollstreckung der Todesstrafe in Saudi-Arabien protestiert. Dieben werden in Saudi-Arabien Gliedmaßen amputiert. Für andere Vergehen, wie zum Beispiel "Anmache im Einkaufszentrum", können Saudis und Ausländer ausgepeitscht werden. ...

     

    Frauen werden vom Henker genauso enthauptet wie die Männer. Sie tragen bei der Hinrichtung das in Saudi-Arabien vorgeschriebene schwarze Gewand mit Kopftuch." (Anne-Beatrice Clasmann, dpa)

     

    taz: " ... den Publizisten Henryk M. Broder, die Juristin Seyran Ates und die Soziologin Necla Kelek ... alle sind sie hauptberuflich Islamkritiker."

     

    Superinfo; wo studiert man denn Religionskritik? Hat Frau Kelek nicht in Soziologie promoviert? Die taz-Autorenschaft vermutlich in Konfliktforschung? ;-)

     

    taz: "Bei der Auseinandersetzung wurde schnell klar, dass es nicht um den Islam geht ... "

     

    Machen wir es besser. Diskutieren wir den "ewiggültigen" Koran, die vorbildliche Biographie des Gründers Mohammed, und den real existierenden Islam.

     

    "Doch auch wenn die Umgangsformen von Broder, Ates und Kelek nicht die besten sein mögen ... " - Sehr abstrakt. Konkret: Wen sehen die taz-Benimmexperten als maßgebend für beste Umgangsformen? EIN Beispiel wäre hilfreich.

  • JW
    Justus Werttmüller

    Der Pollack darf gerne wieder hingehen, wo er hergekommen ist. Den braucht hier niemand.

  • L
    Ludowika

    Broder war ein Linker (St.Pauli-Nachrichten) und bleibt ein Linker (Islamkritik). Was ihm abgeht ist halt der typisch deutsche Selbsthass und der Hass auf Israel (auch bekannt als 'Opferneid' oder nicht selten leider auch getarnter Antisemitismus).

  • K
    Kommentator

    @cigdem akyol

    "Man muss die Meinungen von Henryk M. Broder, Seyran Ates und Necla Kelek nicht teilen - vieles ist maßlos und selbstgerecht. Aber wenn wir ihnen einen Maulkorb aufsetzen, wird die Debatte nur noch von urdeutschen Intellektuellen geführt."

     

    Broder und Co. tingeln durch sämtliche Talkshows dieser Republik, um permanent ihren einseitigen polemischen Quark vom Stapel zu lassen.

     

    Wo wird ihnen ein "Maulkorb" aufgesetzt?!? Wo?!?

    Nirgends!

    Im Gegenteil: Wegen solchen Kaspern verkommt das TV zu plumper Verdummung, da seriösen Wissenschaftlern oder Journalisten kein Platz gemacht wird.

     

    Glauben Sie mir, ich habe genug Erfahrungen mit Migranten und auch offenem Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus unter - besonders islamisch geprägten - Migranten gemacht.

    Ich bin keiner von diesen grün wählenden neoliberalen Bio- und Multikulti-Fans aus der Vorstadt.

     

    Aber von Rassisten und Sozialdarwinisten lass ich mir nicht in einer Tour in`s Hirn scheißen.

    Die Welt ist differenziert genug, dass es Debatten auch sein dürfen.

     

    Möge der Pfaff/Mullah schweigen, wenn er dem menschen keine freiheit bringen mag! möge der Journalist schweigen, wenn er selber hetzt!

  • N
    noname

    Ach ja, und noch was: Die rassistische Hetz-Seite Politically Incorrect titelt heute: "taz: Unterstützung für Islamkritiker". Weiter heißt es: "Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Die taz schlägt sich heute auf die Seite der Islamkritiker Henryk M. Broder, Necla Kelek und Seyran Ates und widerspricht dabei den linksreaktionären Gutmenschen von SZ & Co. (...) Aber die taz hat hier einen für ihre Verhältnisse großen Schritt nach vorne getan. Denn wir haben nicht vergessen, dass die gleiche Cigdem Akyol vor etwas über einem Jahr PI noch als „rassistischen Internet-Blog“ bezeichnet hat. Aber kein Journalist wird daran gehindert, von Tag zu Tag klüger zu werden".

     

    Na dann mal herzlichen Glückwunsch an die taz zu diesem neuen Leserkreis!

  • N
    noname

    Cigdem Akyol unterschlägt in ihrer Verteidigungsschrift für Kelek und Broder, dass es mitnichten vorwiegend "Urdeutsche" sind, die ihnen Rassismus vorwerfen. Außerdem geht sie überhaupt nicht auf die Frage ein, ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind und falls nicht, warum nicht.

     

    Und seit wann gehören Broder und Kelek zu den Marginalisierten? In welcher Feuilleton-Welt lebt Frau Akyol eigentlich? Beide sind totaler MAINSTREAM! Oder bekommen etwa beispielsweise muslimische Feministinnen, die sich nicht ständig von ihrer Religion distanzieren, regelmäßig einen Leitartikel bei der FAZ eingeräumt? Broder schreibt für den Spiegel und bekommt demnächst eine Sendung in der ARD. Die beiden nehmen mit ihrem Islambashing doch längst aus der Position der Mehrheitsgesellschaft heraus an den Debatten teil, "Migrationshintergrund" hin oder her.

  • UK
    Ulrich Kunz

    Ein Kernpunkt unserer westlichen Gesellschaften ist die Freiheit ausnamslos alles , also auch religiöse Gewissheiten, rigoros und wenn nötig repektlos anzweifeln zu dürfen und keine Idee oder Ideologie darf jemals wieder von Kritik und Zweifel

    ausgenommen werden. Sollte es nicht gerade die Aufgabe linker, freiheitsliebender

    Menschen sein unsere hart und über Jahrhunderte erkämpften Freiheiten gegen

    freiheitsfeindliche Ideologien oder Politreligionen rigoros und wenn nötig unter Opferung

    der körperlichen Unversehrtheit oder gar des Lebens zu verteidigen. Warum überlassen wir

    besonders die Kritik am Islam ausgerechnet den wirren Spinnern von Pro Köln, PI und anderen am rechten Rand? Vielleicht wäre es hilfreich "Biedermann und die Brandstifter"

    zu lesen, um sich zu vergegenwärtigen was passieren kann wenn man die Augen vor dem allzu Offensichtlichen verschließt.

  • N
    nethopper

    Danke für diesen Artikel, den ich so in der taz gar nicht erwartet hätte. Aber so ein Meinungswandel ist mir selbst nicht fremd.

     

    Ich muss gestehen, ich entwickle momentan ebenfalls ein äußerst kritisches Verhältnis zum Islam und fange an zu zweifeln, ob diese Religion einem friedlichen Zusammenleben und der Integration förderlich ist.

     

    Ich wurde von einem türkischen Freund, einem zum Islam konvertierten deutschen Kollegen, sowie meinem Vater, der noch in hohem Alter angefangen hat Arabisch zu lernen dazu motiviert, mich mit dem Koran und Islam zu beschäftigen.

     

    Und ich muss sagen, je mehr ich mich mit dem Thema gewidmet habe, desto größer wurde meine Skepsis und meine Furcht vor dem, was uns da heimsucht. Die These, dass Islamkritiker vom Islam einfach keine Ahnung haben halte ich für falsch. Der sicherste Weg Islamkritiker zu werden ist sich intensiv einzulesen, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und Menschen zuzuhören, die mit dieser Religion/Ideologie bereits üble Erfahrung gemacht haben.

  • KG
    Kämpfer gegen die Unterdrückung der Türken in Deutschland

    Es ist erstaunlich, wie die deutsche Gesellschaft sich daran aufgeilt, wenn die selbst ernannten Bürger- und Menschenrechtler sich an dem Islam und den türkischen Mitbürgern in Deutschland kritisierend Karriere betreiben.

     

    Aber die gleiche deutsche Gesellschaft läßt ausländischen und türkischen Intellektuellen in den Gesundheitsämtern Paranoia und Schizophrenie attestieren, wenn diese das deutsche Joch anprangern unter denen die ausländischen Mitbürger - insbesondere die türkische Gemeinde in Deutschland - regelrecht erdrückt wird. War für ein Zynismus.

     

    Ich weiss, als das einzig zivilisiertes Volk auf diesem Planeten, dass von einer kranken Leitkultur geplagte deutsche Volk akzeptiert keine Kritik. Aber Weltmeister im verteilen von Kritik sein wollen, dass ja!

     

    Gibt uns erst einmal unsere elementarsten Menschen- und Bürgerrechte und die teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand anhand von Arbeit und gleichen Rechten in Schule und Universitäten. Und hört auf mit den Schauprozessen in deutschen Gerichten und den Schikanen bei Behörden und Polizei, dann dürft Ihr Kritik an den anderen Völkern und Religionen ausüben.

     

    Ach ja, Ihr deutschen seit ja seit neuestem Gottes Vertreter auf Erden (Siehe Razinger in Rom). Ihr genießt ja eine besondere Stellung im Universum. Gott ist Verfehlbar, jedoch Ihr doch nicht.

     

    Ihr müsst erst einmal lernen mit anderen Völkern friedlich zusammen zu leben, bevor Ihr von anderen Integration verlangt. Das ist die wahre Integration, nämlich die Integration in die Völkergemeinschaft. Das zum Thema Parallelgesellschaft.

  • P
    Prach

    "@ Cigdem Akyol:

    Auch die Meinungsfreiheit braucht Grenzen, sonst existiert sie nicht."

     

    Ach, ich kann mich noch an eine alte TAZ-Schlagzeile zum Kruzifix-Urteil erinnern, die nannte sich tatsächlich "Bayern ohne Balken-Sepp". Da haben Sie sicher auch einen Leserbrief an die TAZ geschrieben und sich beschwert, oder?

     

    Und: ich bin tatsächlich ziemlich Old School und trete weiterhin für Dinge wie Meinungsfreiheit, Demokratie und Gleichberechtigung der Frau ein, selbst wenn es um Muslime geht. Ganz schön undemokratische und radikale Einstellung, nicht wahr?

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Vilem Flusser definierte einst die "Freiheit des

    Migranten" als den ungetrübten Blick dessen, der

    von aussen dazukommt, und dessen Affektionen noch

    geprägt sind vom Schmerz des Verlustes.

     

    Er konstatiert das Nomadentum als die dem menschlichen eigentlich gemässe Seinsform, und

    misst der Migration unter dieser Vorausetzung

    einen ausgesprochen hohen Wert im Hinblick auf Revitalisierung von in Erstarrung übergehenden Gesellschaften bei.

     

    Allerdings, so schränkt er ein, ist diese Nutzbarmachung an die Voraussetzung geknüpft,

    das der Migrant nicht versucht, dem Schmerz

    der Entfremdung zu entgehen, indem er einem "Heimatverein" beitritt.

     

    Ates, Kelek und Broder haben dieser Versuchung

    der Verleugnung eigener Herkunft widerstanden,

    und aus diesem Grunde wirkt nach meinem dafürhalten

    ihre Position so stark, und erzeugt solche

    irrationale Abwehr.

     

    Bei Flusser lässt sich auch Erklärendes dahingehend

    finden, das die Migranten, die das Biotop

    "Heimatverein" bevorzugten, sich mit denjenigen

    Eingeborenen, für die eine Intrusion gedanklicher

    Neuheiten bedrohlich und kränkend ist, plötzlich

    solidarisieren können.

     

    Diese Solidarität bezieht sich aber nicht auf

    gemeinsame Inhalte, sondern ist rein negativ

    bezogen auf die Abwehr von auswärtigen Einflüssen.

     

    Somit wäre der gemeinsame Nenner von Islamisten,

    welche der Migrationskultur entstammen, und

    denjenigen, die mehr Toleranz im Bezug auf eine

    zunehmende Islamisierung fordern, nicht der

    Anspruch auf Fortschritte im Gemeinschaftsfeld

    Gesellschaft, sondern der Anspruch, gemeinsam

    im jeweiligen Biotop allein gelassen zu werden.

  • HM
    Heinz Müller

    Das ich das noch erleben darf

    Ein sachlicher Artikel der sich mit der Problematik

    der Islamkritik auseinandersetzt

    einer der ohne das ewige Nazi Phobie geschrei auskommt

    Der sich für das Recht der Kritik an dem "Islam ist Frieden" geseiere ausspricht.

    Der aber auch die Art und Weise kritisiert wie die Kritiker Mundtot gemacht werden sollen

    Jahwohl Kritik am Islam darf und muss sein. Kritik an den Verbänden und Funktionären und besonders den Kritiklosen unterstützern in den Zeitungen. Diejenigen die eine Kritik an Ihren edlen Wilden erbarmungslos mit den Makel des Rechten oder der Phobie versuchen zu ersticken. Lasst uns drüber Reden dann kommt die Wahrheit zutage. Auch wenn es so einigen nicht passt das des Kaisers neue Kleider nicht so sind wie Sie aus der Zeit SZ usw uns weiss machen wollen.

  • T
    tillmann

    Guten Morgen.Willkommen in der Realität. Das war aber ne schwere Geburt. Und morgen bereut Ihr´s wieder.

  • R
    Rojas

    Der Kommentar von Cigdem Aykol ist m.E. nur auf den erste Blick eine Verteidigung der Islamkritiker.

     

    Schauen wir mal genauer hin:

     

    Cigdem Aykol schreibt:

    "Am Pranger stehen ein polnischer Jude, eine türkische und eine türkisch-kurdische Muslimin. Journalisten haben in den letzten Wochen in einem Artikelschwarm den Publizisten Henryk M. Broder,"

     

    Da fängt es schon mal an:

     

    Mit dem "polnischen Juden" ist natürlich Broder gemeint, mit "türkischer Muslimin" wohl Kelek und mit "türkisch-kurdischer Muslimin" Ates. Nur haben alle drei die deutsche Staatsangehörigkeit. Warum also muss man HM Broder als Juden, dann auch noch als "polnischen Juden" bezeichnen, wenn er, zwar in Kattowitz geboren, doch schon seit seinem zehnten Lebensjahr in Deutschland lebt? Wenn überhaupt, dann ist er doch wohl *deutscher* Jude - oder jüdischer Deutscher. Seyran Ates als "Muslimin" zu bezeichnen ist korrekt, denn sie betont ja, dass sie nicht aus dem Islam ausgetreten sei sondern diesen nur reformieren wolle. Aber warum "türkisch-kurdisch"? Weil sie keine "reinrassige" Türkin ist? Aber welcher Türke ist das denn? Kelek wiederum hat sich nicht nur vom Islam abgewandt, ist also sowenig Muslimin wie etwa der Kirchenkritiker Karlheinz Deschner "Christ" ist, sondern ist eigentlich, *wenn* man es denn mit der Volkszugehörigkeit schon so genau nehmen will wie Frau Aykol, keine Türkin sondern Tscherkessin. Aber sie hat ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit wie Broder oder Ates - aber das zählt für Frau Aykol offenbar wenig.

     

    Zitat Aykol:

    "Bei der Auseinandersetzung wurde schnell klar, dass es nicht um den Islam geht, sondern um die Frage, wer überhaupt diskutieren darf."

     

    Stimmt nicht ganz. Die Frage, um die es geht, ist, ob der Islam *überhaupt* kritisiert werden darf, von wem auch immer. Oder ob jede Kritik am Islam immer dasselbe ist wie Antisemitismus, bzw. wie der "Kabarettist" Hagen Rether meint: "Früher hieß es: 'Kanacken raus!' und kam von ganz unten, heute heißt es 'Islamkritik' und kommt von ganz oben."

     

    Zitat Aykol:

    "Auf der einen Seite stehen urdeutsche Feuilletonredakteure, die dem Trio am liebsten ganz das Wort entziehen würden."

     

    Nicht nur dem Trio, sondern allen Islamkritikern.

     

     

    Zitat Aykol:

    "Auf der anderen Seite stehen Polemiker mit Migrationshintergrund, die sich für ihr Dasein und ihre politische Einmischung ins deutsche Feuilleton rechtfertigen sollen."

     

    Wo waren denn Ates oder Kelek je polemisch in der Art von Broder?

    "Polemiker" ist von den dreien nur Broder, die anderen beiden nicht. Die sind schlicht Publizistinnen.

     

     

    Zitat Aykol:

    "Richtig ist, dass alle drei den Grenzgang pflegen, Skandale zu inszenieren versuchen und sich selbst vermarkten."

     

    Sie "vermarkten" sich selbst so viel oder wenig wie Jeder oder Jede, der oder die mit Schreiben sein oder ihr Geld verdient.

     

    "Seyran Ates scheiterte in ihrem letzten Buch, 'Der Islam braucht eine sexuelle Revolution', mit einer krampfhaften Provokation."

     

    Das mag Frau Aykol so sehen, das sei ihr unbenommen.

    Das ist aber nur die Meinung von Frau Aykol

     

    Zitat Aykol:

    "Necla Kelek erweckt in ihrem im März erscheinenden Werk 'Himmelsreise: Mein Streit mit den Wächtern des Islam' den Anschein, als führe sie den Kampf mit der von ihr kritisierten Religion ganz allein."

     

    Wenn das Buch erst im März erscheint, warum kennt Frau Aykol es dann schon jetzt?

     

    Zitat Aykol:

    "Und wenn Henryk M. Broder fordert, die 'Islamkritik' müsse ihre Kritiker 'mit der Axt ins Bad' treiben, so bewegt er sich auf dem Niveau derer, die er anprangert."

     

    Nein, Broder versucht auf polemische Art darauf hinzuweisen, worum es geht. Dass nämlich alleine die Tatsache, dass es den versuchten Anschlag auf den Karikaturisten in Dänemark gab, die "Islamkritik-Kritiker" hätte wachrütteln müssen, diese aber offenbar mit einem anderen Maß messen würden, wenn eine solche Tat von einem Nicht-Moslem begangen würde.

  • RV
    Ruud van der Kraacht

    @Maria Mueller-Ruemmelsdorf

     

    Frau Ruemmeldorf, Sie behaupten hier, dass Herr Broder, selbst "jüdischer Atheist", nach wissenschaftlichen Kriterien als Rechtsradikaler und Volksverhetzer zu bezeichnen ist??? Von Wissenschaft haben Sie wahrscheinlich ungefähr Null Ahnung, Erfahrung, Übung und Verständis, auch nicht von Wissenschaftsgeschichte, den Perönlichkeiten der Wissenschaft (in der Geschichte) und wie ihr denken unsere freie Welt, den Westen maßgeblich mitgestaltet hat. Aber Sie haben auch recht: Sein denken ist radikal und es hetzt SIE auf! Sie gehen ja hier wortgewaltig auf die Barikaden in einem Forum, dessen Existenz und Gestalt erst ermöglicht wurde, durch eine Geschichte, die radikale Denker irgendwann zu Wort hat kommen lassen. Herr Broder denkt klar und rational und was er in Klarheit und Vernunft erkennt, bringt ihn zur Weißglut, weil sie sich nicht gegen so viel Stumpfsinn und Nebel durchsetzen kann. Im Gegensatz zu anderen Gemütern kanalisiert Herr Broder seine Wut mit Ironie, spitzer Feder, Polemik und Satire, ganz in der Tradition frühester (fundamentaler!!) Aufklärer wie Jefferson, Voltaire, Hume, Pain. Ihre erbärmlich seichten Gedanken in erschreckender Inkonsistenz, für den ebenfalls seichten Geist als solche - durch schöne, scheinlogische Satzgestalt übermalt - nicht zu erkennenden Unredlichkeit sind das Gegenteil, die Gegenkraft und der Feind der Freiheit und Aufklärung... und doch profitieren Sie (nicht nur hier im Forum) wahrscheinlich am meisten von den Werten der Freiheit, ohne auch nur ansatzweise zu verstehen, welche das sind, und wie sie sich für Sie tagtäglich positiv auswirken......und durch was diese Freiheit und ihre notwendigen Vorraussetzungen bedroht sind.

     

    Es ist einfach unfassbar, wie immer noch die gleiche Denke Freiheit behindert, ausnutzt und gleichzeitig schmarotzend genießt. Sie sind ein Freiheitsschmarotzer und Freiheits-Feind, man kann nur hoffen, dass Sie nicht zu einer von Politikern eines Tages entdeckten Wählerschaft gehören.

     

    Hören Sie mal den Immigranten zu, die Sie hier indirekt vorgeben, mit ihren dumpfen Parolen zu verteidigen! Hören Sie mal neuen, frischen Immigranten in ERSTER Generation zu, und fragen Sie diese, warum sie hier sind, wovor sie geflüchtet sind und was sie hier schätzen!

  • BV
    Brian von Nazareth

    Einer halbwegs intelligenten Journalistin muessten eigentlich die Alarmglocken laeuten, wenn sie Beifall aus der rechten, islamophoben Ecke bekommt ...

  • A
    aso

    @ Beobachter:

    „Broders "Islamkritik"... wirft alles in einen Topf: Al Kaida, Palästinenser, Muslime hier, einmal aufwärmen, fertig ist der Polemikbrei...“:

     

    Bei diesem Vorwurf, sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen, und sich an klaren Fakten orientieren, anstatt dem eigenem Vorwurf entsprechend, schwammige Verallgemeinerungen zu formulieren.

     

    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf:

    „...Wie kann man nur Rechte wie Ates, Kelek und Broder verteidigen?...“:

     

    Wer Islamkritik betreibt ist also „Rechts“? Automatisch, oder gibt es auch Islamkritik von Mitte, oder Links?

    „...Ihre sog. "Islamkritik" ist strukturell und inhaltlich dem Antisemitismus eng verwandt, das dürfte längst wissenschaftlich nachgewiesen sein....“:

    Und zwar wo? Quellen?

    „...Bevor man es hinimmt, dass solche Figuren schrankenlose Hetze gegen eine Minderheit in unserem Land betreiben...Volksverhetzung...“:

    Bitte nur ein einziges Beispiel der betriebenen „schrankenlose Hetze“ und „Volksverhetzung“.

    „...Auch der Zugang zu Websites wie PI gehört endlich gesperrt...“:

    Verwirrt? Denn dieses Wunschdenken ist eindeutig dem Rechten Spektrum zuzuordnen:

    „...Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gleichschaltung der Massenmedien, insbesondere der Zeitungen und Zeitschriften und die Aufhebung der Pressefreiheit...“ (Wiki/Gleichschaltungsgesetze).

    „... Wie viele Muslime sollen noch ermordet werden bevor man etwas unternimmt?...“:

    Schon mal was von der sogenannten „Inländerfeindlichkeit“ gehört? Diversen Messerstechereien mit Deutschen als Opfer?

    "Menschenrechte" oder "westliche Werte"...scheinen Ihnen nichts zu bedeuten: schon konvertiert?

     

    @ Othe:

    „...Mir fällt aber auf, dass der Diskurs noch immer über die Form (Autorenherkunft/-biografie/-ethnie, Polemik) geführt wird.

    Hoffentlich wird er bald über Inhalte des Islam/Koran geführt. Denn das Problem scheint doch u.a. in einer wörtlichen Auslegung des Koran und seiner verwandten Schriften zu liegen...“:

     

    Das ist der Punkt:

    Wenn es gilt, den Koran wörtlich auszulegen, und das nicht dikutabel ist,

    wie könnten dann Suren gemeint sein, in denen es z.B. heißt: „Tötet sie“ (die Nichtmuslime)?

  • P
    pinetop

    Frau Mueller-Ruemmelsdorf,

    müssen Sie eigentlich den dümmsten Feuilletonistenquark nachplappern und dies auch noch wissenschaftlich nennen? Antisemitismus beruht, wie man allgemein weiß, auf Denkstrukturen, die ihren Ursprung in der Zeit vor der Aufklärung haben. Islamkritik ist ohne Aufklärung überhaupt nicht formulierbar.

  • G
    gelegentlich

    Frau Akyol: wie naiv wollen Sie eigentlich noch schreiben? Der ,,große Plan", an welchem der Eine mitmacht und in den die anderen beiden sich haben einbetten lassen, liegt doch leicht erkennbar herum, direkt neben der Internetjauchegrube, in der wir Herrn Broder, die Achse des Guten, PI und ähnliches Gelichter sehen: für den Fall sozialer Zuspitzungen braucht diese Gesellschaft einen neuen Sündenbock. Das sollen ,,die Moslems" werden, erst recht solche, die sich dem nun nötigen Angriff auf den Iran widersetzen. Daher auch so etwas Absurdes wie diese ,,Islamkritik".

    Ok, türkische Nationalisten sind das dreckigste Volk, das ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Aber wer bestreitet den beiden Damen denn ernsthaft das Recht auf Religionslosigkeit?

    Wer verhindert hier eigentlich, über den Aberglauben jeder Religion öffentlich zu lachen? Es ist doch schon lange offenkundig, dass ,,der Islam" ein von diesen vermeintlich Islamophoben herbeigeschriebener Popanz ist, welcher mit der Lebenswirklichkeit fast aller hier lebenden Muslime nicht das Geringste zu tun hat.

    Nein, Frau Akyol: diese Drei mögen in dem Schmutz verharren den sie sich ausgesucht haben.

  • MM
    @ Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    Werte Frau Mueller-Ruemmelsdorf, ihr Verständis von Meinungsfreiheit in einer Demokratie ist schon bemerkenswert. Gut, dass Sie die richtige Meinung haben.

  • KK
    Kehrhelm Kröger

    Guter Artikel.

     

    Es ist ein Witz, dass man Verteidiger der Menschenrechte als Hassprediger denunziert. So wie Thomas Steinfeld von der SZ, der die westlichen Werte schon in Anführungszeichen setzt, so als seien sie nur Schall und Rauch. Für solche Werterelativisten bedeutet Toleranz in Wirklichkeit Beliebigkeit und Austauschbarkeit. Wenn aber die Scharia genauso gut ist wie "westliche Werte", gibt es doch überhaupt keinen Grund letztere zu verteidigen, oder? Wir könnten unser Wertesystem ja auch würfeln.

  • AW
    Arno Willemer

    Sehr geehrte Damen und Herren von der taz,

     

    ich kann es gar nicht glauben.....! Ihr Blatt hatte ich eigentlich immer der deutschen Meinungs - Besitzer Szene und als Sprachrohr der Besserfundis zugeordnet....Und nun werde ich eines Besseren belehrt!

    Ich erwartete bislang eigentlich immer von Ihrem Blatt die konditionierte Reflexempörung der Gutmenschen, wenn Broder, Kelec oder Ates den Mund aufmachen! Und nun sowas....!

    Medizinisch gesprochen würde ich es sehr begrüßen, wenn solche Ausfälle rezidiv wären....

    In diesaem Sinne und danke für den guten Artikel!

  • MM
    Maria Mueller-Ruemmelsdorf

    Über diesen Artikel und die meisten Kommentatoren hier in der "taz" bin ich nur entsetzt. Wieso duldet eine linke Zeitung derart dumpfe, rechte Propaganda?

     

    Wie kann man nur Rechte wie Ates, Kelek und Broder verteidigen? Ihre sog. "Islamkritik" ist strukturell und inhaltlich dem Antisemitismus eng verwandt, das dürfte längst wissenschaftlich nachgewiesen sein.

     

    Bevor man es hinimmt, dass solche Figuren schrankenlose Hetze gegen eine Minderheit in unserem Land betreiben, sollte man mit allen rechtlichen Mitteln gegen sie vorgehen, wie das in den Niederlanden mutige Staatsanwältinnen mit dem Rechtsradikalen Geert Wilders gerade vormachen.

     

    Wozu gibt es denn die Strafvorschrift gegen Volksverhetzung? Auch der Zugang zu Websites wie PI gehört endlich gesperrt, wenn man der Hintermänner (wieso eigentlich?) schon nicht habhaft wird, um sie hinter Schloss und Riegel zu bringen.

     

    Wie viele Muslime sollen noch ermordet werden bevor man etwas unternimmt? Hat der Fall Marwa nicht gezeigt, wohin Hasspredigten führen? Und für solche, die sich auf angebliche "Menschenrechte" oder "westliche Werte" berufen, gilt nichts anderes.

  • J
    Johannes

    Danke für den Artikel! Nur viel zu defensiv...Als bräuchte es solche speziellen Lebensläufe wie die drei geschilderten um berechtigt zu sein, Freiheit und Aufklärung zu verteidigen!!! Eigentlich doch die Aufgabe eines jeden Menschen, der in diesem von weitgehendem Frieden und verhältnismäßigen Wohlstand geprägten Land lebt. Viele der angesprochenen Journalisten scheinen dadurch aber allzu satt von soviel Freiheit geworden zu sein. Anders kann ich mir so derart oberflächliche und dekadente Artikel von den von Daniel Bax letztens nicht erklären.

  • O
    Oberhart

    @johannes:

     

    Du hast es immer noch nicht verstanden. Hier geht es null um links oder rechts. Hier geht es auch nicht um Xenophobie oder sonstwas. Hier geht es um Religion. Im Konkreten um eine Religion, aus deren Quelltexten sich ein Rechtssystem herausgebildet hat, das nicht nur allgemeine Gültigkeit für sich in Anspruch nimmt, sondern das auch noch mit Grundgesetz und Menschenrechten unvereinbar ist. Eben diese Menschenrechte sind also in Gefahr. Wenn du pro Meinungsfreiheit, pro Gleichberechtigung von Frauen und Homosexuellen bist, dann hast du zwangsweise ein Problem mit einer Menge Moslems, darunter übrigens auch urdeutsche Konvertiten.

     

    Die Notwendigkeit einer Diskussion über Religion siehst du selbst. Da bleibt dann nur noch die Frage, wann oder wo Frau Kelek oder Frau Ates Hasstiraden gefeuert haben. Da kannst du doch bestimmt Beispiele bringen, oder etwa nicht?!

  • O
    Othe

    Ein Lob an die taz mit dem Artikel von Cigdem Akyol etwas mehr Sachlichkeit in die Diskussion um den Islam zu bringen. Mir fällt aber auf, dass der Diskurs noch immer über die Form (Autorenherkunft/-biografie/-ethnie, Polemik) geführt wird. Hoffentlich wird er bald über Inhalte des Islam/Koran geführt. Denn das Problem scheint doch u.a. in einer wörtlichen Auslegung des Koran und seiner verwandten Schriften zu liegen. Dass diese wörtlichen Interpretationen oft die Rechtfertigung für tiefe Feindseligkeiten gegenüber Andersdenkenden sind, wird von vielen, die an der Diskussion teilnehmen, noch gar nicht wahrgenommen. Es sollte daher künftig über konkrete religiöse Inhalte diskutiert werden.

  • B
    Beobachter

    Broders "Islamkritik" speist sich in erster Linie aus seiner extrem prozionistischen Ideologie, wo es halt überwiegend palästinensische Muslime sind, die sich gegen israelische Unterdrückung wehren (die Broder komplett leugnet und ausblendet). Er wirft alles in einen Topf: Al Kaida, Palästinenser, Muslime hier, einmal aufwärmen, fertig ist der Polemikbrei.

     

    Die beiden anderen kann ich nicht wirklich beurteilen, hab sie nicht gelesen, allerdings wissen die beiden sehr wohl, was man heutzutage schreiben muss, um Auflage und Karriere zu machen!

     

    Und da ist Mo

  • E
    esro

    Erfreulich, dass die TAZ das Links-Rechts-Schema bei der Islamdebatte verläßt. Denn leider ist diese fälschliche politische Zuordnung eine perfide Methode, Kritiker/innen mundtot zu machen.

     

    Aus Angst, ins rechte Lager gerückt zu werden, trauen sich viele nicht mehr, für die Freiheitsrechte von Frauen, für das Recht auf Religionslosigkeit von Islamflüchtigen, für das Recht auf freie Karikaturen etc. einzutreten.

  • P
    pinetop

    "Niemand soll das Recht haben, die Heiligtümer anderer Menschen anzugreifen." Nein, nein und noch einmal nein. Genau dies muss erlaubt sein. Denn hier ist der Hebel, um Kritik allmählich immer stärker zu unterbinden. Schließlich kann jede Kritik als Beleidigung von Gefühlen interpretiert werden.

  • JR
    Jürgen Rohn

    Der Artikel war notwendig!

  • A
    anke

    @Nejla:

    Sie haben vollkommen recht: Es braucht Fundamente. Worauf soll eine Gesellschaft sich stützen, wenn nicht auf gewisse allgemeingültige Regeln der Kommunikation?

     

    @ Cigdem Akyol:

    Auch die Meinungsfreiheit braucht Grenzen, sonst existiert sie nicht. Die wichtigste Grenze aber, die diese Gesellschaft der Meinungsfreiheit gezogen hat, ist das (in Abwandlung einer sehr viel älteren Regel entstandene) Gebot: Du sollst nicht hetzen! Diese Regel gilt nicht nur für Leute, die in "besseren Kreisen" aufgewachsen sind, es gilt für jeden. Eine schwere Vergangenheit kann schon deswegen kein Recht auf Sonderbehandlung begründen, weil die Vokabel "schwer" ein sog. unbestimmter Rechtsbegriff ist. (Das eigene Empfinden ist überaus relativ, nicht wahr?) Im Übrigen hätte ich mir gewünscht, dass Sie nicht gefühlten Hass ihrerseits mit Hass gegen leider anonym gebliebene "Urdeutsche" kontern und Mitleid für die Inhaber eines "Migrationshintergrundes" propagieren. Ich hätte es besser gefunden, wenn Sie die sachliche Auseinandersetzung gesucht hätten. Mit Ausnahme der Internet-taz nämlich lese ich momentan keinerlei Zeitung oder Zeitschrift mehr, vor allem deswegen nicht, weil ich es irgendwann satt hatte, mit phonstarker Meinung überschüttet und ansonsten eher desinformiert zu werden. Ich habe also keine Ahnung, welchen "Pranger" das "deutsche Feuilleton" aufgebaut und womit es Broder, Kelek und Ates beworfen haben könnte. In der taz jedenfalls habe ich noch keine Forderung nach einem Redeverbot gelesen, und ich vermag mir (bei allen echt hart erarbeiteten Vorurteilen) auch nicht vorzustellen, dass diese Forderung in einer anderen Zeitung zu lesen war. (Dagegen spricht allein schon mein Wissen darum, dass jedem Medienmacher heutzutage mindestens eine ganze Rechtsabteilung über die Schulter schaut.) Ich wäre also ausgesprochen dankbar gewesen für jede Form der Aufklärung.

     

    Nein, ich kapituliere nicht. Ich streite. Aber bitte: Nicht zum Nulltarif. Sie sind kein/e Bettler (mehr). Sie sind Gleiche unter Gleichen, Leute, die gebraucht werden, weil sie ihren Job gut machen. Ich brauche Fakten, Zusammenhänge kein Geschwätz. Meinung kann ich selber. Dafür brauche ich weder Publizisten noch Juristen oder keine Soziologen und Journalisten auch nicht. (M)Eine Meinung ist ein Grundrecht, keine Ware.

  • J
    Jack

    Danke Frau Akyol, sie haben volkommen recht.

  • HD
    haltet den dieb, ...

    er hat mein messer im rücken!

     

    "Man muss die Meinungen von Henryk M. Broder, Seyran Ates und Necla Kelek nicht teilen - vieles ist maßlos und selbstgerecht."

     

    wie nett.

    nur, wenn jemand ihre meinungen nicht teilt uznd das auch sagt, dann wird das als versuch, einen maulkorb zu verpassen bezeichnet.

    wäre schön, wenn der verfasser einafch mal erklären könnte, wie denn bitte schon jemand deutlioch machen darf, dass er obige meinungen nicht teilt, ohne vom verfasser gleiche denunziert zu werden.

     

    die rassisctischen diffamierungen der angegriffenen als "urdeutsch" und "weiss" tun ihr übriges.

    wem ausser rassismus nichts einfällt, der sollte vielleicht besser dir klappe halten.

  • S
    Susanne

    Aha, besser eine späte Einsicht als keine...

  • M
    Martin

    Sehr guter Kommentar. Aber einige Formulierungen passen doch nicht ganz zur Taz...

     

    So wird "ethnisch rein" eben nicht in Anfuehrungszeichen gesetzt.

     

    Oder die Frau Kelek kam nicht nach "Deutschland", sondern "hierher".

     

    Die Islamkritiker kritisieren den Islam so, wie ehemalige Christen das Christentum kritisieren koennen. Mit der Abschaffung als Perspektive.

     

    Allerdings darf man auch nicht die konfrontativen Wunschtraeume eines M. Broder vergessen!

  • R
    Rainer

    Ja guck mal, geht doch.

     

    Am besten gefällt mir:

    eine elitäre, weiße Parallelgesellschaft an, die auf Multikulti schwört, gerne exotisch essen geht, aber in ethnisch reinen Wohngebieten lebt.

     

    Damit ist das großbürgerliche Feuilleton trefflich beschrieben.

  • N
    nicolaus

    Danke für diesen wichtigen Artikel. Die linksliberalen Intellektuellen haben bei der Islamisierungsdiskussion bisher jämmerlich versagt - durch Ignorieren, Verharmlosen und Leugnen zutiefst bedrückender Entwicklungen und Zustände in den muslimischen Migrationsgesellschaften. Die Süddeutsche Zeitung z.B. hat in einer Weise gegen Islam(ismus)-Kritiker gehetzt und demokratische und liberale Positionen unterminiert, wie es beispiellos in der post-nazistischen Publizistik ist. Kein Wunder, kennen ihre Redakteure die "bunte, aufregende Welt der Migranten" hauptsächlich aus der "Lindenstraße". - Linke Solidarität für die Opfer islamistischer Repression und Gewalt ist gefordert und klare Analysen und Positionen in Sachen Islamo-Faschismus. Lest Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus" von 1933 - hier finden sich ständig Parallelen etwa zur iranischen Diktatur !

  • B
    Britt

    @ Andi:

  • H
    Hatem

    Bravo taz!

     

    Man musste ja schon fürchten, dass ein offener Diskurs hier nicht mehr möglich ist, sondern Daniel Bax und Faru Rommelsbacher das Sagen und Schreiben haben.

     

    Bitte weiter so. Pro & Contra.

     

    Und nicht vergessen: Der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau und für das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben für Frauen und um Respekt für Schwule und Lesben zieht ein kritisches Verhältnis zum Islam zwingend nach sich.

  • M
    Michaela

    Nanu, wechselt die TAZ die Seiten? Zu wünschen wäre es. Die hier zu recht kritisierten Feuilletonisten sind in meinen Augen Schreibtischtäter der übelsten Sorte, denn Broder & Co als "Haßpediger zu bezeichnen" ist schlicht und einfach Denunziation, das hat mit Diskussion absolut nichts mehr zu tun. ZEIT, Süddeutsche und FAS fasse ich nicht mehr mit der Zange an, mir wird speiübel, wenn ich die Elaborate solcher pseudointellektuellen Wichtigtuer wie Jessen, Seidl usw. lese. Sie schreiben nicht nur dummes Zeug, sondern auch ekliges Zeug.

  • KB
    Käte Bora

    Seyran Ates und Necla Kelek wissen, wovon sie reden, wenn sie gegen einen fundamentalistischen Islam polemisieren. Sie haben ihn buchstäblich am eigenen Leibe erlebt. Deshalb ist es ihnen erlaubt, polemisch zu überziehen. Einerlei, ob geschmack- oder stilvoll vortragen. Das ist das Wesen der Polemik.

     

    Sie in einen Topf mit dem Demagogen Henryk Modest Broder zu schmeißen, darf niemandem gestattet werden.

     

    Broder weiß eben nicht wovon er redet. Er wirft mit Dreck, den er nie gesehen oder gar am eigenen Leibe verspürt hat. Er hetzt über alles, was sich außerhalb seines kleinkarierten Sichtwinkels bewegt. Er verunglimpft, entwürdigt und macht Menschen mies, die nicht in sein Weltbild passen. Und heult los, sobald jemand ihm auch nur sanft verspricht.

     

    Der Mann hat offensichtlich weder einen blassen Schimmer von dem Leid und den Gemeinheiten, die seinen Eltern widerfahren sind. Anders ist nicht zu erklären, dass er stets, wenn er wieder einmal als Volksverhetzer (er bespuckt keineswegs nur gläubige oder politische Muslime) entlarvt worden ist, Zeter und Mordio, vor allem aber „Antisemitismus” schreit.

     

    Kaum vorstellbar, dass sich die beiden Frauen in einem Topf mit ihm auch nur den Bruchteil einer Sekunde wohlfühlen könnten

  • M
    mickaela

    Würden sich einige Schreiber hier, mehr dem unverbrüchlichem, für alle Zeiten gütigem Wort Allahs widmen, und endlich mal den Koran lesen, würden ihnen vermutlich die Augen ausfallen - aber es kann ja nicht sein, was nicht sein darf...

  • J
    johannes

    Euch ist schon klar dass ihr nun Applaus vor allem von Politaclly Incorrect bekommt?

    Will sich die taz jetzt dem allgemeinen Trend anpassen und weiter nach rechts rutschen?

     

    Eine Kritische Diskussion über die Rolle von Religionen in Deutschland ist zwar nötig aber Polemik und Hasstriaden sind es nicht.

     

    Schade taz ihr habt auhc mal gute Artikel geschrieben

  • R
    reblek

    Mal so ganz unter uns, werte tazzwei-Redaktion, die diesen Artikel zu verantworten hat: Daniel Bax hat am 04.02.10 einen sehr sachlichen und vernünftigen Artikel über die drei "hauptberuflichen IslamkritikerInnen" in der taz veröffentlicht. Kein Wort dazu in diesem Text, also wird Bax wohl einfach zu den "FeuilletonistInnen" gerechnet, die Mist geschrieben haben. Sorry, aber das ist das Niveau von tazzwei. Schwer unter der Gürtellinie. Und ein Nachweis, dass tazzwei und Akyol nichts wirklich Überzeugendes zu dem Bax-Artikel eingefallen ist. Veröffentlicht wird der Quatsch aber dennoch.

  • ET
    E. Tamer

    Jeder hat das Recht den Islam und die Muslime zu kritisieren!

    Ich denke nicht, dass irgendjemand versucht, Herrn Broder und den Damen Ates und Kelek den Mund zu verbieten. Wer stark polarisiert, muss damit rechnen, selbst heftig kritisiert zu werden.

    Ich glaube es geht viel mehr um den Ton. Niemand hat das Recht, Heiligtümer anderer Menschen im Namen der Meinungsfreiheit anzugreifen, erst recht nicht, zu beschimpfen.

    Gleichwohl habe ich Verständnis für die Situation dieser drei Peronen. Sie haben negative Erfahrungen in ihrem Leben gemacht. Weshalb jedoch der Islam dafür hinhalten muss, verstehe ich nicht; die Muslime vielleicht, die den islam schlecht leben, aber nicht der Islam an sich.

  • PW
    Peter Wenner

    Diese Objektivität habe ich in der taz vermisst, weiter so!

  • L
    likewise

    Ich hatte ja vorher schon gesagt, Broder und Co. haßpredigen nicht, sie brodern, was ich als eine Mischung aus wichtigtun und dummschwallen definieren möchte, angereichert mit einem gehörigen Schuß Blockwartmentalität.

    Was diese Leute nicht begreifen (in ihrer Borniertheit auch nicht begreifen können), ist, daß Freiheit sich nicht darin erschöpft, sich die Natur der Diktatur aussuchen zu dürfen, der man sich unterwirft, bzw. nach Broder und Co., zu unterwerfen hat. In sofern ist sogar eine Äußerung wie die meine eine der Freiheit abträgliche. Ich hoffe aber, daß ihre Folgen weniger nachteilig sind als die Brodereien.

    Abgesehen davon, daß jeder Oerthodoxie fordernde Beitrag "zur Verteidigung der Freiheit" (oder "unserer Werte") hirnrissig kontraproduktiv ist, mißversteht er "Freiheit" als besitzergreifend und besitzergreifbar definierbar, anhand dessen Definition man "Antifreiheitlern" das Wort verbieten und ausgrenzen kann. Freiheit als Selbstzweck, als selbstbezügliches Maßreglungsinstrument, mindestens aber als das zur Maßreglung notwendige Maß.

    Freiheit, die Verteidigung der Freiheit ist aber die Erkenntnis, daß nur solange eine freie Entfaltung aller nach ihrer Facon ohne rechthaberische Einschränkung die menschliche Entwicklung mit einiger Sicherheit alle zukünftigen Erfordernisse vorwegnehmen, ihnen gewachsen sein kann. Wir wissen nie, ob die Zukunft uns vor Herausforderungen stellt, für die gerade die Kritisierten, die man heute so gerne maßregeln und "auf Spur bringen" will, die heute gebrodert werden, die Antworten haben oder wir sie nur in einer konstruktiven (anstelle der üblichen maßregelnden) Auseinandersetzung mit jenen finden können.

    Das mag etwas theoretisch und abstrakt klingen. Aber mal ganz praktisch: Wem ginge es ohne die aufdringlichen Brdoereien von Broder und Co. schlechter?

  • Z
    zalog

    Dass der Kommentar dringend nötig war, zeigen schon die Kommentare. Vielen haben offensichtlich Schwierigkeiten damit zu differenzieren, ob man mit der Meinung eines anderen nicht übereinstimmt oder ob man ihm den Mund verbietet.

     

    Perfide ist auch der geäußerte Vorwurf, dass es sich um "Hassprediger" handele. Unter Hasspediger wird in der Regel jemand verstanden, der in der Sicherheit unseres Rechtsstaates (und gerne auch Sozialstaates) zu Gewalt und Hass aufruft. Genau dagegen wenden sich die drei Angegriffenen aber. Sie jetzt mit diesen Fanatikern gleichzusetzen, zeigt schon worum es den Kritikern geht.

  • O
    otto

    Das sind ja ganz neue, diesmal schöne Töne!

    Hat der große Zensor geschlafen?

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    "Vor allem Necla Kelek und Seyran Ates verteidigen unsere Werte - Demokratie, Gleichberechtigung und die Achtung der Menschenrechte"

     

    sehr richtig.

     

    beim islamkritik dieses trios handelt sich weder um eine psychische krankheit, noch um eine phobie, wie uns linke und islamische propagandisten mit ihre wortfindungen weissmachen wollen.

     

    genauso wie widerstand gegen nazis und stalinisten bürgerpflicht ist, handelt es sich beim islam um eine notwendige kritik an eine totalitären ideologie.

     

    komischerweise versucht keiner der islamversteher, die argumente dieses trios zu entkräften, sondern schwingt absurderweise die nazikeule gegen 2 muslima und einem juden. lächerlicher geht es kaum.

     

    wenn also ein broder sagt, es gibt liberale muslime, aber keinen liberalen islam, dann ist es eine tatsache. es gibt nunmal keine einzige islamische rechtschule, die mit dem GG vereinbar wäre.

     

    wenn ein widers den islam als totalitäre ideologie bezeichnet, dann ist es eine tatsache. dinge wie aufklärung, kritikfühigkeit und selbstkritik sind im islam fremd. immer sind entweder die anderen schuld, oder der real existierende islam hat mit dem islam nichts zutun oder es waren juden/mossad/CIA, die die ganze anschläge verüben.

     

    auf der einen seite haben wir tatsachen über den real existierenden islam, während wir auf der anderen seite eine islamische fantasiewelt der SZ&co. islamversteher haben, die mit der realität nichts zutun hat.

  • L
    Lulu

    Es wird sowieso schon lange keine Debatte mehr geführt. Die einen zetern, die anderen brüllen, auf sachliche Einwände wird nur mit "aber in islamischen ländern dürfen christen auch nicht..." reagiert.

    Wann hat man in der Weimararer Republik eigentlich gemerkt, wann es zu spät war? Zu spät...

    Ich rede jetzt nicht von Holocaust 2.0, sondern über die Menschen, die z.B Mitte der neunziger, Anfang der 00er Jahre geboren sind. Wie kriegt man das Feindbild Muslim wieder aus ihren Köpfen? Meine Oma hasst die Russen nämlich immer noch.

  • A
    Abdulmajid

    Islamkritik ist eine Sache, Antimuslimische Hetze eine andere!

     

    Das Problem ist doch, dass Kritik am Islam (was heisst denn das überhaupt: an der Religion an sich, an ihrer Geschichte, ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Aggressivität - und haben sich die Christen nicht genau so gewalttätig verhalten wie sie es den Muslimen vorwerfen, oder noch viel mehr - an den Menschen, an ihren Sitten und Gebräuchen) eine Sache ist, und antimuslimische rassistische Hetze eine ganz andere (zufälligerweise sind doch die meisten Muslime Nichteuropäer, und die, die wie die Bosnaiken Europäer sind, werden doch als Verräter angesehen!). Viele "Argumente", die die rabiaten Islamkritiker (sprich: Anti-Muslime) ins Feld führen, sind doch genau die gleichen, die Radovan Karadzic und Biljana Plavsic als Chefideologen des völkermörderischen anti-bosniakischen serbischen Vernichtungskreuzzugs benutzt haben, und die ihre sehr zahlreichen Anhänger weltweit immer noch und immer wieder ins Feld führen, um sich vom Völkermord reinzuwaschen, und zu sagen, sie hätten sich nur gewehrt. Manche "Argumente" der Islamophoben erinnern auch stark an die der Antisemiten in den 1920er und 1930er Jahren weit verbreitet waren udn die den Nazis als Rechtfertigung dienten. Hieß es damals (nicht nur in Deutschland) "Die Juden sind unser Unglück"; so sucht man jetzt das gleiche den Muslimen anzuhängen. Natürlich soll man das Gefahrpotenzial, das von totalitär-fundamentalistischen Bewegungen und Leuten wie Bin Laden oder Ahamadinejad ausgeht, nicht verharmlosen – aber deswegen ALLE Muslime unter Generalverdacht zu stellen und in Kollektivhaftung zu nehmen, das ist keine Verteidigung der Freiheit, sondern FASCHISMUS! Den Islam per se als menschenveraschtend und faschistisch darzustellen, ist unfair und beleidigend! Sich das schlechteste aus der islamischen Geschichte herauszupicken und es dem besten aus der christlichen gegenüberzustellen ist einfach ganz schlechter Stil. Freiheit ist nicht die Freiheit jemanden zu beleidigen oder ans Bein zu pinkeln! Zu sagen "Ihr lasst nicht zu, dass in Mekka eine Kirche gebaut wird und die Mädchen dort nicht bauchfrei herumlaufen, deshalb lassen wir euch hier kein Minarett bauen und eure Frauen kein Kopftuch tragen blah blah blah" ist FASCHSIMUS! Denn 1.) es geht hier niemand etwas an, was sie in anderen Ländern machen oder wie sie dort leben, außer dort wird Völkermord begangen oder eure Verwandten oder Landsleute sind betroffen! 2.) Es zwingt euch niemand dort zu leben, und wenn ihr von uns hier verlangt, dass wir uns euren Sitten und Gebräuchen anpassen, dann ist es nur recht und billig, dass ihr bei uns auch unsere Sitten und Gebräuche respektiert, zumindestens in der Öffentlichkeit, und wenn sie euch noch so sehr missfallen! Wir sind ja schließlich keine Barbaren, die kleine Kinder am Spieß verzehren! Und wenn es euch noch so sehr missfällt, weil ihr meint Europa ist ein christlicher Club, und die Bosniaken hätten daher in Europa nichts verloren, die Serben hätten gut daran getan, sich für euch die Hände schmutzig zu machen, und der Geist von 1492 und 1683 müsse wiederbelebt werden, so sage ich euch: im Jahr 1913, als während der Balkankriege wieder mal eine anti-muslimische Vernichtungswelle über die Balkanländer rollte (sie war nicht die erste und sollte auch nicht die letzte sein) schrieb eine französische Zeitung: "La Croix chasse le Croissant de l'Europe"! Nun, sie haben nicht recht behalten, und sie haben auch 1992-1995 nicht recht behalten, auch wenn die Bosniaken so sehr dezimiert wurden! Sie werden auch in Zukunft nicht recht behalten! DAS KREUZ WIRD NIEMALS, ich wiederhole: N I E M A L S !!! DEN HALBMOND AUS BOSNIEN VERTREIBEN! Und wenn ihr wollt, dass wir euch respektieren, dann werdet ihr lernen müssen, uns genau so zu respektieren, denn wir werden nicht weggehen! Ich werde mich nicht wegen meines Glaubens aus meinem Land vertreiben lassen oder als Mensch zweiter Klasse leben, und wem das nicht passt, der soll mir nicht unter die Augen treten! Ja, wir Muslime sind schuldig! Schuldig weil wir da sind, weil wir auf der Welt sind! Uns wisst ihr was, ihr Antimuslime? Wir gedenken zu bleiben!

    Und zu den geschmacklosen und beleidigenden Karikaturen über unseren Propheten: Die klügeren unter uns sind dergleichen gewöhnt. Wir erwarten nichts anderes von den Feinden unseres Glaubens, da sie während unserer ganzen Geschichte nichts anderes getan haben (siehe Göttliche Komödie, Skulpturen an Kirchen in der Provence, das Zitat des byzantinischen Kaisers usw.) Im Gegenteil, wir sind froh, dass zumindestens die offizielle Position der katholischen Kirche gegenüber dem Islam und den Muslimen heute von Neutralität oder sogar freundlichem Verhalten geprägt ist! Würde allerdings jemand, der einen muslimischen religiösen oder ethnischen Hintergrund hat, solche, äh, Zeichnungen oder Filmchen machen, dann ist das wirklich etwas anderes, aber das wäre dann unsere interne Angelegenheit, in die wir uns jede Einmischung verbitten. Und selbst da muss man sich die Frage stellen, ob die ganze Polemik nur dazu dienen sollte Aufmerksamkeit zu erregen und es besser wäre sie zu ignorieren (z.B. halte ich die meisten Bücher von S. Rushdie für grottenschlecht und unlesbar, aber Geschmack ist etwas subjektives, und erschlagen würde ich ihn deswegen auch nicht wollen, ich ignoriere ihn einfach. Und dass Leute wie Ayaan Hirsi Ali oder Necla Kelek einen persönlichen Rachfeldzug führen...naja; bloss dass ihre Argumente, auch wenn sie teilweise berechtigt sein mögen, sich eher gegen Machismus und Patriarchat richten sollten, auf die sie abzielen, nicht gegen den Islam und die Muslime an sich wie sie es tun. Tragisch ist, dass sie von anderen dazu missbraucht werden, Leute zu töten und zu vergewaltigen, das ist mehr als bedenklich. Ansonsten sollte man solche SPINNER wie Oriana Fallacy (kein Tippfehler) oder Batty Yeor nicht ernst nehmen, aber wenn jemand ihre Argumente benutzt, um einen neuen KREUZZUG zu begründen, dann, ja dann , muss man sie genau so unterdrücken wie die der Nazis, denn sie sind um keinen Deut besser. Und über Henryk Broder, der offenbar meint, dass die extremistischen Zionisten sich an den Palästinensern für den Holocaust rächen dürfen, möchte ich kein Wort verlieren! Und wenn jemand die Palästinenser als "Palis" abqualifiziert, spuckt er damit auf die Gräber der Ermordeten und in die Gesichter der Überlebenden, genau so wie jeder, der die Bosniaken als "balije" tituliert! Und ist es nicht erstaunlich wie sich beide Worte gleichen? Genau so wie diejenigen, die sie gebrauchen!

  • A
    Andi

    Tja Frau Akyol,

    so sehr sie die Drei auch schätzen, es ändert nichts

    an der Tatsache, dass die Drei es sich reglich

    verdient haben.

    Bis heute wissen wir nicht und ist nirgends belegt,

    was an Ihren Geschichten wahr ist und was nicht -

    ganz abgesehen von den Schusswunden an Ates.

    Wer so provoziert wie die Drei,

    der muss sich auch solche Kritik anhören.

    Da nützt auch Schutzschild nichts.

  • S
    schlegel

    Danke TAZ, für diesen Artikel! Man mag ja von den Dreien halten was man will, im Gegensatz zu ihren Kritikern aus dem sicheren Feuilleton haben sie aber viele ihrer Kritikpunkte schon selbst erlebt. Und da die Feuilletonisten offensichtlich Argumente fehlen, erfolgt ein persönlicher Angriff in dem auch das Wort "Hass" gerne gebraucht wird.

     

    In einer Demokratie darf nur im äußersten Fall anderen das Wort entzogen werden. Hier ist der Versuch eine unglaubliche Frechheit!

  • H
    Heinrich

    Ein Kommentar der schrillen Sorte, wie wir ihn für einen Austausch von sachlichen Argumenten gebrauchen können.

    Könnte CIGDEM AKYOL vielleicht einmal durch Zitate belegen, wo "urdeutsche Feuilletonisten drei Einwandererkindern das Wort zu verbieten" versuchen? Oder ist dies: "Wort verbieten", "Maulkaub verpassen" vielleicht doch nur wieder eine infame Beschreibung für Kritik?

    Wir leben, was Meinungsfreiheit betrifft, in einem der liberalsten und tolerantesten Länder der Welt. Da verbieten keine Feuilletonisten anderen das Wort oder verpassen ihnen Maulkörbe, verstanden?

     

    Und haben wir hier Psychologie oder Politik? Die Positionen, die in dem Meinungsstreit vertreten werden, werden bestimmt verständlicher durch Herkunft und biografische Erfahrungen derer, die sie vertreten, aber keinen Deut richtiger.

     

    Bei uns gab's auch Zoff, wenn ich eine Stunde zu spät nach Hause kam, ich käme aber nicht auf die Idee zu beanspruchen, dass deshalb meine Stimme in der Diskussion gebraucht würde.

     

    Grüße

    Heinrich

  • HF
    Heinz Friedrichsen

    Frau Akyol,

     

    Sie verurteilen die plumpen Denunziationen ihrer Kollegen, denunzieren jedoch gleichzeitig selbst, indem sie die "fremden" Ansichten der Kritiker mit ihrer Herkunft zu entschuldigen suchen.

     

    Was soll dieser Beitrag? Wesentlich hilfreicher wäre eine echte inhaltliche Auseinandersetzung.

  • P
    Phil

    Das Problem an diesen Menschen ist doch, dass sie überhaupt nicht zu den Intellektuellen gezählt werden können...

    Sie ziehen den Diskurs auf Stammtischniveau herunter, mit den entsprechenden Folgen.

     

    Es geht doch nicht darum, unliebsame Meinungen und Ansichten zu chassen! Es geht darum, eine angemessen tiefgründige, rationale Debatte zu führen!

    Und gegen etwas Polemik hat ja auch kaum einer was - solange sie nicht Überhand nimmt!

  • TG
    TheWi Grund

    Aber hallo! Lese ich hier tatsächlich taz.de.? Hut ab. Solches Reflexionsniveau findet man hier ansonsten selten. Zu heilig sind die etablierten Diskurslimitationen als "links" bezeichneter Aisthesis gewöhnlich. Was freilich die Kritik solcher Religion betrifft, macht der Artikel Mut... Wer war's gleich wieder, der schrieb: "Man muss an allem zweifeln"? - Dass es den progressiven Kritikern der Islamkritik im besorgt schlagenden Herz der Finsternis um die gute alte Reinheit der Rasse geht, ist ebenso dialektisch wie hübsch zu lesen. Reproduzieren nicht auch die Kritiker der Theorien Rudolf Steiners im Grunde die Hetze gegen "Entartete Kunst"? ...

  • N
    Nejla

    Natürlich sollte jeder seine Meinung frei äussern dürfen.

    Doch bei Broder, Hirsi Ali, Kelek, Ates und Co. handelt es sich vielmehr um Hetze.

    Als Hetze im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man unsachliche und verunglimpfende Äußerungen zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren. Im Übrigen ist Hetze laut unserer Verfassung strafbar. Anscheinend nicht, wenn es um Islam geht!

    Andererseits sollten wir als Muslime natürlich auch die Ängste der Menschen bzgl. Islam ernst nehmen und sie verstehen. Nur wenn vernünftige Menschen, egal welche Religion sie haben, zusammenhalten würden, würde man Fanatiker leicht erkennen, die übrigens fast in jeder Richtung zu finden sind.

    Wir brauchen mehr Dialog und Toleranz gegenüber allen Weltanschauungen, auch Islam gegenüber. Hassprediger, ob islamisch oder andere, bringen uns nur noch mehr auseinander. Und das haben gerade unsere Kinder nicht verdient. Sie sollten in Frieden aufwachsen.

    In der Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben.

  • R
    RedHead

    Einige von Broders Ergüssen halte ich durchaus für sehr brauchbar. Aber ganz bestimmt nicht aufgrund seiner Abstammung oder Herkunft, sondern allein des Inhaltes wegen. Gerade was Kritik an linken Antisemitismus betrifft hat dieser Mensch zu großen Teilen Recht. Mehr noch, er hat sich sehr gut an einem lange überfälligen Diskurs beteiligt und Einfluss auf dessen Verlauf genommen. Ein Paar Ansichten Broders zu anderen Themen sind völlig bescheuert, aber ich will ja ohnehin keinen Personenkult pflegen. Jedenfalls macht man sich lächerlich, wenn man Menschen wie ihn aus Diskursen ausschließt, weil man mit Polemik nicht klar kommt.

  • TB
    Thorsten Büchner

    Danke, war nötig. Aber die taz-Leser schnallen's leider nicht. Die bleiben lieber mit Wagenknecht sitzen.

  • A
    Ayla

    selbstverständlich kann es nicht das Ziel sein, irgendeinem einen Maulkorb aufzuzwingen. gleichwohl aber können frauen wie kelek und ates nicht stellvertretend für eine ganze "religionsgemeinschaft" sprechen. was in deutschland fehlt, ist eine sachliche diskussion, die verschiedene meinungen zulässt. wenn aber wie in diesem falle lediglich einzelschicksale--oder einseitige schicksale wie von keles und ates thematisiert werden, so nutzt dies keinem. eine differenzierte auseinandersetzung mit dem islam ist auf jeden fall zu unterstützen. bezüglcih der revolution von ates möchte ich anmerken, dass ende der 1960´er jahre die moral in deutschland auch nicht auf dem stand von heute war und die sexuelle revolution erst mit den studentenbewegungen seinen lauf nahmen. wenn ates persönlich unter einer autoritären erziehung gelitten hat, so ist das natürlich bedauerlich. dennoch muss auch hierbei gesagt werden, dass patriarchale männerdominanz nicht nur ein islamisches phänomen ist, sondern ein weltweites. das soll natürlich nicht bedeuten, dass das hingenommen werden sollte. und zu kelek muss angemerkt werden, dass sie frauen zu objekten degradiert, denen sie keine eigenen handlungsmöglichkeiten einräumt. mit dem begriff"importbräute" suggeriert sie ein frauenbild, dass sie eigentlich angreifen möchte. nichts gegen kritische feministinnen, aber wenn diese rassismus betreiben, dann sind sie auf einem auge blind und erkennen nicht den zusammenhang und die verantwortungslosigkeit, mit der sie so ein ohnehin brisantes und vorbelastetes thema inszenieren.

    mfG.

  • DB
    Daniel Basermann

    Chapeau! Chapeau!

    Nein, das war wirklich ein Artikel aus der "bösen taz" mit dem ich als konservativ-liberaler durchweg leben kann. Das war fair. Ich ziehe meinen Hut!

  • T
    thomsen

    Danke für einen sehr guten Artikel.

  • LW
    Lukas Wagenmacher

    Vielen Dank taz für diesen Artikel! Endlich begibt sich eine der größten Zeitungen auf den Weg, die Debatte um Islam und Integration in die richtige Richtung zu lenken: Und zwar in die Richtung des Diskussion.

     

    Denn die Haltung, die die etablierten Feuilletonisten mit einer Hälfte der Gesellschaft teilen ist eine realitätsverweigernde Ignoranz auf der einen Seite von den Missständen unter denen viele islamische Deutsche hierzulande zu leben haben, und die mit Sicherheit nicht dazu führen werden, dass sie sich in die Gesellschaft eingliedern werden und auf der anderen Seite die Ignoranz gegenüber dem wachsenden Unverständnis der anderen Hälfte der Gesellschaft dem Gebaren eines nicht unerheblichen Teils der kulturell anders geprägten Zuwanderer.

     

    Das die 3 genannten Kritiker hier oftmals über die Stränge schlagen ist doch bekannt. Aber anstatt konstruktiv zu diskutieren wird in den Diskussionen viel zu schnell mit der Rassismuskeule geschwungen. Und dabei werden töricht, vielleicht sogar mit Vorsatz, elementare Grundsätze unserer Gesellschaft in Frage gestellt. Errungenschaften, die sich die Menschen von der Kirche und vom Staat abtrotzen mussten. Aber nein, das darf man ja nicht einfordern... Das klänge ja nach Leitkultur.

     

    Ich bin der Meinung, dass es eine Leitkultur geben muss. Eine Leitkultur ohne religiöse Vorgaben, die auf den Errungenschaften der Aufklärung, der Wissenschaft und der demokratischen Gesellschaft aufbaut. Und in der Menschen nicht deswegen angeschossen oder umgebracht werden, weil sie ihr Leben so gestalten wollen, wie sie das für richtig halten...

  • M
    mevlana

    ich sag nur nestbeschmutzerin,

    man kann über alles diskutieren aber diese

    tragische figuren leiden an selbstverleugnung

    und bidern sich regelrecht an.

     

    peinlich peinlich necla kelek

  • KS
    kleiner Spinner

    "Doch auch wenn die Umgangsformen von Broder, Ates und Kelek nicht die besten sein mögen - die Debatte über den Islam braucht die drei."

     

    Nein. *Diese* Debatte braucht zwar *diese* drei. Aber wer lieber ein gutes Buch oder eine gute Reportage liest und darüber unaufgeregt mit klugen Menschen reden möchte, der braucht diese drei gewiss nicht.

     

    "Denn sie argumentieren aus einer Haltung heraus, die sonst in der Diskussion komplett fehlen würde: die Haltung von Menschen, die um ihre Freiheit erst ringen mussten."

     

    Auch nicht. Klingt zwar wunderbar pathetisch, doch wer einst um seine Freiheit ringen musste, muss sich deshalb noch lange nicht aufführen wie die Axt im Badezimmer.

  • MZ
    Markus Zucha

    Wer bitte erteilt Leuten einen "Maulkorb", die ihr fremdenfeindliches Geseier im SPIEGEL, im Tagesspiegel, in der Welt, in der Weltwoche und auf zig anderen Podien verkunden dürfen und dabei wie Broder vor allem mit Beschimpfungen und Halbwahrheiten unterwegs sind? Dürfen Leute, die so auftreten, nicht einmal mehr kritsiert werden? Ist es verboten, Gegenposition zu beziehen oder aufzudecken, mit welchen Mitteln sie arbeiten und mit welchen Leuten (z. B. den Machern von Politically Incorrect) manche von ihnen sich gemein gemacht haben, wie etwa Kay Sokolwsky in "Feindbild Moslem" eindrucksvoll belegt? Ist es Zufall, dass die "Junge Freiheit" erst kürzlich mit einer lobenden Titelgeschichte über Broder & Co. aufgemacht hat?

     

    Die Islamkritik war sachlicher und fundierter, bevor Leute wie Broder die Kriegstrommeln geschlagen haben. Inzwischen ist sie derart von rassistischen Ressentiments durchdrungen, dass sie einen Großteil ihrer Kraft und ihrer Integrität verloren hat. Jetzt stürmen Parteien wie die NPD auf den roten Teppich, den ihr andere ausgerollt haben. Währenddessen dankt die "Achse des Guten" ihren Kritikern süffisant für die so gute Reklame. Und die NPD hat allen Grund, der "Achse des Guten" zu danken.

  • K
    Kruppzeuch

    Da hat wohl jemand Broders Kapitulation gelesen. Ich auch. Besonders gut finde ich das Buch nicht, aber ich denke auch nicht, dass es darum gehen darf, ihm das Wort zu verbieten oder vorzuschreiben, wie viel Polemik denn sein darf. Das wäre wirklich das Ende der Meinungsfreiheit. Aber es soll eben auch möglich bleiben, mit ebensolchem Biss Paroli zu bieten, und ebenso mit Biss mitzuteilen, dass man seine Position nicht teilt. Tit for tat, oder so ähnlich. Wenn Broder einen "Gutmenschen" schubst, dann soll ein Gutmensch, der sich dazu bemüßigt fühlt, eben den Herrn Broder zurückschubsen. Aber bitte nicht alle auf einmal. Das ist unfair. Und nicht an den Haaren ziehen, das ist gemein. :-)

     

    Ein Nebeneffekt dieser Artikelarmada war ja auch, ob für den einzelnen Autoren nun beabsichtigt oder ob er mit dem Strom geschwommen ist, dass für betreffende Person einmal deutlich wurde, wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich im Brennpunkt der Kritik steht. Zeitlich passte es recht gut mit dem zweiten Versuch einiger Leute(ich habe drei gezählt) zusammen, Wolfgang Benz als Person zu "demontieren". Kelek und Ates hätte ich jedoch nicht angegriffen - aber ehrlich gesagt hatte ich auch noch keines ihrer Bücher gelesen, von daher kann ich sie nur an ihren Artikeln messen.

     

    Momentan habe ich einen bei selbsternannten "Islamkritikern" beliebten Schinken von Ulfkotte hier - er hätte ein viel schöneres Ziel abgegeben, denn was er schreibt, und unter dem Begriff "Islamkritik" einordnet, ist Xenophobes, was man an jedem Stammtisch erfahren kann. Da muss man keine zwei Seiten lesen.

  • W
    warwas

    Danke für den Artikel.

    Wo wart Ihr so lange?

  • M
    moslaemm.wordpress.com

    Und weil Broder Jude ist, kann er kein Hassprediger sein - oder was soll uns das jetzt sagen? Trinken die taz-Redakteusen jetzt schon während der Arbeitszeit ihren italienischen Rotwein?

  • O
    Oberhart

    Was soll man da noch sagen?!

     

    "In der Süddeutschen Zeitung wurde Necla Kelek als eine denunziert, die Menschenrechte so fanatisch verteidige wie strenggläubige Muslime den Koran. Rechtfertigt ihr Leben das nicht?"

     

    Muss man sich jetzt schon rechtfertigen, weil man die Menschenrechte verteidigt?!

  • AB
    Ali BaBuhba

    Vielleicht gibt es aber auch einen recht profanen Grund für die Aufmerksamkeit für die drei und insbesondere für den einen. Broder ist eine Marke. Er bringt Auflage. Und wenn man ihn nicht haben kann, dann schreibt man eben über ihn